Bundesliga

Hoffenheims Minuskulisse macht Nagelsmann ratlos

Frust über viele freie Plätze

Hoffenheims Minuskulisse macht Nagelsmann ratlos

Willkommen beim Tabellenvierten der Bundesliga: Gegen Ingolstadt gab es viele leere Plätze in Hoffenheims Arena.

Willkommen beim Tabellenvierten der Bundesliga: Gegen Ingolstadt gab es viele leere Plätze in Hoffenheims Arena. picture alliance

Guter Fußball, schlechter Zuschauerschnitt - diese Diskrepanz nervt die Macher von 1899 Hoffenheim. Obwohl die Mannschaft von Julian Nagelsmann am Samstag gegen Ingolstadt (5:2) den Vereinsrekord mit dem zwölften Heimspiel in Serie ohne Niederlage weiter ausbaute und nur Bayern (35) und Dortmund (28) öfter zuhause treffen als die TSG (27), kamen so wenige Zuschauer wie noch nie in dieser Saison in die Arena.

23.028 Zuschauer gegen Ingolstadt bedeuten, dass 7122 Plätze leer blieben: eine Auslastung von 76 Prozent. Der Gesamtschnitt in dieser Saison sank auf 27.494, nur gegen Dortmund durfte die TSG 2016/17 "ausverkauft" melden. Erst vor wenigen Wochen hatte Nagelsmann deshalb einen Appell an die TSG-Fans gerichtet - vergeblich, was Manager Alexander Rosen damals "ein bisschen auf die Nerven" ging . Nun ist es Nagelsmann, der seinem Frust freien Lauf lässt.

Es ist grenzwertig, das muss ich wirklich sagen.

Julian Nagelsmann

"Es ist grenzwertig, das muss ich wirklich sagen", ärgerte er sich nach dem Ingolstadt-Spiel, das eine spektakuläre Schlussphase bot. "Aber so ist es halt." Er fragt sich, was seine Mannschaft denn noch bieten soll, "vielleicht zwölf Tore schießen?" Nagelsmann ist ratlos.

Dass nicht mal der attraktive Fußball seiner Elf die Leute ins Stadion lockt, "trifft bei mir auf sehr wenig Verständnis, da bin ich ganz ehrlich, das kann ich nicht verstehen", sagt er. "Wir haben von 19 Heimspielen in meiner Amtszeit nur eines verloren, in dem es um nichts mehr ging, gegen Schalke (1:4 im Mai 2016, d.Red.). Das ist sehr schleierhaft. Unsere Ticketpreise sind normal, es ist auch eine konjunkturstarke Region, ich weiß nicht, woran es liegt. Viel mehr Spiele daheim zu gewinnen, ist schwer."

2007/08 kamen im Schnitt 6000 Fans - das war damals Vereinsrekord

Gibt Hoffenheim, das im Jahr 2000 noch in der Verbandsliga spielte, vielleicht einfach (noch) nicht viel mehr her? Fakt ist jedenfalls: Der aktuelle Zuschauerschnitt liegt klar über dem der Vorsaison (25.514), höher war er nur 2009/10, und das auch nur minimal (27.798). Zum Vergleich: In Hoffenheims einziger Zweitliga-Saison, 2007/08, kamen im Schnitt knapp 6000 Fans ins kleine Dietmar-Hopp-Stadion - damals Minusrekord in der 2. Liga, aber Topwert in der Klubhistorie.

jpe/pif

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - FC Ingolstadt 04