Bundesliga

Dortmund ist Tabellenführer - Fehlstart für Gladbach

Bayern siegt in Unterzahl - HSV jubelt in Überzahl

Dortmund ist Tabellenführer - Fehlstart für Gladbach

Dortmunds Ginter jubelt über das 1:0, dahinter freut sich Reus.

Dortmunds Ginter jubelt über das 1:0, dahinter freut sich Reus. Getty Images

Ginter löst den Knoten

Borussia Dortmund feierte am Sonntagnachmittag den zweiten Sieg im zweiten Spiel. Der BVB gewann das Auswärtsspiel bei Aufsteiger FC Ingolstadt mit 4:0 - Rechtsverteidiger Ginter löste bei der Borussia zu Beginn des zweiten Abschnitts mit dem Führungstreffer den Knoten, Reus erhöhte per Foulelfmeter zum 2:0. In der Schlussphase trafen Kagawa und Aubameyang zum Endstand. Im ersten Durchgang gingen die Dortmunder Offensivspieler mit ihren zahlreichen Gelegenheiten zu fahrlässig um, zudem wurde die Partie einigermaßen ruppig geführt. Mit Wiederbeginn öffnete der Aufsteiger etwas das Visier und Offensivmann Hartmann prüfte Dortmunds Torwart Bürki mit einem satten Schuss. Doch kaum hatten die Oberbayern ein bisschen mehr Offensive gewagt, schlug die Tuchel-Elf zu: Ginter war auf rechts durch und schob überlegt mit links ein. Kurz darauf holte Schmelzer einen Elfmeter heraus, den Reus sicher verwandelte. Zwar hätte der bei Ingolstadt eingewechselte Lex sofort verkürzen können, doch erneut war Bürki zur Stelle. Danach war die Luft raus aus dem Spiel, Dortmund verwaltete den Vorsprung, bis Kagawa und Aubameyang mit zwei weiteren Toren den BVB in der auf Platz eins schossen.

Clemens macht den Fehlstart der Gladbacher perfekt

Die Mainzer Clemens jubelt über seinen Siegtreffer in Gladbach.

Die Mainzer Clemens jubelt über seinen Siegtreffer in Gladbach. Getty Images

Borussia Mönchengladbach wollte im ersten Heimspiel gegen Mainz 05 Wiedergutmachung betreiben für die happige Auftaktpleite in Dortmund (0:4). Doch das Vorhaben ging am Sonntagabend nach hinten los, gegen den FSV gab es eine ganz bittere 1:2-Niederlage. Nach flottem Beginn der Hausherren stotterte der Motor der Borussen gewaltig, in vorderster Front passierte wenig. Zudem hatten die Westdeutschen bei zwei Alu-Treffern der Mainzer Glück. Dennoch ging es mit einem 0:1 in die Kabinen, weil die Gäste-Elf von Trainer Martin Schmidt einen Konter mustergültig durch Jairo abschloss. Nach Wiederbeginn dauerte es einige Minuten, ehe der Champions-League-Teilnehmer auf Touren kam. Letztlich war es Herrmann, der sich ein Herz fasste und trocken ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich traf. Der Treffer wirkte befreiend für die Gladbacher, die sich nun in einen kleinen Rausch spielten, doch reihenweise Chancen versiebten. Das rächte sich: Nach einem abgefälschten Jairo-Schuss gelangte der Ball zu Clemens, der den 2:1-Siegtreffer für die Mainzer erzielte. Gladbachs Fehlstart ist damit perfekt, die Borussia ist Tabellenletzter.

Ginczeks Doppelpack reicht nicht für Punkte - Matchwinner Djourou

Hamburgs Joker Lasogga machte das 2:2 und legte den Siegtreffer auf.

Hamburgs Joker Lasogga machte das 2:2 und legte den Siegtreffer auf. Getty Images

Im Topspiel am Samstagabend musste sich der VfB Stuttgart beim Hamburger SV mit einem 2:3 geschlagen geben, für die Hanseaten war es der erste Dreier. Der erste Durchgang hatte eine Menge Unterhaltung zu bieten, die Stuttgarter spielten zielstrebiger nach vorne. Die Schwaben gingen nach Fehlern (Spahic-Grätsche und missglückte Abseitsfalle) des HSV in Front. Zweimal war Ginczek der Nutznießer, der damit auch auf den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Ilicevic eine passende Antwort hatte. Nach dem Seitenwechsel musste die Zorniger-Elf einen frühen Rückschlag verkraften, denn Abwehrmann Klein sah binnen zwei Minuten zweimal Gelb und flog mit der Ampelkarte vom Platz. Der HSV versuchte nun, den Druck zu erhöhen, aber zunächst blieb vieles Stückwerk. Daran änderte auch die Einwechslung von Lasogga nichts. Mit zunehmender Dauer wurde das Duell immer zerfahrener, zahlreiche Unterbrechungen prägten das Geschehen. Während die Gäste noch den einen oder anderen Konteransatz verbuchten, blieben die Hanseaten in Hälfte zwei lange ohne nennenswerte Chance. Doch dann tauschte Lasogga nach einem abgefälschten Olic-Schuss alleine vor Tyton auf und drückte den Ball zum 2:2 ins Netz. Nun hatte der HSV Blut geleckt und die körperlich leeren Schwaben mussten noch das 2:3 durch Djourou, der von der Mittellinie Fahrt aufnahm, hinnehmen.

