Die Vorfreude von Aubameyang auf Augsburg dürfte groß gewesen sein: Sieben Treffer hatte Dortmunds Torjäger in sieben Spielen gegen die Schwaben schon erzielt. Nur gegen den Hamburger SV traf er noch öfter (9). Vom Start weg entwickelte sich aber ein gebrauchter Nachmittag: Nach 15 Minuten vergab Aubameyang das 2:1, weil er zu zentral zielte. In der 32. Minute lief der Gabuner alleine auf FCA-Keeper Marwin Hitz zu. Mögliche Fragen, die ihn dabei beschäftigten: Lupfe ich den Ball? Renne ich oder schieße ich besser einfach vorbei? Aubameyang aber machte zwei Übersteiger - und blieb anschließend an Hitz hängen.
Nach 71 Minuten gehörte dem Angreifer die bis dato beste Gelegenheit für den BVB nach der Pause, doch völlig unbedrängt köpfte er genau auf Hitz. Acht Zeigerumdrehungen später folgte der Tiefpunkt eines schwarzen Arbeitstages: Nach einem kuriosen Elfmeter-Pfiff via Videobeweis trat der 28-Jährige an - und lupfte riskant in die Mitte. Hitz blieb unbeeindruckt stehen und bedankte sich. Bei Aubameyang ging der Kopf nach unten; obwohl BVB-Coach Peter Bosz ihn auf dem Platz ließ, war ihm sein neuntes Saisontor nicht mehr vergönnt.
Castro: "...dann ist er überragend geschossen"
Nach 90 Minuten standen 8,85 gelaufene Kilometer, 24 Ballkontakte, 54 Prozent Passquote (sieben von 13 kamen an), 38 Prozent gewonnene Zweikämpfe - und einer der schwächsten Elfmeter der letzten Jahre. Dieser war freilich hinterher das große Gesprächsthema: "Wenn der Torwart in die Ecke springt, dann ist er überragend geschossen", erklärte Gonzalo Castro am "Sky"-Mikrofon: "So sah es ein bisschen unglücklich aus."
Ist das bei 2:1 nicht ein wenig gewagt? "Das hat er auch im Pokalfinale gemacht ( 2:1 gegen Frankfurt , d.Red.), da stand es 1:1. Da hat es geklappt, von daher. Auba hat so viele Tore für uns geschossen in den letzten Wochen, in den letzten Jahren. Das passiert halt mal", kommentierte Castro nachsichtig.
Auch für ihn gibt es zwei solcher Spiele pro Saison. Das war heute sein erstes.
BVB-Coach Peter Bosz
Es lohnt sich ein Blick auf die Elfmeter-Bilanz von Aubameyang: Elf Strafstöße hat er insgesamt im BVB-Trikot verwandelt, fünf vergeben. Seit der Saison 2016/17 netzte "Auba" fünfmal vom Punkt ein, ließ aber auch vier Stück liegen. 2017/18 hat er nun zweimal die Nerven behalten, in Augsburg aber kläglich versagt.
Was sagt eigentlich Coach Bosz dazu? "Auba ist für uns ein wichtiger Spieler. Er hat schon acht Tore geschossen, er hat uns immer geholfen. Heute war er nicht gut. Alleingang, Kopfball, Elfmeter - normalerweise sind das für ihn Tore. Auch für ihn gibt es zwei solcher Spiele pro Saison. Das war heute sein erstes", erklärte der Niederländer auf der PK. Keeper Roman Bürki verwies vor den TV-Kameras auf seinen Schweizer Kollegen Hitz: "Ich glaube, es war auch ein sehr guter Torhüter im Tor." Aber? "In Top-Form hätte Auba den sicher auch reingemacht." Daran besteht kein Zweifel.