Bundesliga

Dortmunder Albtraum in München

VfB jubelt über erstes Remis - Gladbach siegt weiter

Dortmunder Albtraum in München

Die Vorentscheidung: Gerhardt trifft zum 2:0 für Köln.

Die Vorentscheidung: Gerhardt trifft zum 2:0 für Köln. Getty Images

Der FC Schalke verpasste am Sonntagnachmittag gegen den 1. FC Köln den siebten Pflichtspielsieg in Serie. Die Königsblauen unterlagen dem Geißbock-Klub mit 0:3 - Wegbereiter war FC-Stürmer Modeste, der kurz vor der Halbzeitpause seine insgesamt dritte Chance im ersten Abschnitt nutzte, den Endstand besorgten Gerhardt und Joker Zoller. Die Knappen spielten in der Offensive zu umständlich, so dass sich die Defensive der Stöger-Elf immer wieder formieren konnte. Huntelaar hatte eine passable Kopfballchance, doch er traf nur das Außennetz. Nach dem Rückstand verlegten sich die Kölner ausschließlich aufs Kontern und bauten vor ihrem Strafraum zwei engmaschige Riegel auf, durch die die fehlerhaft agierenden Knappen kein Durchkommen fanden. Auch die zuletzt so erfolgreich praktizierten Standards mit Geis und Matip sorgten diesmal kaum für Gefahr. Einen der wenigen Kölner Gegenstöße konnte Gerhardt mit einem überlegten Rechtsschuss zum 2:0 abschließen. Den Schlusspunkt aus FC-Sicht besorgte der gerade erst eingewechselte Zoller - der Auswärtserfolg für die Rheinländer ging absolut in Ordnung.

Müller und zwei Ex-Dortmunder zerlegen den BVB

Lewandowski traf zum vorentscheidenden 3:1.

Lewandowski traf zum vorentscheidenden 3:1. Getty Images

Der FC Bayern ließ sich am frühen Sonntagabend auch nicht vom vermeintlich härtesten Verfolger Borussia Dortmund aufhalten und feierte den achten Sieg im achten Ligaspiel. Die Münchner gewannen gegen den BVB mit 5:1. Der Rekordmeister, der in der Defensive mit einer Dreierkette anfing, kam dank Müller in die Erfolgsspur, denn nach verhaltenem Beginn schlug der schleichende Stürmer doppelt zu. Zunächst erlief er einen weiten Ball von Boateng und vollstreckte gegen den herausstürzenden Keeper Bürki, dann traf er vom Elfmeterpunkt zum 2:0. Die flott startenden Borussen belohnten sich kurz darauf, als Aubameyang wieder zur Stelle war und noch vor dem Seitenwechsel zum 1:2 verkürzte – für den Gabuner war es der zehnte Saisontreffer, zudem traf er bisher in jedem Ligaspiel. Doch besonders viel Spannung kam deswegen nicht in die Partie, denn nur 20 Sekunden nach Wiederbeginn schlug Lewandowski zum 3:1 zu - wieder war ein weiter Ball Boatengs der Ausgangspunkt und wieder sah die BVB-Verteidigung inklusive Torwart Bürki schlecht aus. Der eingewechselte Reus hätte die Dortmunder mit einem Volleyschuss nochmal heranbringen können, doch nach Götzes Traumpass auf Lewandowski und dessen kühler Abnahme zum 4:1 war das Spitzenspiel im Grunde gelaufen. Der Pole entschied damit auch den Vergleich der besten Torjäger für sich und steht nun bei zwölf Treffern. In der verbleibenden halben Stunde spulte die Guardiola-Elf ihr Pensum locker herunter - mit Götze traf ein weiterer Ex-Dortmunder zum 5:1-Endstand - und hat nun sieben Zähler Vorsprung.

1:1 gegen den FCA: Bellarabi bügelt Lenos Bock aus - Calhanoglu versiebt

Leverkusen startete gegen den FC Augsburg mit einem Negativerlebnis - Torwart Leno schlug nach Tahs Rückpass ein Luftloch, streifte den Ball aber so, dass er zur frühen FCA-Führung ins eigene Tor trudelte. Die Schmidt-Elf brauchte einige Zeit, um sich davon zu erholen und biss sich Mitte des ersten Durchgangs besser in die Partie. Belohnt wurde der gesteigerte Aufwand durch Bellarabis Abstauber zum 1:1-Pausenstand. Die Werkself kam extrem angestachelt aus der Kabine, sie schnürte die Augsburger ein und hatte schnell drei große Chancen. Und Pech, denn FCA-Torwart Hitz lenkte Benders Schuss an den Pfosten. Die Fuggerstädter verteidigten den einen Zähler mit Mann und Maus, verzichteten sogar auf mögliche Konter. Doch dann geriet Callsen-Bracker im Strafraum mit dem Arm an den Ball und es gab Elfmeter: Calhanoglu lief an und drosch die Kugel drüber. Bayer schüttelte sich abermals, rannte weiter an, doch der erlösende Siegtreffer wollte nicht fallen. Der FCA durfte sich am Ende über ein schmeichelhaftes Remis freuen.

