Bundesliga

Beiersdorfer lobt Ex-Klub Leipzig

Hamburg: Vergleich "RB" und "Kühne" für HSV-Boss unzulässig

Beiersdorfer lobt Ex-Klub Leipzig

Hat das Duell mit Ex-Klub Leipzig vor Augen: HSV-Boss Didi Beiersdorfer.

Hat das Duell mit Ex-Klub Leipzig vor Augen: HSV-Boss Didi Beiersdorfer. picture alliance

Zwischen 2009 und 2011 fungierte Beiersdorfer als Sportdirektor der Red Bull GmbH, hatte neben seiner Tätigkeit als Generalmanager der diversen RB-Klubs ab Februar 2010 das Amt des Leipziger Vorstandsvorsitzenden inne. Damals noch in der Regionalliga - doch die nun anstehende Begegnung auf Augenhöhe überrascht Beiersdorfer nicht: "Die Entwicklung war so zu erwarten. Sie haben ihr Projekt gut aufgesetzt, sind es sehr durchdacht angegangen und haben es gut umgesetzt."

Für Beiersdorfer war bei Red Bull im April 2011 Schluss, weil er sich im Machtkampf um die Installierung von Trainer Peter Pacult nicht hatte durchsetzen können. Auch Pacult war nach einer Saison wieder Geschichte, erst unter dessen Nachfolger Alexander Zorniger nahm der von langer Hand geplante Höhenflug wirklich Fahrt auf. Trotz der wenig harmonischen Trennung betont Beiersdorfer: "Grundsätzlich habe ich positive Erinnerungen an diese Zeit."

Im Spitzensport ist Zeit allerdings ein Luxus. Für uns ist im Moment die wichtigste Zeit die 90 Minuten am Wochenende.

HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer

Freude machen wird ihm das Wiedersehen freilich nur, wenn seinen Rothosen im dritten Anlauf endlich der erste Saisonsieg gelingt: "Für uns wird es wichtig sein, die Englische Woche mit einem Positiverlebnis gegen Leipzig einzuläuten", sagt Beiersdorfer, "wir sind gefordert. Dabei schauen wir nur auf uns. Wir haben genug Arbeit, um wieder richtig in die Spur zu kommen." Die Unzufriedenheit mit der bisherigen Ausbeute von einem Zähler aus den Partien gegen Ingolstadt und in Leverkusen ist da deutlich herauszuhören. "Inhaltlich ist es natürlich so, dass man eine Mannschaft nicht von heute auf morgen aufbauen kann. Im Spitzensport ist Zeit allerdings ein Luxus. Für uns ist im Moment die wichtigste Zeit die 90 Minuten am Wochenende. Da müssen wir so aufgestellt sein, dass wir die Möglichkeit haben, zu gewinnen. Ich glaube, wir haben mit dieser Mannschaft mehr Möglichkeiten. Das muss sich ergänzen und finden."

HSV-Boss erwartet ein absolut offenes Spiel

Wie sich die Leipziger im Neuland Bundesliga auf Anhieb zurechtgefunden haben, hat derweil auch ihren Ex-Boss beeindruckt: "Mit dem Sieg im ersten Heimspiel, und dann auch noch gegen ein solches Kaliber wie den BVB, haben sie eine große Euphorie entfacht, die die Mannschaft mit nach Hamburg bringen wird. Ich erwarte ein sehr intensives und absolut offenes Spiel."

"Projekt Leipzig" vs. "Modell Kühne"? Kein Vergleich!

Übrigens: Vergleiche zwischen dem "Projekt Leipzig" und dem "Modell Kühne" beim HSV hält Beiersdorfer für unzulässig. Seine Argumentation: "Herr Kühne steht extrem eng an unserer Seite, allerdings nicht in Form von Forderungen, sondern durch Hilfestellungen, die ja auch an eine Rückzahlung im Erfolgsfall gekoppelt sind. Insofern muss man ganz klar sagen, dass es sich um zwei deutlich unterschiedliche Modelle handelt. Wobei auch RB alle Auflagen der DFL erfüllt und sich damit sportlich qualifiziert hat."

Thiemo Müller