Bundesliga

Darmstadt erlässt Innenstadtverbot für Eintracht-Fans

Hessenderby ohne Gästefans

Darmstadt erlässt Innenstadtverbot für Eintracht-Fans

Bereits im Hinspiel kam es zu unschönen Szenen: Unter anderem wurden Fan-Utensilien Darmstadts verbrannt.

Bereits im Hinspiel kam es zu unschönen Szenen: Unter anderem wurden Fan-Utensilien Darmstadts verbrannt. picture alliance

Rückblende: Am 15. Spieltag der Hinrunde kam es vor, während und nach der Partie der Lilien in Frankfurt zu Ausschreitungen von Teilen der Eintracht-Anhänger. Zunächst wurden Fan-Utensilien der Lilien verbrannt, anschließend Pyrotechnik gezündet und Knallkörper auf das Spielfeld geworfen, weswegen die Partie kurzzeitig unterbrochen werden musste. Nach Abpfiff ließen einige Eintracht-Anhänger ihrem Ärger über die 0:1-Niederlage freien Lauf und stürmten auf das Spielfeld. Die Polizei konnte einen Platzsturm aber verhindern, allerdings wurden einige Eintracht-Akteure von den eigenen Ultras zur Rede gestellt.

Da einige Gruppen unter den Frankfurter Fans bereits zuvor mehrfach negativ aufgefallen waren, fiel die Reaktion des DFB hart aus. Die Eintracht wurde zu zwei Zuschauerteilausschlüssen verurteilt und musste zudem 75.000 Euro Strafe zahlen. Am 20. Spieltag blieb die eigene Fankurve beim 2:4 gegen den VfB Stuttgart leer , auch am kommenden Samstag muss die Eintracht im Stadion am Böllenfalltor auf ihre Fans verzichten. Zudem muss sie den dadurch entstandenen Einnahmeausfall des SV98 kompensieren.

Dennoch rechnen die Stadt Darmstadt und die Sicherheitsbehörden damit, dass etliche Eintracht-Fans rund um den Spieltag den Weg nach Darmstadt antreten werden. Um die Sicherheit zu gewährleisten und ein Aufeinandertreffen der beiden Fanlager zu verhindern, belegte die Stadt Darmstadt deshalb die Eintracht-Fans mit einem insgesamt 36-stündigen Innenstadtverbot.

"Da nicht auszuschließen ist, dass Eintracht-Anhänger ihren Aufmarsch aufgrund des Sportgerichtsurteils in Zeiten vor oder nach dem Spieltag verlegen könnten, haben wir aufgrund einer entsprechenden Gefahrenprognose mittels Allgemeinverfügung ein allgemeines Aufenthaltsverbot für Eintracht-Anhänger im Zeitraum vom 29. April, 19 Uhr bis zum 1. Mai, 7 Uhr erlassen", begründete Bürgermeister Rafael Reißer die radikale Maßnahme.

Um das Aufenthaltsverbot durchzusetzen, werden während der genannten Zeit vorsorglich vermehrt Polizeibeamte im Einsatz sein, kündigte Einsatzleiter Bernd Denninger an. "Wir werden entschieden gegen Personen vorgehen, die Darmstadt zum Ziel von Krawalltourismus machen wollen", sagte Denninger. Allerdings ist noch nicht klar, wie die Sicherheitsbehörden das Aufenthaltsverbot durchsetzen werden und mit welchen strafrechtlichen Folgen Eintracht-Fans zu rechnen haben, die dagegen verstoßen. Gegen der Polizei bekannte Anführer unter den Eintracht-Fans, die in der Vergangenheit durch Gewalttaten aufgefallen sind, wurden bereits persönliche Betretungsverbote erlassen.

jer