Jubel in Gladbach: Dritter BL-Sieg für Schubert

Gladbacher Jubeltraube gegen Wolfsburg.

Gladbacher Jubeltraube gegen Wolfsburg. Getty Images

Das Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem VfL Wolfsburg am Samstag war ein Treffen alter Bekannter: Kruse und Dante kehrten zurück, wobei der Brasilianer zunächst auf der Bank saß. Das Aufeinandertreffen der beiden CL-Teilnehmer begann schwungvoll – Stindl hätte eine klasse Stafette beinahe erfolgreich abgeschlossen, doch er traf nur den Pfosten. Auf der Gegenseite gab es eine ganze Menge Aufregung, als Schürrle im Strafraum zu Fall kam, nachdem er von Keeper Sippels Händen leicht gestreift worden war. Als sich die Rudelbildung aufgelöst hatte, war klar: kein Elfmeter, die wohl richtige Entscheidung von Referee Zwayer. Danach riss bei beiden Mannschaften der Faden, es wurde vielmehr ruppiger. In Hälfte zwei verflachte die Partie weiter, die Wölfe schienen mit der Nullnummer gut leben zu können. Trainer Dieter Hecking musste wegen Reklamierens auf die Tribüne, danach ging es bergab für den VW-Klub. Gladbachs Joker Nordtveit traf einen fiesen Schuss ins lange Eck zur Führung, Traoré nutzte einen Konter zum 2:0-Endstand. Letztlich war der dritte Liga-Dreier für Interimstrainer Andre Schubert (Vereinsrekord) verdient, weil die Borussen einen Tick mehr wagten und belohnt wurden.

Kalou eröffnet, Ibisevic legt doppelt nach

Herthas Ibisevic steht richtig und vollstreckt zum 2:0.

Herthas Ibisevic steht richtig und vollstreckt zum 2:0. Getty Images

Hertha empfing den Hamburger SV und mit den Hanseaten den ehemaligen Berliner Lasogga. Im Mittelpunkt stand jedoch Herthas Stürmer Kalou, der nach einem schönen Zuspiel von Weiser überlegt und platziert zur 1:0-Pausenführung traf. Für die Zuschauer im Olympiastadion war diese Aktion der einzige Hingucker im ersten Abschnitt, die Labbadia-Elf mühte sich nach Kräften, entwickelte aber wenig Durchschlagskraft. Bitter für Hertha: Stark musste schon früh mit einer Adduktorenverletzung vom Platz. In Hälfte zwei hätte der Berliner Darida alles klar machen können, doch der Techniker schob alleine vor Drobny die Kugel am Tor vorbei. Die Hamburger produzierten in der Offensive fast nichts und so schlug die Stunde für Herthas schleichenden Stürmer Ibisevic. Binnen weniger Minuten schnürte der Bosnier einen Doppelpack zum 3:0 und fuhr den zu hoch ausgefallenen Sieg locker ein. Die Berliner beißen sich damit in der Spitzengruppe fest.

Riese Sané löscht den Krisenherd - Baders Einstand glückt

Hannover hat sich einmal mehr stark aus der "Klosterpforte" zurückgemeldet. Gegen Bremen begann 96 aber schleppend. Als Werders anfänglicher Schwung etwas nachließ, hatte Andreasen die beste Chance. Der Mittelfeldspieler der Niedersachsen stand auch im Zentrum einer Szene, als die Bremer Handelfmeter forderten, aber dieser zu Recht verweigert wurde. Nach Wiederbeginn setzte 96 das erste Aufrufezeichen in Person von Sané. Der hünenhafte Mittelfeldmann war nach einer Kiyotake-Ecke für Bewacher Vestergaard schlichtweg zu groß und nickte zum 1:0 ein. Den knappen Vorsprung brachten die 96er trotz nachlassender Kräfte über die Zeit und feierten den ersten Dreier in der aktuellen Spielzeit - für Trainer Michael Frontzeck ein deutlicher Spannungslöser.

