"Ich bin sehr frustriert", betonte auch Leno und fügte kleinlaut an: "Es gab niemanden, der heute Spaß hatte." Das dürfte auch der Auslöser für den Unmut der Fans sein, denn Spaß haben die Protagonisten in der BayArena für ihre Ansprüche viel zu selten. Nach zuletzt zwei Siegen in der Bundesliga und einem immerhin abwechslungsreichen Champions-League-Abend gegen Atletico Madrid (2:4) verpasste die "Werkself" die Chance, das zuletzt sportlich und außersportlich nachhaltig ramponierte Verhältnis zu den Fans zumindest etwas zu kitten.
Schon knapp 20 Minuten vor dem Abpfiff quittierten die meisten Zuschauer die Leistung ihrer Mannschaft, indem sie zügig das Weite suchten. "Dass sie gehen, ist denen überlassen", meinte Leno. "Aber die ganzen Schmähgesänge müssen nicht unbedingt sein. Das hat man auch bei den Spielern gemerkt, dass das uns nicht gefällt." Der Bayer-Keeper spielte damit auf höhnische "Oh wie ist das schön"-Gesänge aus der Nordkurve, in der wieder die "Ultras Leverkusen" fehlten, an. Zudem forderten die Fans: "Schade raus." Ein Bruch, der schon vor den Siegen gegen Berlin und Augsburg sichtbar wurde. "Natürlich kriegt man das mit, wenn die Fans sowas singen", sagte Leno, der seinerseits mit der Unterstützung unzufrieden war: "Wenn man uns eins nicht absprechen kann, sind das unser Einsatz und unser Wille", betonte der Nationalspieler.
Spielersteckbrief Leno
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Bundesliga - 22. Spieltag
Verständlich, aber nicht hilfreich, dass sich kein Profi nach dem Spiel in die Kurve traute. "Das Ergebnis und die Art und Weise waren heute nicht okay. Ich glaube, da werden wir auf jeden Fall ehrliche Worte finden", betonte Leno. Das wird auch dringend erforderlich sein: In den kommenden Wochen warten mit Dortmund, Bremen, Madrid und Hoffenheim schwere Aufgaben. Möglicherweise richtungsweisende Wochen. "Wir sollten erstmal unsere Leistung in den Griff kriegen", moniert der Torhüter. Die Fans scheinen den Glauben daran in diesen Tagen weitgehend verloren zu haben.
