Bundesliga

Gaudino: Lahm-Effekt in St. Gallen?

Münchner Techniker will sich ausleihen lassen

Gaudino: Lahm-Effekt in St. Gallen?

In München blockiert, in St. Gallen ein Wunschkandidat für ein Leihgeschäft: Gianluca Gaudino.

In München blockiert, in St. Gallen ein Wunschkandidat für ein Leihgeschäft: Gianluca Gaudino. imago

Der FC Bayern ist derzeit nicht das beste Pflaster für junge Talente aus dem eigenen Stall. Julian Green hat kaum Perspektiven auf Spielpraxis bei den Profis. Sinan Kurt, zugegebenermaßen ein Gladbacher Fohlenkind, musste zu Hertha BSC wechseln, um wieder den grünen Rasen in Pflichtspielen zu riechen.

Und auch Gianluca Gaudino kommt bei den Profis der Münchner auf keinen grünen Zweig. Wunderlich ist das nicht, schließlich ist der Kader von Pep Guardiola auf allen Positionen doppelt mit bärenstarken Spielern besetzt. Die Zeiten, als sich die Eigengewächse wie Schweinsteiger, Müller, Badstuber oder Alaba beim FC Bayern aus den Jugendmannschaften ins Profi-Team spielten, liegen schon etwas länger zurück.

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Eine verheißungsvolle Rückserie endet mit der Degradierung

Gaudinos Karriere kam im Sommer zu einem Haltepunkt, für den feinen Techniker war es ein regelrechter Schock, dass ihn Guardiola zum Regionalliga-Team degradierte. Im vergangenen Winter reiste er noch mit nach Katar ins Trainingslager, wurde von den Verantwortlichen gelobt und bekam danach in der Rückserie vom katalanischen Coach fünf Bundesliga-Einsätze, drei davon sogar in der Startelf.

In der gerade abgelaufenen Spielzeit hieß sein Betätigungsfeld Regionalliga, zu wenig für einen wie Gaudino. Deshalb St. Gallen, trainiert vom Ex-HSV-Coach Joe Zinnbauer und in der Schweizer Liga derzeit auf Platz fünf notiert. Der Sohn des früheren Bundesliga-Profis Maurizio will diesen Wechsel, der Klub will diesen Spieler. Die beiden Vereine sind sich einig, dass Gaudino ausgeliehen werden soll, in den bisher sehr guten Gesprächen geht es um Details. Eines davon: Soll das Leihgeschäft über sechs Monate bis zum Sommer 2016 laufen oder 18 Monate bis zum Saisonende 2016/17?

Beispiel Lahm?

Der Vertrag des Mittelfeldspielers läuft in München noch bis 2018. Vielleicht läuft es bei Gaudino ja nicht wie bei Thomas Müller, sondern wie bei Philipp Lahm. Der gebürtige Münchner kam als Zwölfjähriger zum FC Bayern und musste ohne Profi-Spiel den Umweg über den VfB Stuttgart wählen, um dann beim Rekordmeister zum Weltklassespieler zu reifen.

Mounir Zitouni