Bundesliga

Petersen nimmt sich Hannover zum Vorbild

Freiburg: Lob und Lehren aus dem Spiel gegen 96

Petersen nimmt sich Hannover zum Vorbild

Der beste Joker der Bundesliga: Nils Petersen.

Der beste Joker der Bundesliga: Nils Petersen. imago

Nach dem 0:4 in Leverkusen waren die Freiburger "in einer Bringschuld", wie Petersen verriet. Der SC hatte sich etwas vorgenommen, wollte den Karren nach nur zwei Punkten aus vier Spielen endlich aus dem Dreck ziehen und legte dann auch eine ansprechende Leistung an den Tag. Spielerisch war das recht ansehnlich, was der Sport-Club zeigte. "Wir waren uns darüber bewusst, dass wir vor heimischem Publikum dem Gegner unser Spiel aufzwingen können - und das haben wir auch gemacht", erklärte Petersen und stellte fest: "Wir haben eine ordentliche Offensiv-Statistik vorzuweisen." In der Tat war das der Fall: 23-mal hatten die Freiburger auf den gegnerischen Kasten geschossen, bei den Gästen aus Niedersachsen waren es nur 14 Versuche.

Und doch stand am Ende nur ein 1:1. Für Petersen war das eine logische Folge der schwachen Chancenverwertung. "Wir hatten unsere Möglichkeiten. Aber wenn keiner reingeht, dann kann das passieren, was passiert ist", erklärte der Angreifer nüchtern: "Ich glaube, dass wir gerade in der ersten Halbzeit in Führung gehen müssen. Wir hatten die besseren Torchancen, aber wir hatten nicht das Glück auf unserer Seite."

Niederlechner fehlt das Glück - Petersens Premiere

Tragische Figur: Florian Niederlechner.

Tragische Figur: Florian Niederlechner. imago

Das traf vor allem auf Florian Niederlechner zu, der während des Spiels mehrfach Chancen liegen gelassen hatte und obendrein auch noch einen Strafstoß nicht verwerten konnte (54.). Petersen zufolge kam es dann so, wie es kommen musste. "Irgendwann kriegt man einen Konter. Und Hannover hat die Qualität, um mal einen Nadelstich zu setzen. Und der war dann auch gleich drin."

Dass es überhaupt zum Remis gereicht hat, war letztlich aber auch das Verdienst von Petersen selbst, der mal wieder als Joker stach und sich zum Freiburger Retter aufschwang. Immerhin bedeutete sein Treffer in der 83. Minute nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung das 1:1, nachdem Martin Harnik die Niedersachsen zuvor in Führung gebracht hatte (66.).

Alles schlechtreden vermochte Petersen daher nicht, dafür imponierte ihm die "Reaktion" seiner Mitspieler zu sehr, die das Ruder herumrissen und zumindest nicht als Verlierer vom Platz gingen. "Das ist nicht einfach. Eine gewisse Unruhe ist da schon vorhanden." Wofür der Punkt gut sei, das "wird man am Ende sehen. Aber wir haben zumindest nicht verloren. Für die Mannschaft war das wichtig. Ich glaube, dass Hannover einen Sieg gar nicht verdient hatte."

Das erste Saisontor ist immer wichtig, auch für mich persönlich.

Nils Petersen

Während Petersen seinem Sturmkollegen Niederlechner mit Blick auf dessen vergebenen Strafstoß Trost ("Das kann passieren") spendete, war die Freude über seinen eigenen Treffer sehr groß, zumal es eine Premiere in der aktuellen Bundesliga-Runde war. "Das erste Saisontor ist immer wichtig, auch für mich persönlich", stellte Petersen fest: "Ich hatte das Glück wieder auf meiner Seite."

Mit etwas Wehmut blickte Petersen auf die Spiele gegen Dortmund (0:0) und in Leverkusen (0:4) zurück, die er aufgrund von muskulären Problemen verpasst hatte. "Auf der Tribüne oder vor dem Fernseher denkt man sich immer 'Wenn ich doch nur vielleicht da irgendwo gewesen wäre' - vor allem in Situationen, wenn der Ball mal in den Strafraum kommt", verriet Petersen und gestand: "Ich wäre in den letzten beiden Spielen gerne dabei gewesen."

Petersen warnt vor seinem Ex-Klub

Das bevorstehende Spiel in Bremen, das bei zwei Punkten aus fünf Spielen ebenfalls noch auf den ersten Saisonsieg wartet, am Samstag (LIVE! ab 15.30 Uhr bei kicker.de) dürfte Petersen nicht verpassen. Vor seinem Ex-Klub, für den er zwischen 2012 und 2014 18 Tore und neun Assists verbucht hatte, warnt der Stürmer eindringlich, zumal er Parallelen zur Situation in Freiburg sieht.

"Bremen hat das Problem, dass es was zeigen muss. Gegen Freiburg wird zu Hause ein ganz klarer Sieg erwartet", so Petersen: "Das kommt uns ganz entgegen, aber wir werden auf eine Mannschaft treffen, die genauso auftreten wird wie wir heute." Petersen erwartet daher ein Werder, das "nach vorne" spielen wird. "Dem müssen wir entgegenwirken", fordert er. Wie das geht, das weiß Petersen auch: "So wie es Hannover gegen uns gemacht hat."

drm/cs

Bundesliga-Joker: Petersen ist die Nummer 1