Volland bestraft orientierungslosen Tyton - Werner in letzter Minute

Krise in Stuttgart, die Schwaben traten bei der TSG Hoffenheim an und mussten diese Aufgabe ohne ihre Schlüsselspieler Kostic, Gentner und auch Ginczek bewältigen. Der VfB hatte eine Gelegenheit, aber Ersatzkapitän Harnik verzog deutlich. Das Duell verlief im ersten Abschnitt weitestgehend ausgeglichen, aber die Gisdol-Elf agierte wesentlich effizienter. VfB-Abwehrmann Sunjic traf Schwegler elfmeterreif, Volland schickte Tyton in die falsche Ecke zum 1:0. Kurz danach hätte Vargas mit seinem Schlenzer beinahe für die Kraichgauer nachgelegt, doch die Kugel klatschte an den Innenpfosten. Direkt nach dem Seitenwechsel agierte die Zorniger-Elf defensiv arg unsortiert, doch Volland & Co. vergaben leichtfertig. Die Stuttgarter versuchten sich in die Partie reinzubeißen, Coach Zorniger wechselte auf einen Schlag drei Spieler ein - ein Schachzug, der aufging: Nach einer Didavi-Ecke köpfte Kliment mit dem ersten Ballkontakt zum 1:1-Ausgleich ein. Nun war es ein offener Schlagabtausch, beide Teams peilten den Dreier an. Doch wieder einmal leistete sich der VfB den krassen Fehler. Tyton irrlichterte durch den Strafraum und Volland lupfte den Ball über den Stuttgarter Schlussmann zum 2:1. Der Schlusspunkt? Mitnichten, denn in der Schlussminute köpfte Werner zum 2:2-Endstand ein - und hätte danach sogar noch das 3:2 besorgen müssen, vergab aber die Riesenchance. So blieb es beim Remis, dem ersten für die Zorniger-Elf in dieser Spielzeit.

2:0 gegen Frankfurt: Groß und Lex erlösen den FCI

Ingolstadts Knotenlöser: Groß erzielte das 1:0 gegen Frankfurt.

Ingolstadts Knotenlöser: Groß erzielte das 1:0 gegen Frankfurt. imago

Die Ingolstädter lechzten gegen Eintracht Frankfurt nach dem ersten Heimsieg beziehungsweise nach dem ersten Tor vor eigenem Publikum. Die Hasenhüttl-Elf begann entsprechend motiviert, doch Chancen konnten sie sich kaum erarbeiten. Da dies auch für die Hessen im ersten Abschnitt galt, war das 0:0 zur Pause das logische Ergebnis. Nach der Pause wurde der FCI etwas zielstrebiger, doch Hübner verpasste es per Kopf, ein Tor gegen den Klub seines Vaters zu erzielen. Danach scheiterte Christiansen an SGE-Keeper Hradecky. Dann aber schlug die Stunde von Groß, der den Heim-Knoten des Aufsteigers löste. Lex legte sogar noch das 2:0 nach.

Wagners Fehlschuss in der 96. Minute - Matchwinner De Blasis

Mainz jubelte in Darmstadt früh.

Mainz jubelte in Darmstadt früh und spät: Hier freuen sich Latza, Bell und Baumgartliner (Mitte) über das 1:0. Getty Images

Am Freitagabend eröffnete das Nachbarschaftsduell zwischen Darmstadt und Mainz den 8. Spieltag. Der FSV startete höchst effizient und machte mit den ersten Chancen gleich zwei Tore. Zunächst vollstreckte Bell nach einem Latza-Freistoß mit dem Kopf, dann schlenzte Malli den Ball gekonnt ins lange Eck. Die Schmidt-Elf schien klar auf der Siegerstraße, doch noch vor der Pause "tänzelte" Heller mit einem feinen Schuss in den Winkel zum 1:2-Anschlusstreffer. Zur zweiten Halbzeit brachte Lilien-Trainer Dirk Schuster Sailer - und Darmstadts bekanntester Bartträger glich nach einer Unachtsamkeit auf der rechten Mainzer Abwehrseite zum 2:2 aus. Nun wirkten die Mainzer angezählt, der Aufsteiger dagegen verspürte frischen Mut. Doch abermals zeigten sich die FSV-Angreifer Muto und Malli zu trickreich. Deren Kombination machte SV-Keeper Mathenia zunichte, De Blasis aber verwertete den Abstauber zum 3:2. Die Schuster-Elf war erneut gefordert, doch eine zweite erfolgreiche Aufholjagd blieb dem Liga-Neuling verwehrt. Für den SV98 stand die zweite Heimpleite zu Buche - auch weil Stürmer Wagner in der Nachspielzeit (90.+6) einen fragwürdigen Elfmeter in den Darmstädter Nachthimmel schoss.

bst

Spieltagsbilder 8. Spieltag 2015/16