Bundesliga

56,5 Millionen Euro bewegt: Personalrochade bei Bayer

Kampl ist Leipziger - Retsos verstärkt die Werkself

56,5 Millionen Euro bewegt: Personalrochade bei Bayer

Der eine kommt zu Bayer, der andere geht: Panagiotis Retsos (li.) und Kevin Kampl.

Der eine kommt zu Bayer, der andere geht: Panagiotis Retsos (li.) und Kevin Kampl. imago

Mit Spannung erwarteten die Fans den Vollzug bei drei wichtigen Deals. Manager Jonas Boldt war in Argentinien unterwegs, Rudi Völler verhandelte in Griechenland, während Heiko Herrlich in Leverkusen seine Mannschaft auf das Testspiel am Donnerstag Nachmittag gegen den Zweitligisten VfL Bochum vorbereitete.

Lucas Alario (24): Seit geraumer Zeit bemühten sich die Leverkusener, den argentinischen Torjäger von River Plate Buenos Aires an den Rhein zu lotsen. Zu Wochenbeginn nahm der Deal dann Fahrt auf. Der Stürmer absolvierte in einer Privatklinik in der argentinischen Hauptstadt in Anwesenheit der Leverkusener Delegation den Medizincheck, und kurz danach tauchte bereits ein Foto Alarios im rot-schwarzen Leverkusen-Trikot mit der Rückennummer 13 in argentinischen Medien auf. Perfekt ist der Deal aber noch nicht, obwohl das Transferfenster offiziell geschlossen ist. Nachdem Bayer aber die Ausstiegsklausel bedient und 24 Millionen Euro überwiesen hat, ist der Spieler vertragslos und kann zeitnah den bis 2022 laufenden Kontrakt in Leverkusen unterschreiben.

Spielersteckbrief Retsos
Retsos

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Spielersteckbrief Kampl
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Spielersteckbrief Alario
Alario

Alario Lucas

Spielersteckbrief Dragovic
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Dragovic Aleksandar

Trainersteckbrief Herrlich
Herrlich

Herrlich Heiko

Die Verantwortlichen von River schäumten und forderten Bayer zunächst auf, Abstand von dem Deal zu nehmen. Verhindern konnten Sie den Transfer indes nicht. Bayer nahm Alarios Ex-Klub Colon mit ins Boot, der ebenfalls von diesem Transfer profitierte, so dass die Kosten auch für Bayer reduziert werden. Kostenpunkt unter dem Strich für Leverkusen: 19 Millionen.

Panagiotis Retsos (19): In Mönchengladbach und beim 1. FC Köln war das griechische Abwehrtalent von Olympiakos Piräus zwischendurch ebenfalls mal im Gespräch, das Rennen machte nun Bayer Leverkusen. Mit dem 19-Jährigen war Bayer schon lange einig, doch die Verhandlungen über die Ablösesumme zogen sich hin. Zunächst hieß es, die Griechen hätten das Bayer-Angebot mit einer Ablöse von 15 Millionen plus 20 Prozent Beteiligung beim Weiterverkauf akzeptiert. Dann tauchten auf einmal neue Forderungen auf. Letztlich einigten sich die Parteien auf 17,5 Millionen Euro.

Kevin Kampl (26): Lange trug sich der laufstarke Mittelfeldspieler mit einem Wechsel nach China, doch letztlich blieb er in der Bundesliga. Der slowenische Nationalspieler stand seit 2015 bei Bayer Leverkusen unter Vertrag, absolvierte am Mittwoch bereits den Medizincheck bei RB Leipzig und wechselt für eine Ablöse von 17 bis 18 Millionen Euro nach Sachsen. Zu Saisonbeginn hatte er keine Rolle in der Werkself gespielt, gerade auf seiner Position im zentralen Mittelfeld ist Bayer hervorragend besetzt und Trainer Heiko Herrlich verfügt über viele Alternativen.

Aleksandar Dragovic (26): Um Aleksandar Dragovic rankten sich zahlreiche Gerüchte. Der Österreicher war zunächst mit Olympiakos Piräus in Verbindung gebracht worden, doch dann trat die Premier League auf den Plan: Watford und Leicester City buhlten um den Innenverteidiger, der bei Bayer keine Hauptrolle inne hatte. In der vergangenen Saison spielte er 19-mal in der Bundesliga für die Werkself, wurde dabei viermal ein- und dreimal ausgewechselt (kicker-Notenschnitt 3,93). Unter Trainer Heiko Herrlich verschlechterten sich die Perspektiven des Abwehrspielers, der trotz Vertrages bis 2021 das Weite suchte. Der 26-Jährige hofft nun auf bessere Zeiten bei Leicester, das ihn für eine Leihgebühr von 2,5 Millionen Euro auf Leihbasis für ein Jahr verpflichtete.

Oliver Bitter

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