Bundesliga

Rückkehr offiziell: Götze ist zurück beim BVB

Dortmund holt Weltmeister vom FC Bayern zurück

Rückkehr offiziell: Götze ist zurück beim BVB

Dieses Bild ist drei Jahre alt - künftig trägt Mario Götze wieder das Trikot von Borussia Dortmund.

Dieses Bild ist drei Jahre alt - künftig trägt Mario Götze wieder das Trikot von Borussia Dortmund. imago

"Ich möchte ein Gesicht des FC Bayern werden", sprach Mario Götze - ein halbes Jahr ist das erst her. Inzwischen hat der Weltmeister eingesehen, dass er an diesem Vorhaben gescheitert ist. Er kehrt zu dem Klub zurück, unter dem er zum Star herangereift war: Borussia Dortmund. Am Donnerstagmittag kam die ersehnte offizielle Bestätigung, die der kicker am Mittwochabend angekündigt hatte. Götze, für den der FC Bayern eine Basisablöse von 26 Millionen Euro kassiert, erhält einen Vertrag bis 2020, der Medizincheck steht allerdings noch aus.

"Als ich 2013 vom BVB zum FC Bayern gewechselt bin, war das eine bewusste Entscheidung, hinter der ich mich heute nicht verstecken will", wird Götze in der BVB-Mitteilung und auf seiner Facebook-Seite zitiert. "Drei Jahre später und mit inzwischen 24 Jahren blicke ich mit anderen Augen auf meinen damaligen Entschluss. Ich kann gut verstehen, dass viele Fans meine Entscheidung nicht nachvollziehen konnten. Ich würde sie so heute auch nicht mehr treffen! Wenn ich nun in meine Heimat zurückkehre, möchte ich versuchen, alle Menschen - gerade auch die, die mich nicht mit offenen Armen empfangen - durch Leistung zu überzeugen. Es ist mein Ziel, wieder meinen besten Fußball zu spielen. Für uns alle, den Klub und die BVB-Fans."

Spielersteckbrief M. Götze
M. Götze

Götze Mario

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"Die Gespräche sind sehr fair und seriös abgelaufen"

Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge lobte den Verlauf der Verhandlungen. "Die Gespräche sind sehr fair und seriös abgelaufen, dafür möchten wir uns bei Borussia Dortmund und Mario sowie seinem Vater und Berater bedanken. Ich denke, der Transfer ist für alle Parteien eine gute Lösung." BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagt, er habe "immer gehofft, dass er eines Tages zu uns zurückkehren wird". "Er hatte mehrere Wechsel-Optionen und hat sich bewusst für den sicher nicht leichten Weg entschieden, zu seinem Heimatklub zurückzukehren", so Sportdirektor Michael Zorc.

Im Wortlaut

"Er ist jetzt drei Jahre da, aber leider in diesen drei Jahren nie richtig zum Stammspieler geworden", hatte Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge unlängst Götzes Hauptproblem in München zusammengefasst: Trotz ordentlichen 22 Toren und 16 Assists in 73 Bundesliga-Spielen durfte er zu selten eine tragende Rolle spielen.

Pep Guardiola, dessen Verpflichtung 2013 noch ein Grund für Götzes Wechsel gewesen war, setzte am Ende in den wichtigen Spielen nicht mehr auf ihn. Hatte Götze 2013/14 und 2014/15 noch jeweils elf Champions-League-Einsätze verzeichnet, waren es 2015/16 (auch verletzungsbedingt) nur noch vier - drei davon als Einwechselspieler. Im Halbfinale gegen Atletico Madrid saß Götze 180 Minuten auf der Bank. Auch bei der EM konnte der WM-Finaltorschütze von 2014 anschließend nicht für sich werben.

Hamann geißelt Götzes Entscheidung - doch alle könnten profitieren

"Mario muss spielen", sagte Rummenigge, beim BVB bietet sich diese Chance eher. Auch wenn ein Beobachter wie Dietmar Hamann Götzes Rückkehr ins familiäre Dortmunder Umfeld als den "Weg des geringsten Widerstandes" geißelt, könnten alle Seiten von diesem Transfer profitieren.

Die Borussia, die Götze bestens kennt und durch den Weggang von Henrikh Mkhitaryan zu Manchester United ein Vakuum im kreativen Zentrum, Götzes Lieblingsposition, zu füllen hat - Shinji Kagawa traf hier in der vergangenen Saison nicht immer den Geschmack des Trainers; Götze, der seiner stotternden Karriere in alter Umgebung wieder Schwung verleihen könnte; und auch der FC Bayern, der ein Jahr vor Vertragsende zumindest noch einen Großteil der 2013 überwiesenen 37 Millionen Euro zurückbekommt.

Watzkes Mantra: "Mario hat sich damals nichts zuschulden kommen lassen"

Vor drei Jahren waren die BVB-Fans wegen Zeitpunkt und Umständen des spektakulären Transfers auf die Barrikaden gegangen, und auch heute noch sind nicht alle bereit, ihrem Ex-Liebling (83 BL-Spiele, 22 Tore, 32 Assists) eine zweite Chance zu gewähren. "Mario", betonte dagegen Klubchef Hans-Joachim Watzke stets, "hat sich damals nichts zuschulden kommen lassen."

jpe

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