Bundesliga

Zornigers Kriterien: Hlousek erfüllt sie alle

Stuttgart: Tscheche ist der Gewinner der Auftaktniederlage

Zornigers Kriterien: Hlousek erfüllt sie alle

Die Perspektiven sind wieder gut: Stuttgarts neuer Innenverteidiger Adam Hlousek.

Die Perspektiven sind wieder gut: Stuttgarts neuer Innenverteidiger Adam Hlousek. imago

Stuttgarts etatmäßiger Innenverteidiger Antonio Rüdiger, dessen Transfer zum AS Rom gestern perfekt gemacht wurde , hat sich gestern im Kreis der Mannschaft von seinen VfB-Kollegen verabschiedet. Wer aber wird Nachfolger Rüdigers, der zunächst für vier Millionen Euro an die Roma verliehen und im nächsten Sommer endgültig für weitere neun Millionen Euro verkauft wird? "Wir haben einen richtig guten Mann gefunden", sagt Stuttgarts Chefcoach Alexander Zorniger: Adam Hlousek.

Der siebenmalige tschechische Nationalspieler wechselte im vergangenen Sommer nach dem Abstieg mit dem 1. FC Nürnberg als linker Außenverteidiger für eine Million Euro zum VfB. Seine erste Spielzeit bei den Schwaben verlief insgesamt eher durchwachsen, um es milde zu formulieren. 22 Punktspiele absolvierte Hlousek (fünfmal ein-, zweimal ausgewechselt), in 18 benoteten Partien kam er auf einen Schnitt von 4,25.

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Schwarzer Tag gegen Freiburg

Am 30. Spieltag erlebte Hlousek seinen Tiefpunkt. Beim Stand von 2:0 gegen den SC Freiburg verschuldete der Tscheche zunächst einen Foulelfmeter und sah acht Minuten später nach einem taktischen Foul Gelb-Rot (66.). Zu zehnt kassierten die Stuttgarter das 2:2 und verloren wertvolle Punkte im Abstiegskampf. Es war Hlouseks letzter Saisoneinsatz im Schwabendress.

Die Perspektiven des 26-jährigen Linksverteidigers waren vor dieser Saison nicht eben rosig. Doch dann verletzte sich Antonio Rüdiger, Hlousek sprang gegen Köln in die Bresche und überzeugte seinen Coach dermaßen, dass nun nicht einmal mehr feststeht, ob die Stuttgarter auf dem Transfermarkt aktiv werden, um einen Rüdiger-Nachfolger zu verpflichten.

"Und wenn es ein Linksfuß ist, ist es auch in Ordnung"

"Wir halten die Augen offen", sagt Zorniger, der aber dank Hlousek nun keinen akuten Handlungsbedarf mehr sieht. Entscheidende Kriterien für einen Innenverteidiger sieht Zorniger wie folgt: "Erfahrung ist unwichtig. Er muss in unser Anforderungsprofil passen." Als da wären: Der zentrale Abwehrspieler muss hoch verteidigen können. Er muss aggressiv am Mann sein und Kopfballstärke mitbringen. "Und wenn es ein Linksfuß ist, ist es auch in Ordnung", so Zorniger. "Wenn man all diese Kriterien anlegt, dann sind wir wieder bei Adam Hlousek", adelt der Coach seine Neuentdeckung in der Abwehrzentrale.

Eventuell kommt aber doch noch ein Neuer. Matthias Ginter zum Beispiel, der beim BVB in Dortmund nicht über die Reservistenrolle hinauskommt, würde bestens ins Profil passen. Allerdings erscheint das aktuell nicht mehr als Wunschdenken, da der BVB kein Interesse daran hat, den 21-Jährigen abzugeben.

So wird der VfB am Samstag beim Hamburger SV (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) mit Timo Baumgartl und Adam Hlousek in der Innenverteidigung antreten.

Harald Kaiser