Dort hatte nach kicker-Informationen eine Hotelangestellte während einer Trainingseinheit der Mannschaft im Zimmer von Touré und Janelt Rauchgeruch bemerkt sowie Brandflecken auf dem Teppich entdeckt und den DFB informiert. Bei einer Durchsuchung durch DFB-Angestellte wurde eine Wasserpfeife auf dem Balkon gefunden. Nachdem die beiden Leipziger zuvor schon wegen Missachtung des Zapfenstreichs verwarnt worden waren, wurden sie als Wiederholungstäter von Trainer Frank Kramer aus der Mannschaft geworfen. Während das Team zu Wochenbeginn mit einem abschließenden 4:0 über Irland die erste Phase der Qualifikation abrundete, mussten Janelt und Touré auf eigene Kosten die Heimreise antreten.
Da die beiden Talente auch im Verein bereits disziplinarisch vorbelastet waren, griffen nun auch die Leipziger rigoros durch. Die beiden Auswahlspieler mussten ihre Zimmer räumen und in ein Hotel ziehen, sie werden mit der vertraglich höchstmöglichen Geldstrafe zugunsten einer sozialen Einrichtung belangt und sollen ab Montag in einer Leipziger Kindertagesstätte von 7 bis 15 Uhr zum Dienst antreten.
Schrof verweist auf "klare Regeln und Werte"
"Wir haben ganz klare Regeln und Werte, die wir leben und für die wir auch konsequent stehen. Daher werden wir es auch nicht zulassen, dass die sonst sehr guten Akademie-Abläufe durch solche Disziplinlosigkeiten beeinträchtigt werden und ohne Folgen bleiben", begründete RB-Nachwuchschef Frieder Schrof auf kicker-Anfrage die Maßnahme. Touré und Janelt werden einer eigenen Trainingsgruppe zugeteilt und bis auf Weiteres weder im Regionalliga-Team noch in der U 19 eingesetzt.
Der 2015 von TeBe Berlin geholte Touré hatte in der vergangenen Zweitliga-Saison einen Kurzeinsatz gegen 1860 München, der 2014 vom Hamburger SV verpflichtete Janelt kam noch nicht bei den Profis zum Einsatz. Beide erhielten erst in diesem Jahr Profiverträge bis 2021. Eine Zukunft haben sie allerdings jetzt wohl weder in Leipzig noch in der DFB-Auswahl.
Touré und Janelt bestreiten, die Wasserpfeife organisiert oder benutzt zu haben. Nach ihren Schilderungen seien andere Spieler in ihrem Hotelzimmer zu Gast gewesen. Andere Akteure wurden vom DFB jedoch nicht belangt.