"Die Fans haben die richtige Reaktion gezeigt, vor allem bei Joel Matip, der schon seit der U9 im Verein ist und inzwischen von den aktuellen Spielern am längsten auf Schalke spielt", sagt Schalkes Urgestein Olaf Thon (50). "In einer Zeit, in der sich wechselwillige Profis bisweilen vom eigenen Publikum beschimpfen lassen müssen, haben die Verabschiedungen von Matip und auch Marco Höger gezeigt, wie so etwas ablaufen kann und wie dies in meinen Augen auch ablaufen sollte."
Nicht weniger erfreut über die Stimmung war Matip selbst. "Es ist etwas Besonderes, nach so vielen Jahren von meinem Zuhause so verabschiedet zu werden. Schalke hat mein ganzes Leben geprägt, jetzt verlasse ich mein Zuhause", sagte Matip. "Ich werde die Verabschiedung mein Leben lang wertschätzen und mich immer gerne daran erinnern."
Matip: "Diesen einen Schritt haben die Augsburger gut ausgenutzt"
Während es für ihn Beifall und Sprechchöre gab, hatten die Fans für die Mannschaft nach dem Spiel eher Pfiffe übrig. Es waren Pfiffe der Enttäuschung darüber, dass Schalke gegen den FC Augsburg den Sieg noch aus der Hand gegeben hat - und damit die Chance auf die Champions-League-Qualifikation. "Wir wollten alle das 1:1 verhindern und sind einen Schritt nach hinten gegangen, um unser Tor noch besser zu verriegeln. Genau diesen einen Schritt haben die Augsburger gut ausgenutzt", analysierte Matip den späten Gegentreffer durch Daniel Baier (89.).
"Ich bin zwar kein Torjäger, aber aus der Distanz muss der Ball rein"
Matip besaß in der ersten Halbzeit selbst eine gute Möglichkeit zur Führung. "Ich bin zwar kein Torjäger, aber aus der Distanz muss der Ball rein", sagte der Innenverteidiger selbstkritisch. Vor dem Saisonfinale bei der TSG Hoffenheim am Samstag denkt der 24-Jährige positiv. "Es ist eine Motivation, dass wir noch eine bessere Platzierung erreichen können. Ich will mich so gut wie möglich verabschieden, das bin ich Schalke schuldig."