Bundesliga

Skurriler Kampf: Zorniger mahnt Didavi zu bleiben

Warum der VfB-Coach wenig Sinn in einem Transfer sieht

Skurriler Kampf: Zorniger mahnt Didavi zu bleiben

Der VfB Stuttgart will ihn zum Bleiben bewegen - aber nicht nur mit blumigen Worten: Daniel Didavi.

Der VfB Stuttgart will ihn zum Bleiben bewegen - aber nicht nur mit blumigen Worten: Daniel Didavi. imago

Wie immer hat der Mittelfeldspieler auch in dieser Woche nicht jede Trainingseinheit voll absolviert. So wie schon seit Monaten, so wie besprochen, so wie es sein am Knorpel geschädigtes Knie eben nicht anders zulässt. Trotzdem ist der robuste Techniker, der als einer der wenigen im Team bisher meistens durchweg überzeugt hat, bei Alexander Zorniger gesetzt. Bis zum Sommer, hoffen die Schwaben. Spätestens dann spricht nichts gegen seinen Wechsel - nach kicker-Informationen zu Bayer Leverkusen. Was zu einer skurrilen Form des Kampfs um das Bleiben des VfB-Stars führt.

"Ich hoffe natürlich, dass er hierbleibt", erklärt sein Trainer. "Auch wenn ich verstehe, dass er nicht auf Dauer gegen den Abstieg spielen will." Zorniger mahnt vor falschen Erwartungen und warnt vor den Risiken, die in Didavis Knie - mal mehr, mal weniger - schlummern. "Vor dieser Saison hat er in vier Jahren eine überschaubare Zahl an Spielen bestritten. Er weiß, dass er hier schon sehr, sehr sorgsam behandelt wird. Woanders kann er das nicht zwingend erwarten."

Dann wird er deutlich: Ein Wechsel mache "nur Sinn, wenn er wohin geht, wo er Champions League spielen kann. Dafür ist aber die Grundlage, dass er sich gegen Konkurrenz durchsetzt. Und dazu musst du in jeder Trainingseinheit hundert Prozent belastbar sein, um zu zeigen, was für ein brutales Potenzial du hast." Was der Coach angesichts der Knieprobleme seines Schützlings bezweifelt. "Deswegen hoffe ich, dass wir ihn hierhalten - wenn nicht, dreht sich die VfB-Welt auch weiter."

Didavi zu Löw? Zorniger: "Ich glaube, dass es schwierig ist"

Kritisch sieht Zorniger auch die immer wieder auftauchende Frage nach einer möglichen DFB-Nominierung Didavis. Fußballerisch würde es ihn zwar nicht überraschen, wenn der frühere U-21-Nationalspieler einmal bei Jogi Löw landen würde. "Aber von dem, was er zu trainieren im Stande ist, glaube ich, dass es schwierig ist. Er hat eine deutliche Problematik im Kniegelenk. Und die strahlt aus. Wenn er einmal ein ganzes Jahr verletzungsfrei durchkommt, würde es mich nicht wundern, wenn er in den Kreis der Nationalspieler käme. Aber er muss fit sein." Sätze, die absolut nachvollziehbar sind, die beim Spieler allerdings nicht gut ankommen.

George Moissidis