Zudem steht im Hamburger Volkspark der Kampf um die Nummer eins im Norden auf dem Programm. Wenngleich das in diesem Jahr ein Ringen auf niedrigem Niveau ist. Mit Hannover 96 steht ein Nordklub bereits als Absteiger fest, mit Werder Bremen kämpft ein zweiter ums Überleben, und auch der HSV wie auch der VfL sind theoretisch noch nicht gerettet. VfL-Macher Klaus Allofs sagt: "Natürlich geht es auch darum, wer die Nummer eins im Norden ist." Im Vorjahr war das bei den Niedersachsen als die Nummer zwei der Nation noch gar keine Frage, nun haben sie sich den Problemklubs aus der Nachbarschaft jedoch dramatisch angenähert.
Am Samstag nun können die Hanseaten mit einem Sieg an Wolfsburg vorbeiziehen und erstmals seit dem ersten Spieltag der Vorsaison wieder vor dem VfL stehen. Der HSV als Team, das dem VfL in den vergangenen Wochen durchaus auch ein Vorbild sein konnte. Dieter Hecking nämlich stellt fest: "Der HSV hat in den vergangenen Wochen sehr engagiert gespielt und eine große mannschaftliche Geschlossenheit gezeigt." Sätze, die dem Trainer in Bezug auf seine Mannschaft derzeit nicht über die Lippen gehen. Fehlende Tugenden, die den VfL nun an den Chiemsee getrieben haben.
Dort gibt es immerhin einen kleinen Lichtblick: Julian Draxler, seit Mitte April wegen eines Muskelbündelrisses im linken Oberschenkel außer Gefecht, trainierte in Grassau erstmals wieder leicht mit dem Ball. Ein Comeback gegen den HSV kommt für den Nationalspieler freilich zu früh. Nicht mit auf dem Übungsplatz stand hingegen Ricardo Rodriguez. Der Schweizer plagt sich mit Rückenproblemen herum und fällt am Wochenende wie schon zuletzt in Dortmund aus. Im Kurz-Camp in Bayern mit dabei sind auch die Nachwuchskräfte Leandro Putaro, Anton Donkor und Amara Conde. Jannes Horn blieb aufgrund der Folgen eines grippalen Infekts daheim.