Bundesliga

Dortmund und die Masken-Diskussion: Tuchels Erinnerung an Aubameyangs Vier-Tore-Reaktion

Dortmunds Trainer sieht Beeinflussung des Stürmers

Tuchels Erinnerung an Aubameyangs Vier-Tore-Reaktion

"Man kann mit ihm kritisch reden": Thomas Tuchel (re.) über Pierre-Emerick Aubameyang.

"Man kann mit ihm kritisch reden": Thomas Tuchel (re.) über Pierre-Emerick Aubameyang. imago

Weil er auf Schalke eine Maske von Privatsponsor Nike getragen und damit seinen Arbeitgeber verärgert hatte, wird sich Aubameyang ein paar deutliche Worte gefallen lassen müssen. Einfluss auf die Leistung des Stürmers werde der Wirbel um dessen Person nicht nehmen, glaubt der Trainer: "Wenn Dinge passieren, die auch seinem Lebensstil und Charakter geschuldet sind und er gegen Regeln verstößt, kann man mit ihm kritisch reden. Man kann das auch sehr hart mit ihm klären."

Doch Aubameyang sei dafür bekannt, dass er eine für ihn unangenehme Auseinandersetzung nicht ins Persönliche ziehe oder danach beleidigt sei, sagte Tuchel. "Er kann die Dinge akzeptieren und trennen." Bestes Beispiel dafür: Nur vier Tage, nachdem er in der Hinrunde wegen eines nicht genehmigten Trips nach Mailand für das Champions-League-Heimspiel gegen Sporting Lissabon (1:0) suspendiert wurde, übte er in Hamburg tätige Reue. Beim 5:2 im Volksparkstadion hatte er angesichts von vier (!) Toren alle Komplimente auf seiner Seite. "Seine Reaktion damals", schwärmt Tuchel, "war der Wahnsinn."

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Reden werden Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc mit Aubameyang, sie werden wohl auch eine saftige Strafe verhängen, aber sie werden nicht versuchen, die Persönlichkeit des Angreifers einzuschränken oder seinen Charakter anzuzweifeln. "Das", meint Tuchel, "wäre der größte Fehler."

Der Trainer weiter: "Er ist ein sehr sensibler, vielsprachiger und dadurch auch sehr sozial eingestellter Typ, der genau daraus auch seine Stärke zieht. Der Jubel auf Schalke hatte nur deshalb einen Beigeschmack, weil er persönliche Interessen in Konflikt bringt mit unseren Klubinteressen. Aubameyang ist nicht der Erste, der sich beeinflussen lässt. Es gibt viele Firmen, viele Interessen, die versuchen, die Spieler zu benutzen und zu beeinflussen."

Fraglich sind gegen den Hamburger SV derzeit noch Marcel Schmelzer (Rücken) und Julian Weigl (Oberschenkel). "Für Andre Schürrle und Erik Durm", verriet Tuchel, "wird es nicht reichen."

Thomas Hennecke