Bundesliga

Hertha ist Dritter - Energieleistung von Gladbach

VfB verlässt die Abstiegszone - Köln spielt verrückt

Hertha ist Dritter - Energieleistung von Gladbach

Unheimlicher Tscheche: Herthas Laufwunder Darida traf gegen Mainz zur Führung.

Unheimlicher Tscheche: Herthas Laufwunder Darida traf gegen Mainz zur Führung. Getty Images

2:0 gegen Mainz: Darida führt die Hertha auf Platz drei

Hertha BSC zeigte auch am letzten Hinrunden-Spieltag, warum die Berliner die Mannschaft der Stunde stellen. Mit gutem Kombinationsfußball, überlegener Zweikampfführung und lange Zeit mit einem Ballbesitz-Verhältnis in bajuwarischen Dimensionen ließ die Mannschaft von Pal Dardai dem 1. FSV Mainz 05 null Chance und siegte am Sonntagnachmittag mit 2:0. Die Rheinhessen fanden gegen die forschen Hauptstädter überhaupt nicht ins Spiel und hatten so gut wie keine echte Torchance. Für die Hertha war es Darida, der die Dardai-Elf auf die Siegerstraße schoss. Im zweiten Abschnitt legte Kalou mit dem Treffer zum 2:0-Endstand nach. Hertha BSC beendet die Hinrunde als Tabellendritter und darf von der Champions League träumen. Zuletzt waren die Berliner in diesem Wettbewerb 1999/2000 aktiv - damals noch mit dem Spieler Dardai.

Rasantes 3:2 zum Abschluss für Gladbach - Rot für Xhaka

Im letzten Spiel des 17. Spieltags lieferten sich Borussia Mönchengladbach und Darmstadt ein Duell mit offenem Visier, das die Westdeutschen dank einer Energieleistung mit 2:1 gewannen. Die Südhessen zeigten von Anfang an, dass sie beim VfL mitspielen wollten und gingen auch durch Heller in Führung. Die Mannschaft von Trainer Andre Schubert kämpfte sich mühsam zurück - und das teilweise übermotiviert. Darmstadts Niemeyer provozierte Xhaka, der Schweizer trat nach und sah berechtigt den Roten Karton. Dies passierte schon in der 39. Minute, so dass eigentlich alles für Darmstadt sprach.

Bitterer Moment für Gladbachs Xhaka: Rot zum Hinrunden-Abschluss.

Bitterer Moment für Gladbachs Xhaka: Rot zum Hinrunden-Abschluss. Getty Images

Doch die Mannschaft von Dirk Schuster, für den kicker der "Mann des Jahres 2015" , kassierte noch vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich durch Stindls überlegten Linksschuss. Nach dem Seitenwechsel kam es noch besser für die Borussen: Nordtveit zirkelte einen Freistoß über den sich wegduckenden Heller in der Darmstädter Mauer in die Maschen des Lilien-Gehäuses zum 2:1. Danach musste Darmstadt etwas aufmachen, doch die Borussia konnte die Räume nicht zum möglichen dritten Tor nutzen. Stattdessen kam Darmstadt zurück, glich durch Wagner aus, aber das letzte Wort hatte Wendt, der in der Schlussphase den 3:2-Siegtreffer markierte. Die Borussia überwintert nach katastrophalem Saisonstart (fünf Niederlagen) auf Platz vier.

Müllers Elfmeter reicht Bayern

Herbstmeister Bayern München gastierte am Samstag zum Hinrunden-Abschluss in Hannover - ohne den verletzten Kapitän Lahm und mit nur vier Ersatzspielern auf der Bank. Nach ersten großen Chancen von Thiago (5.) auf der einen und Andreasen (8.) auf der anderen Seite schnürte der Rekordmeister den Abstiegskandidaten nach und nach komplett in der eigenen Hälfte ein - scheiterte aber immer wieder am stark reagierenden Zieler. Lewandowski traf zudem den Pfosten (30.).

Ein völliges unnötiges Handspiel von Schulz brach den Bann: Müller verwandelte aus elf Metern sicher. Mit seinem 14. Ligator hat er schon jetzt eine persönliche Saisonbestmarke aufgestellt. Nach dem Wechsel passierte vor den Toren nicht mehr viel. Bayern verzeichnete 80 Prozent Ballbesitz, brachte den glanzlosen Sieg locker nach Hause. Unglaublich auch diese Statistik von Manuel Neuer: Im 300. Bundesligaspiel spielte er zum 143. Mal zu null.

Köln versetzt müdem Dortmund in der Schlussphase den K.o.

Anthony Modeste

Partie gedreht! Anthony Modeste bejubelt das 2:1 gegen den BVB - und das Ende seiner persönlichen Durststrecke. Getty Images

In der Tabelle liegen die Münchner nach der Hinrunde acht Punkte vor Borussia Dortmund. Der BVB lieferte beim 1. FC Köln zwar eine souveräne erste Hälfte ab und hatte alles unter Kontrolle. Zu mehr als dem Führungstor durch Sokratis (18.) reichte es für die Gäste aber nicht. Der FC hatte sogar Pech, dass es für ein Foul von Park an Olkowski im Strafraum keinen Elfmeter gab (37.). Nach der Pause dann ein gänzlich anderes Bild: Die Kölner agierten viel aggressiver, es ging hin und her. Drei Tage nach dem Pokalspiel in Augsburg schwanden beim BVB mit zunehmender Spieldauer sichtbar die Kräfte. Köln drängte vehement auf den Ausgleich. Zoller erzielte ihn sieben Minuten vor Schluss nach einem Fehlpass von BVB-Torhüter Bürki, der zuvor mehrfach stark pariert hatte. Das erste Heimtor des FC seit Ende September! Die Gäste hingen in den Seilen - und mussten in letzter Minute noch den K.o.-Schlag hinnehmen. Der viel kritisierte Modeste, der zu Beginn nur auf der Bank gesessen hatte, bescherte den Kölnern tatsächlich noch den Sieg.

