Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl hat dem reuigen Augsburger Kapitän Daniel Baier dessen obszöne Geste verziehen und einen Schlussstrich unter die unappetitliche Angelegenheit gezogen. "Ich habe das erste Mal das Gefühl, dass das ehrlich gemeint war, dass er Reue zeigt. Deswegen nehme ich die Entschuldigung selbstverständlich an", sagte der Österreicher vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen Frankfurt: "Für mich ist das Thema erledigt."
Baier hatte im Ligaspiel am vergangenen Dienstag (1:0) Hasenhüttl in der 74. Minute provoziert und beleidigt. Eine unsportliche und unnötige Aktion, die das DFB-Sportgericht auf den Plan rief: ein Spiel Sperre und eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro . Nach Schlusspfiff war der Übeltäter bei Hasenhüttl mit seiner Entschuldigung noch abgeblitzt - und hatte später eingestanden: "Ich möchte mich bei allen Leipzigern, die sich betroffen fühlen, bei allen im Stadion und vor dem Fernseher entschuldigen." Ehrliche und aufrichtige Worte, die im Nachhinein auch bei Hasenhüttl ankamen.
Reuter-Kritk? Hasenhüttl schweigt
Auf die Kritik von FCA-Manager Stefan Reuter angesprochen, der dem RB-Coach eine Mitschuld an der öffentlichen Aufregung zugewiesen hatte, hielt sich Hasenhüttl derweil zurück - was ihm offenbar schwer fiel: "Zu den Aussagen des Managers möchte ich mich eigentlich nicht äußern."
Reuter hatte am Donnerstag behauptet, dass das Thema "erst aufgrund der Reaktion von Ralph Hasenhüttl richtig groß" geworden sei . Der Weltmeister von 1990 erinnerte in seiner Ansprache zudem an RB-Stürmer Timo Werner, der nach einer Schwalbe gegen Schalke 04 öffentlich am Pranger stand: "Wir können uns alle noch erinnern an die Szene mit der Schwalbe und dem Elfmeter. Dass Hasenhüttl jetzt den Richter spielt, finde ich ein bisschen verfehlt."