Bundesliga

Bosz unzufrieden: "Ich bin kein Sänger, ich bin Trainer"

Dortmunds Trainer spricht nach dem 2:1 in Augsburg Klartext

Bosz unzufrieden: "Ich bin kein Sänger, ich bin Trainer"

Verschränkte Arme, dunkler Blick: BVB-Coach Peter Bosz war mit dem 2:1 in Augsburg nicht wirklich zufrieden.

Verschränkte Arme, dunkler Blick: BVB-Coach Peter Bosz war mit dem 2:1 in Augsburg nicht wirklich zufrieden. imago

Die Fans singen von der Meisterschaft - welches Lied stimmt eigentlich Erfolgstrainer Bosz an, wurde der Niederländer gefragt. Zu Späßen war der Dortmunder Coach aber nicht aufgelegt: "Ich bin kein Sänger, ich bin Trainer. Und das war das schlechteste Spiel, seitdem ich hier bin." Diese Aussage konnte ihm nach dem zittrigen 2:1 in Augsburg niemand verdenken. Er wusste: "Normalerweise verlierst du solche Spiele."

Die BVB-Profis konnten da aus Erfahrung sprechen. Kapitän Sokratis etwa erklärte: "Letzte Saison haben wir solche Spiele nie gewonnen." Heißt, Dortmund könnte, Dortmund will dem derzeit nach Stabilität suchenden FC Bayern diesmal ernsthaft die Stirn im Kampf um den wichtigsten nationalen Titel bieten? "Wir hoffen, nach jedem Spieltag Erster zu sein", ergänzte der griechische Innenverteidiger. Auch er merkte aber an, dass "wir besser spielen müssen".

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In Augsburg zumindest reichten zwei sehenswerte Tore: Die Führung erzielte Andrey Yarmolenko mit der Hacke - sein erstes Bundesligator überhaupt (4.). Den Ausgleich von Caiuby konterte Shinji Kagawa mit einem herausragenden Heber ins lange Eck zum goldenen 2:1 (23.). Für den Mittelfeldspieler war es ein besonderer Treffer: sein 38. Bundesligator, damit ist er der erfolgreichste Japaner in der Liga-Historie . Selbst FCA-Coach Manuel Baum staunte am "Sky"-Mikrofon: "Wie Kagawa den macht, das muss man schon auch erst mal so hinkriegen."

Castro: "Noch lange nicht das, wo wir hinwollen"

Gonzalo Castro, der nach 57 Minuten den blassen Mahmoud Dahoud ersetzte, war nach Schlusspfiff einfach nur erleichtert. "Wir wollten heute einfach gewinnen. Egal wie", erklärte er. Die Ziele sind nach dem hervorragenden Saisonstart mit 19 Punkten aus sieben Spielen (Torverhältnis 21:2) im Hinterkopf wohl schon andere.

Genau solche Spiele musst du gewinnen, wenn du was holen willst.

BVB-Keeper Roman Bürki

Dafür sprachen die Aussagen von Sokratis, auch die von Castro: "Das ist noch lange nicht das, wo wir hinwollen." In die gleiche Kerbe schlug BVB-Keeper Roman Bürki. "Genau solche Spiele musst du gewinnen, wenn du was holen willst. Wir haben gut dagegengehalten", resümierte der Schweizer.

Bosz ließ sich eine solcher Aussagen auch nicht zwischen den Zeilen entlocken. Er sprach Klartext: "Es war nie einfach heute. In der ersten Halbzeit hatten wir viele Räume, haben aber nicht gut Fußball gespielt. In der zweiten Hälfte haben wir gar keinen Fußball mehr gespielt. Jede Mannschaft hat pro Saison zwei von diesen Spielen. Deshalb bin ich sehr glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben."

Verzicht auf Götze? "Das ist zu viel"

Eine unmissverständliche Meinung vertrat Bosz dabei also. Die hatte er auch zu Unglücksrabe Pierre-Emerick Aubameyang und zu Mario Götze, der nicht im Kader stand und nach dem die Journalisten im Nachklang einmal mehr fragten. "Er hat keine Verletzung. Mario hätte gerne gespielt. Ich habe ihm gesagt, dass ich es nicht möchte. Er hat fünf Monate lang nicht gespielt, und wir haben ihn anschließend behutsam aufgebaut", begründete Dortmunds Trainer: "Erst über Einsätze mit 45 Minuten, dann über 60. Heute wäre sein drittes Spiel in einer Woche gewesen. Das ist zu viel. Es war zwar ein wichtiges Spiel heute, aber es kommen noch weitere wichtige Spiele, in denen wir Mario brauchen." Eines davon wartet nach der Länderspielpause gegen Leipzig (14. Oktober) - ein Sieg mehr, um die Gesänge der Fans zu nähren?

msc

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