Bundesliga

Raffael macht Schubert das Debüt erträglich

Gladbachs Manager Eberl: "Haben alles hinter uns gelassen"

Raffael macht Schubert das Debüt erträglich

Siegerfaust: André Schuberts Debüt auf Gladbachs Trainerbank war erfolgreich.

Siegerfaust: André Schuberts Debüt auf Gladbachs Trainerbank war erfolgreich. imago

Vor seinem Debüt hatte auf der Gladbacher Trainerbank André Schubert bekräftigt: "Ich würde jetzt lieber auf der Tribüne sitzen." Zweifel an seiner Arbeitseinstellung wollte der Interimscoach mit dieser Aussage aber nicht schüren. Im Gegenteil. Was Schubert meinte: Er würde eine nicht angeknockte Borussia bevorzugen. Unter Favre war sie zuletzt aber in eine handfeste Krise geschlittert. Der Rückzug des Schweizers forderte Schuberts Engagement - auf der Bank. Und trotzdem ließ sich der 44-Jährige bei seinem Debüt am Mittwochabend tatsächlich hin und wieder mit einem Lachen im Gesicht ertappen.

Dies lag nicht zuletzt an der entfesselten Anfangsphase seiner neuen Mannschaft. Gladbach zerlegte Augsburg nach allen Regeln der Fußballkunst. Spielstand nach 21 Minuten: 4:0. "Es war für alle ein Gefühl, das wir lange nicht mehr hatten", frohlockte Manager Max Eberl nach dem Schlusspfiff, "die Mannschaft hat sich mit einer unglaublichen Moral den Sieg erarbeitet. Das tut gut nach dieser langen Zeit."

Bundesliga - 6. Spieltag
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Spielbericht

Großes Kino - ohne Spannung

Die Borussen-Vorstellung war großes Kino und forderte Superlative. Einzig der Spannungsbogen fehlte bei diesem einseitigen Spielfilm. Das aber war selbstredend im Sinne der Fohlen. Nach der Partie hob Eberl Schuberts Anteil an dem befreienden Sieg hervor: "Wir haben alles hinter uns gelassen, was in den letzten Tagen auf uns eingeprasselt ist. André hat es geschafft, in wenigen Tagen die Köpfe der Spieler freizubekommen." Besonders zu Raffael scheint er einen Zugang gefunden zu haben.

Gladbach im Freudentaumel: Raffael, Mahmoud Dahoud und Lars Stindl.

Borussia Mönchengladbach im Freudentaumel: Raffael (#11), Mahmoud Dahoud (#8) und Lars Stindl (#13). imago

Der Brasilianer erinnerte mit seinem Auftritt an die imponierenden Leistungen der Fohlen-Offensive in der vergangenen Saison. Er kurbelte unermüdlich an, dribbelte, setzte seine Mitspieler in Szene, schloss selbst ab. Mit seiner erfrischenden Leistung verdiente sich Raffael Bestnoten. Unter der Ägide Lucien Favres hatte der 30-Jährige matt gewirkt, seine Aktionen fahrig, sein Auftreten uninspiriert.

Nur die Krönung bleibt Raffael verwehrt

Bei Schuberts Premiere blühte er regelrecht auf. Binnen vier Minuten (17., 19., 21.) lieferte er drei Assists, auch Fabian Johnsons Führungstor initiierte er. Und mit seinem wuchtigen Schuss hätte er seine Darbietung in der Endphase fast gekrönt - doch er scheiterte am Querbalken (84.).

Der Gladbacher Abend war allerdings auch ohne den fünften Treffer rund. 4:2 gegen Augsburg, der erste Sieg nach sechs Pflichtspielniederlagen am Stück und das erste Post-Favre-Spiel mit phasenweise berauschendem Fußball gemeistert - da dürfte es auch Schubert nicht bereut haben, am Spielfeldrand und nicht auf der Tribüne gesessen zu haben.

lei

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - FC Augsburg