Bundesliga

kicker-Transfercheck: So lief es für die Top 6

Von Hertha bis Bayern

kicker-Transfercheck: So lief es für die Top 6

Angebote nicht lukrativ genug: Fabian Schär muss sich weiter in Hoffenheim anbieten.

Angebote nicht lukrativ genug: Fabian Schär muss sich weiter in Hoffenheim anbieten. imago

Hertha BSC (6.): Leihversuche fehlgeschlagen

Bei Hertha BSC gab es keinen Neuzugang in der Wintertransferzeit und lediglich einen Abgang mit Jens Hegeler (für 300.000 Euro Ablöse zu Bristol City). Die Versuche, mit einer Leihe die eigene Offensiv-Abteilung zu verstärken, schlugen fehl (Kiyotake, Augustin).

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
45
2
RB Leipzig RB Leipzig
42
3
Eintracht Frankfurt Eintracht Frankfurt
32

1899 Hoffenheim (5.): Kader verschlankt, Schär muss bleiben

Die Transferperiode verlief in Hoffenheim planmäßig. Die TSG verschlankte den Kader und verzichtete auf einen Zugang. "Wie schon vor der Winterpause angekündigt, sahen wir keine Notwendigkeit auf dem Transfermarkt aktiv zu werden", erklärt Manager Alexander Rosen, "wir haben eine außergewöhnliche Qualität, das beweist die Mannschaft jede Woche aufs Neue." Der sich abzeichnende Abgang von Linksverteidiger Kim war schon im November durch den vereinslosen Back-up Danilo Soares aufgefangen worden. Der Südkoreaner (1,4 Mio. zu Jeonbuk Hyundai Motors) spielte noch weniger eine Rolle als der Chilene Eduardo Vargas (6 Mio. zu Tigres Club, Mexiko), beide wurden dennoch mit leichten Gewinnen verkauft.

Nicht lukrativ genug waren dagegen die Angebote für Fabian Schär, der Schweizer wird nun weiter um Spielanteile im Kraichgau kämpfen müssen . Auch der designierte Weggang von Jiloan Hamad (wohl ablösefrei zurück nach Malmö), der das in Skandinavien noch geöffnete Transferfenster nutzen wird, ist verschmerzbar. Die Leihe von Baris Atik nach Graz dient der Entwicklung des Eigengewächses.

Dortmund (4.): "Hoffnungswert" Isak - Wichtigster "Neuzugang": Guerreiro

Alexander Isak, Borussia Dortmund

Seine Verpflichtung besitzt perspektivischen Charakter: Alexander Isak. imago

Alexander Isak war schon auf dem Sprung zu Real Madrid, als der BVB doch noch zuschnappte. Isaks Verpflichtung besitzt aber ausschließlich perspektivischen Charakter. Niemand in Dortmund sieht ihn schon in den nächsten Wochen in einer tragenden Rolle - unabhängig von der noch fehlenden Spielgenehmigung. Isak gilt beim BVB als "Hoffnungswert".

Seine Verpflichtung steht - anders als gern berichtet wird - in keinem kausalen Zusammenhang mit dem Verkauf von Adrian Ramos. Auch Thomas Tuchel stimmte dessen Weggang zu, weil er mit Schürrle, Reus, selbst Götze genug Alternativen in der Angriffsmitte besitzt. Und ein zweites Mal wollten die BVB-Bosse Ramos den Weg nach China (über Spanien) nicht verbauen. Zumal sie noch einmal eine stattliche Ablöse (insgesamt 11,5 Millionen plus Boni) einstreichen können.

Bedauern löste in Fankreisen aus, dass Neven Subotic nach Köln verliehen wurde. Der allseits beliebte serbische Innenverteidiger hatte unter Tuchel aber keine sportliche Perspektive mehr. Wichtigster "Wintertransfer" beim BVB bleibt: Raphael Guerreiro (zurück nach 2,5 Monaten Verletzung).

