Am Ende der Partie trog die Statistik. Mit 55 Prozent Ballbesitz zugunsten der Sachsen, eine Zweikampfquote von 58 gewonnener Duell der Freiburger und einem Torschussverhältnis von 13:11 für RB schien die Partie des Tabellenzweiten gegen den -sechsten recht ausgeglichen. Dies allerdings spiegelte sich zuvor nicht auf dem Feld wider, wo Leipzig rund 70 Minuten deutlich überlegen gewesen und der SCF erst in der Schlussphase aufgrund von nachlassenden Hausherren zu deutlich mehr Spielanteilen und auch einigen Abschlüssen gekommen war.
"Mittlerweile ist es hier genauso, als wenn man bei den Bayern oder in Dortmund spielt. Man muss schon einen brutal guten Tag erwischen, um Erfolg zu haben", konstatierte Freiburgs Stürmer Florian Niederlechner nach dem klaren 0:4. "Sie waren in fast allen Bereichen besser", befand auch Gästetrainer Christian Streich über die leichtfüßigeren und in der Offensive zumeist sehr variabel über die Außen oder durch das Zentrum agierenden Leipziger.
Spielbericht
Den schmerzhaften Höhepunkt des Nachmittags lieferte aus Sicht von RB Diego Demme, der die Mannschaft von Coach Ralph Hasenhüttl in Abwesenheit von Dominik Kaiser (Bank) und Willi Orban (Gelb-Rot-Sperre) als Kapitän auf das Spielfeld geführt hatte. Denn bei seinem ersten Bundesliga-Treffer zum 4:0-Endstand in der 90. Minute verlor der Mittelfeldspieler einen Zahn, den im Gegenspieler Nicolas Höfler mit einem zu hohen Fuß ausschlug. "Es ist natürlich bitter für ihn, ich kann das nachvollziehen, denn bei mir auch schon ein paar Zähne eingedrückt. Ich weiß, wie weh das tut. Aber weil er das Tor gemacht, wird es verschmerzen können", meinte Mitspieler Yussuf Poulsen, der RB in der ersten Hälfte mit 1:0 in Führung gebracht hatte.
Wenn er für jedes Tor, dass er schießt, einen Zahn verliert, hat er am Ende seiner Karriere trotzdem noch ein volles Gebiss.
Ralph Hasenhüttl über Diego Demme
Ein wenig Flachs musste sich Demme auch noch anhören: "Ich glaube nicht, dass er heute Abend noch rausgeht - es sieht schon sehr gewöhnungsbedürftig aus", meinte Timo Werner, der das 2:0 der Leipziger erzielte. Und Coach Hasenhüttl meinte grinsend: "Wenn er für jedes Tor, dass er schießt, einen Zahn verliert, hat er am Ende seiner Karriere trotzdem noch ein volles Gebiss."