Im ersten Halbjahr überzeugte er meist, spielte mitunter sogar groß auf wie beim 6:1 gegen den FC Porto. Die Bayern durften sich bestätigt fühlen, dass die bezahlten zehn Millionen Euro an den FC Valencia sinnvoll und zukunftsträchtig angelegtes Geld sind.
Die Hinrunde dieser Saison kann nun weder die Bayern noch den 22-Jährigen zufriedenstellen. In der Bundesliga kam Juan Bernat nur fünfmal zum Zug, davon nur zweimal über 90 Minuten. Dazu gesellen sich drei Einsätze in der Champions League und beim 3:1 gegen Fünftligist FC Nöttingen einer im DFB-Pokal. Neun Pflichtspiele, kein Rhythmus, der Linksverteidiger hat seinen Schwung aus der ersten Bayern-Saison verloren.
Bernats Problem: ein fitter Alaba
Damals durfte er sich fest zum Stamm zählen. Er profitierte aber auch davon, dass David Alaba auf einer anderen Position gebraucht wurde oder selbst verletzt ausfiel. Ist der Österreicher fit und muss Guardiola keine Lücken in der Viererkette oder dem defensiven Mittelfeld stopfen, dann führt an Alaba als Linksverteidiger kein Weg vorbei - und Juan Bernat muss sich gedulden.
Er kann zwar auch weiter vorne auf dem Flügel spielen, aber: Dort ist erstens die Konkurrenz enorm (Douglas Costa, Coman, Ribery), zweitens fehlt es ihm dafür an der nötigen Effizienz im Offensivspiel. Juan Bernat ist ein feiner Techniker, im Strafraum aber mangelt es ihm an Durchschlagskraft und Zielstrebigkeit, wie seine Bilanz mit einem Tor und einer Vorlage in 36 Bundesligapartien belegt.
Für Spanien hat er mittlerweile sieben Länderspiele bestritten. Um sich seinen Traum von der Europameisterschaft zu erfüllen, muss Juan Bernat aber schnell wieder sein Niveau aus dem vergangenen Frühjahr erreichen. Karlsruhe soll dafür der Anfang sein.