Eintracht Frankfurt (3.): Husztis Abgang wäre eine Schwächung

Für Johannes Flum (St. Pauli), Joel Gerezgiher (Holstein Kiel) und Enis Bunjaki (Twente Enschede) konnten Abnehmer gefunden werden - das Trio spielte sportlich keine Rolle mehr und wurde schon für das Trainingslager in Abu Dhabi aussortiert. Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic tätigte in der Winterpause generell keine großen Transfers. Mit Verteidiger Andersson Ordonez (23, Barcelona SC Guayaquil), Mittelfeldakteur Max Besuschkow (19, VfB Stuttgart II) und dem offensiven Flügelspieler Marius Wolf (21, Hannover 96 II) kamen ausschließlich Perspektivspieler. Angesichts der hervorragenden Tabellensituation bestand allerdings auch kein Druck, Profis der Kategorie "Soforthilfe" zu verpflichten. Dafür wäre ohnehin kein Geld dagewesen.

Während der Sommer-Vorbereitung betonte Bobic, dass Haris Seferovic (Vertrag läuft aus) entweder verkauft werden oder verlängern soll. Auf keinen Fall wollten die Hessen den Schweizer Nationalstürmer ablösefrei verlieren. Doch genau das wird jetzt geschehen, sofern Seferovic nicht wider Erwarten in ein Land wechselt, in dem das Transferfenster noch geöffnet ist. Da Benfica Lissabon schon länger Interesse hat, spricht viel dafür, dass der 24-Jährige seinen künftigen Arbeitgeber schon gefunden hat. Gerne hätte Frankfurt zudem Dauer-Patient Slobodan Medojevic abgegeben, für den es wegen seiner gesundheitlichen Probleme aber offenbar zurzeit keinen Markt gibt. Eine spürbare Schwächung wäre es, sollte Szabolcs Husztis Wechsel nach China noch über die Bühne gehen .

RB Leipzig (2.): Mehr Konkurrenzkampf dank Abwehrjuwel Upamecano

Dayot Upamecano

Erhöht den Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung: Dayot Upamecano. imago

Bei der rund zehn Millionen Euro teuren Verpflichtung von Frankreichs Abwehrjuwel Dayot Upamecano (18) profitierte Leipzig einmal mehr von der engen Verzahnung mit RB Salzburg und setzte sich gegen weitaus populärere Konkurrenz wie Real Madrid, Barcelona, Manchester United oder den FC Bayern durch. Upamecano gilt zwar als Vorgriff auf die kommende Saison. Allerdings erhöht der Franzose auch schon jetzt den Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung, in der bislang Mittelfeldspieler Stefan Ilsanker die erste Alternative zu den gesetzten Willi Orban und Marvin Compper war.

Die abgegebenen Terrence Boyd (Darmstadt) und Zsolt Kalmar (Bröndby IF) spielen sportlich keine Rolle mehr bei RB, der aus Leverkusen gekommene und zum HSV weiterverliehene Kyriakos Papadopoulos war in der Hinrunde nie richtig fit.

Das Bestreben, zeitnah die ersten eigenen Talente an die Profis heranzuführen, erhielt zwei Rückschläge: Die aus disziplinarischen Gründen suspendierten U-19-Nationalspieler Vitaly Janelt (Bochum) und Idrissa Touré (Schalke 04 II) wurden abgegeben.

Bayern München (1.): Riskant? Ancelotti setzt auf kleinen Kader

Carlo Ancelotti wollte keine Neuzugänge und ganz bewusst mit einem kleinen, qualitativ aber starken Kader arbeiten. Vorteil: Viele Spieler können auf mehreren Positionen eingesetzt werden, Kimmich und Alaba z.B. auch in der Innenverteidigung. Sollte es dennoch viele Verletzte geben, wird der kleine Kader (18 Feldspieler) zum Problem, dann könnte ohne Rotation im März, April die Frische fehlen. Mit Badstuber und Green wurden Spieler ohne große Einsatzchancen abgegeben.

Lesen Sie auch die beiden ersten Teile unseres dreiteiligen Transferchecks: die Plätze 7 bis 12 (Köln, Freiburg, Leverkusen, Mainz, Schalke und Augsburg) und die Klubs im Keller (Darmstadt, HSV, Ingolstadt, Bremen, Wolfsburg und Gladbach).

Die wichtigsten Winterwechsel der Liga