Aigner und Frankfurt feiern den Befreiungsschlag

Nach zuvor vier Pleiten in Serie gelang Frankfurt im Kellerduell gegen Bremen der langersehnte Befreiungsschlag. Die Werder-Führung durch Pizarro (29.) hielt nur zwei Minuten. Meier glich per Kopf für die Eintracht aus. Nach dem Wechsel platzte der Knoten bei Aigner - im ersten Durchgang von Sternberg noch elfmeterreif abgeräumt (18.) -, der nach Zuspiel von Seferovic sein erstes Saisontor erzielte (48.). Grillitsch hatte sich zuvor einen folgenschweren Ballverlust erlaubt. Die Frankfurter verpassten danach mehrfach die Vorentscheidung - was von harmlosen Bremern aber nicht bestraft wurde.

Augsburg lässt viele Chancen liegen - gewinnt aber beim HSV

Ein rasantes Duell lieferten sich der HSV und der FC Augsburg. Zunächst waren die Hamburger am Drücker. Ilicevic vergab die größte Chance, als er frei vor dem Tor an Hitz scheiterte. Nach etwa einer halben Stunde übernahm jedoch der FCA, der sich mehrere Großchancen erspielte und zweimal am Aluminium scheiterte. Und auch nach der Pause ließen die Gäste nicht nach. Mehrfach verhinderte HSV-Keeper Adler in höchster Not den Rückstand. Die längst überfällige Führung der Augsburger erzielte schließlich der eingewechselte Moravek, der per Kopf abstaubte (76.). Nach 13 Punkten aus den vergangenen fünf Ligaspielen überwintert der FCA auf Platz zwölf mit fünf Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone.

Ingolstadt: Erneut stark, erneut verloren

Wie schon beim Auswärtsspiel in München lieferte der FC Ingolstadt auch gegen Bayer Leverkusen einen starken Auftritt ab. Erneut stand der Aufsteiger am Ende jedoch mit leeren Händen da: Chicharito ließ die Werkself mit seinem 19. Pflichtspieltor im 22. Spiel jubeln (73.). Wendell hatte den Ball kurz zuvor auf der anderen Seite an den eigenen Pfosten gesetzt.

Didavi furios! Stuttgart verlässt die Abstiegszone

Daniel Didavi

Schenkte Wolfsburg zwei Treffer ein: Daniel Didavi. Getty Images

Weihnachten auf Rang 18? Dieses Szenario wollte der VfB Stuttgart tunlichst vermeiden. Im Abendspiel gegen Wolfsburg hatten die Schwaben zunächst einen Rückstand zu verdauen (Arnold/14.), ließen sich davon aber nicht aus der Bahn werfen. Im Gegenteil: Ein Traumtor von Didavi (22.) brachte den Ausgleich, Kostic (31.) die Führung, die Werner vor der Pause sogar noch ausbauen hätte können. Das gelang kurz nach Wiederanpfiff dann erneut dem starken Didavi (47.), der zuletzt mit einem Wechsel nach Wolfsburg in Verbindung gebracht worden war . Es blieb dramatisch: Der VfL traf den Pfosten, im Gegenzug scheiterte Werner erneut frei vor Benaglio (beides 55.).

Die letzten 20 Minuten mussten die Stuttgarter nach Gelb-Rot gegen Sunjic, der auf Höhe der Mittellinie Dost voll getroffen hatte, in Unterzahl überstehen. Trotz einiger brenzliger Situationen brachten die Stuttgarter den 3:1-Erfolg über die Zeit. Der VfB verlässt damit die Abstiegszone und überwintert auf Platz 15. Für Wolfsburg setzt sich die Auswärtsmisere fort: Nur ein Sieg, 4:13 Tore, sechs Punkte - nicht gerade die Bilanz eines Champions-League-Achtelfinalisten.

Schalke vermiest Stevens die Rückkehr

Kampf im Keller: Werder ist in Frankfurt zu Gast.

Kampf im Keller: Werder ist in Frankfurt zu Gast. imago

Bereits am Freitagabend standen sich in der Veltins-Arena der FC Schalke 04 und die TSG Hoffenheim gegenüber. Es war eine Rückkehr von TSG-Coach Huub Stevens an den Ort, an dem er seine größten Erfolge gefeiert hat. Bei den Hoffenheimern rückte Vargas für Volland in der Startelf, der erstmals seit dem 4. Spieltag der Vorsaison nicht zum Spielbeginn auf dem Rasen stand. Bei Schalke lief di Santo erstmals seit vier Spielen wieder in der Startformation auf. In der 28. Minute durften die Königsblauen jubeln.

Nach einer Geis-Flanke von rechts traf Choupo-Moting im Strafraum den Ball etwas glücklich vor dem Gegenspieler mit dem Schienbein und ließ 1899-Keeper Baumann keine Abwehrchance. Im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer dann einen offenen Schlagabtausch. Vargas hatte in der 69. Minute die große Gelegenheit zum Ausgleich, doch sein Schuss ging knapp über den Querbalken. Hoffenheim bemühte sich am Ende verstärkt um den Ausgleich, brachte die Kugel aber nicht im Schalker Kasten unter - und überwintert nach dem Stuttgarter Sieg vom Samstag auf dem letzten Platz.

kon

"Leider viel Blödsinn dabei": Sprüche der Hinrunde 2015/16