Bundesliga

Schaaf: "Wir müssen uns anders wehren"

Hannover: Ein Trio ist angeschlagen

Schaaf: "Wir müssen uns anders wehren"

Sieht in der Offensive noch viel Luft nach oben: Hannovers Coach Thomas Schaaf.

Sieht in der Offensive noch viel Luft nach oben: Hannovers Coach Thomas Schaaf. imago

Aus Hannovers Trainingslager in Belek berichtet Michael Richter

Ein wenig musste er nach dem Abpfiff auch hadern. "Wir hatten drei sehr gute Möglichkeiten", zählte Thomas Schaaf nach der 0:2-Niederlage im abschließenden Test gegen den VfB Stuttgart auf. "Wir machen das Tor nicht, mit dem man auch einmal eine Bestätigung kriegt, dass man den richtigen Weg geht." Doch das Erfolgserlebnis, das sein Team nach Meinung seines Trainers beflügeln könnte, blieb erneut aus. "Das haben wir nicht geschafft."

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Trainersteckbrief Schaaf
Schaaf

Schaaf Thomas

Hannover 96 - Vereinsdaten
Hannover 96

Gründungsdatum

12.04.1896

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

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Schon am Samstag in einer Woche steht das richtungweisende Auftaktspiel in der Rückrunde gegen Darmstadt 98 an. Kaum Zeit also, zu verschnaufen. "Wir müssen weiter dranbleiben. Wir werden die Themen weiter anpacken, versuchen uns zu verbessern und schauen, dass wir nächste Woche hoffentlich ein anderes Bild zeigen können", fordert Schaaf, der in der Psyche eine wichtige Komponente sieht. "Wir brauchen ein anderes Selbstverständnis und eine andere Ausstrahlung. Wir lassen zu viel über uns ergehen und müssen uns anders wehren."

Man kann nicht in drei, vier Tagen ändern, was man ein halbes Jahr erlebt hat, und den Hebel komplett umlegen.

Thomas Schaaf

Das Ausbleiben der Erfolgserlebnisse jedoch habe das Selbstvertrauen der Spieler ramponiert. "Man wünscht sich immer mehr, aber es ist nicht verwunderlich. Man kann nicht in drei, vier Tagen ändern, was man ein halbes Jahr erlebt hat, und den Hebel komplett umlegen."

Zwar führten individuelle Schwächen gegen Stuttgart zu den Gegentoren, doch insgesamt agierte die mit Andre Hoffmann (Innenverteidigung), Oliver Sorg (Linksverteidiger) und Neuzugang Hotaru Yamaguchi (defensives Mittelfeld) neu formierte Deckung weitgehend zufriedenstellend. "In der Defensive stehen wir eigentlich immer ganz ordentlich und lassen wenig zu, das ist das Plus, das wir schon einmal haben", hob Schaaf hervor, um sogleich jedoch auf das große Manko hinzuweisen: "Wir sind noch nicht so weit, dass wir selbstbewusst die Kombinationen nach vorne durchbringen und zum Abschluss kommen."

Hannovers neuer Stürmer Szalai (li.) gegen den Stuttgarter Abwehrmann Sunjic.

Hannovers neuer Stürmer Szalai (li.) gegen den Stuttgarter Abwehrmann Sunjic. imago

Besserung sei allemal erkennbar gewesen, wie der Coach an den wenigen gelungenen Aktionen im Spiel nach vorne festmachte. Einige Aktionen wirkten zielstrebiger als zuletzt. "Immer dann, wenn wir ein bisschen mehr Selbstbewusstsein gezeigt haben, uns gegenseitig mitgenommen haben, sind wir auch zu Möglichkeiten gekommen." Doch sei nicht zu erwarten gewesen, "dass sich das von heute auf morgen gleich in großen Ergebnissen niederschlägt".

Nach der Rückkehr aus Belek an diesem Donnerstag und einem freien Freitag ist für Samstag in Hannover ein internes Trainingsspiel gegen die eigene U 23 vorgesehen, in der womöglich eine vermeintliche Startelf für Darmstadt ausprobiert wird. Von den zuletzt in Belek fehlenden Akteuren könnte dann womöglich nur Allan Saint-Maximin, der wegen der Geburt seines Kindes vorzeitig abgereist war, wieder hinzukommen.

Bech, Andreasen und Wolf angeschlagen

Noch bis Februar fehlt Regisseur Hiroshi Kiyotake. Außerdem ist ein weiteres Spieler-Trio angeschlagen: Uffe Bech weilte in dieser Woche wegen seiner Rippenentzündung bei Ex-Vereinsarzt Dr. Bernd Brexendorf in Kiel. Bei Leon Andreasen, der gegen Berlin mit dem linken Fuß umgeknickt war, sollen nun bildgebende Verfahren in Hannover genaueren Aufschluss über die Verletzung liefern. Zugang Marius Wolf verpasste wegen Problemen am Hüftbeuger auch den letzten Test in Belek und wartet weiter auf seinen ersten Einsatz im neuen Dress. "Es geht ihnen besser", so Trainer Schaaf zwar, "aber man kann allen dreien noch nicht sagen, sie sind morgen wieder dabei."