Bundesliga

Rangnick: "Wir haben uns gesucht und gefunden"

Leipzig: Hasenhüttl kehrt an alte Wirkungsstätte zurück

Rangnick: "Wir haben uns gesucht und gefunden"

Erfolgsduo: Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick (li.) und Chefcoach Ralph Hasenhüttl.

Erfolgsduo: Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick (li.) und Chefcoach Ralph Hasenhüttl. imago

Der Ausgang der Geschichte ist bekannt: Hasenhüttl hielt am Ende der Saison 2013/14 mit dem FCI die Klasse und schaffte ein Jahr darauf den Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs. Dort angekommen, hielt er Ingolstadt souverän in der Liga, sein Team stand zudem für extremes Pressing über den ganzen Platz.

Neben den Resultaten war es gerade jene Herangehensweise an das Spiel, die Ralf Rangnick auf Hasenhüttl aufmerksam machte. Im Sommer 2014, damals war Rangnick noch Sportdirektor in Leipzig und auch bei Red Bull Salzburg, trafen Salzburg und Ingolstadt im Rahmen der Sommervorbereitung im österreichischen Kufstein aufeinander. "Ich habe mich damals schon gewundert, wie Ingolstadt spielt", sagte der Leipziger Sportdirektor jüngst beim Besuch in der kicker-Zentrale in Nürnberg, "das sah anders aus als bei vielen anderen Teams." Nach der Partie in Kufstein tauschten sich Rangnick und Hasenhüttl aus, und der Kontakt riss nie ab. Und 2015 unternahm Rangnick den ersten Versuch, Hasenhüttl nach Leipzig zu locken. "Wie bei den Spielern gibt es bei unserer Art Fußball nur eine Handvoll Trainer, die infrage kommen", so Rangnick unlängst, "und deshalb bin ich bei Ralph Hasenhüttl auch so hartnäckig geblieben."

Zunächst fing sich der RB-Sportdirektor jedoch einen Korb ein. Am Abend der Aufstiegsfeier mit Ingolstadt habe ihn Hasenhüttl angerufen und mitgeteilt, dass er es nicht übers Herz bringe, Ingolstadt zu verlassen, so Rangnick, der jene Haltung dem Österreicher hoch anrechnete. Rangnick selbst sprang daraufhin selbst als Leipziger Coach ein und führte RB ans Ziel der Träume: in die 1. Liga. Der Kontakt zu Hasenhüttl blieb indes bestehen, und das stete Werben zeigte im Frühjahr 2016 Wirkung. "Nein", sagte Rangnick unlängst im großen kicker-Interview auf die Frage, ob ihm klar war, dass Hasenhüttl nach seiner Absage 2015 ein Jahr später RB-Trainer werde. "Mir war aber klar, dass er ein ganz heißer Kandidat bleibt." Rangnick blieb beharrlich, "und das hat Ralph wahrscheinlich auch ein Stück weit imponiert." Resultat: Für eine Basis-Ablöse von 1,5 Millionen Euro wechselte Hasenhüttl im Sommer nach Leipzig. Und die Zusammenarbeit dort erweist sich bislang als gedeihlich. "Wir haben uns gesucht und gefunden", sagt Rangnick. Die Tabelle und die bisherigen Darbietungen von RB sprechen nicht dagegen.

Andreas Hunzinger