Rekord-Tor von Volland, Polanski verschießt Elfer - Joker Lewandowski trifft

Zuletzt gejubelt: Die Bayern mit Torschütze Lewandowski und Vidal.

Zuletzt gejubelt: Die Bayern mit Torschütze Lewandowski und Vidal. Getty Images

Der FC Bayern musste in Sinsheim schon nach neun Sekunden einen Schock verdauen – Alaba passte ins Nirvana und Hoffenheims Volland vollstreckte mit dem ersten Ballkontakt der TSG eiskalt. Es war die Einstellung des Rekordes des Leverkuseners Bellarabi (1. Spieltag 2014/15 in Dortmund). 35 Minuten war die Gisdol-Elf danach richtig gut in der Partie, die Münchner hatten zwar viel Ballbesitz, doch gefährlich wurde es zunächst nicht. Außer wenn Müller ins Geschehen eingriff. Und der Nationalspieler war es auch, der kurz vor der Halbzeit verdient ausglich. Mit Wiederanpfiff verordnete TSG-Coach Gisdol seiner Elf wieder ein früheres Pressing, das der Guardiola-Elf wenig schmeckte. Chancen hatte der Rekordmeister zunächst kaum - Costa schoss nach Götzes Solo weit drüber. Pech hatte Vidal, der aus der Distanz nur die Latte traf.

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Nach einem Rudy-Freistoß wehrte Boateng den Ball mit der Hand ab und flog mit Gelb-Rot vom Platz, doch Polanski setzte den Elfmeter an den Pfosten. In Unterzahl machten dann die Bayern noch das 2:1 durch Joker Lewandwoski, der Costas Vorlage zum Sieg verwertete.

Lilien im Rausch - Ernüchterung durch Draxler

Beim FC Schalke trat der große Außenseiter Darmstadt 98 an und überraschte die Königsblauen mit seiner forschen Spielweise. Besonders in den Zweikämpfen waren die Lilien präsent. Und vor dem Tor eiskalt: Rausch bot sich die Möglichkeit, am Strafraum abzuziehen und der Darmstädter schlenzte den Ball gekonnt ins lange Eck. Von den Schalkern kam bis zur Pause fast nur Stückwerk, so dass es bei der 1:0-Halbzeitführung für den SV98 blieb, der den Vorsprung sogar hätte ausbauen können. Nach dem Seitenwechsel sorgte dann aber Schalke für den ersten Paukenschlag, als Draxler eine Hereingabe flach ins Netz der Darmstädter einschoss. Nach dem Ausgleich wurden die Knappen zielstrebiger, doch blieb die Schuster-Elf bei gelegentlichen Kontern gefährlich (Heller). Pech dann für den Neu-Schalker Geis, dessen Freistoß an der Latte landete. In den letzten Minuten drückte die Breitenreiter-Elf vehement, aber der Aufsteiger brachte das Unentschieden über die Zeit.

1:1 in Köln: Joker Bendtner sticht

In Köln stand möglicherweise das letzte Bundesliga-Spiel von De Bruyne für den VfL Wolfsburg an, doch dies wollte den FC nur am Rande interessieren. Der Belgier fand im ersten Abschnitt kaum statt, dafür zeigte sich der Kölner Stürmer Zoller hellwach. Nach einer Kopfball-Vorlage entwischte der FC-Stürmer dem VfL-Abwehrmann Naldo und netzte gegen den überlobten Keeper Casteels zum 1:0 für den Geißbock-Klub ein. Die Wolfsburger blieben im ersten Abschnitt sehr blass und schalteten auch zu Beginn der zweiten Halbzeit keinen Gang hoch. Vielmehr hatte die Stöger-Elf mehrere gute Gelegenheiten, die Führung auszubauen, doch den Abschlüssen fehlte die Präzision oder Casteels hielt den VfL im Spiel. Die Gäste kamen erst nach einer Stunde durch Dost gefährlich nach vorne, doch FC-Torwart Horn parierte. In den letzten 20 Minuten besann sich der Vize-Meister und kam zu einigen Halbchancen. Als Horn einen Flachschuss nicht ordentlich parieren konnte, war Joker Bendtner zur Stelle und sicherte das Remis - auch weil De Bruyne in der letzten Minute eine Riesenchance ausließ.

Typisch Calhanoglu: Der Zauberfuß schlägt wieder zu

Calhanoglu schlenzt die Kugel zum Siegtreffer ins Hannover Tor.

Calhanoglu schlenzt die Kugel zum Siegtreffer ins Hannover Tor. imago

In Hannover waren die in der Champions-League-Qualifikation geforderten Leverkusener an der Reihe, die gegen die Niedersachsen die ersten 45 Minuten klar dominierten. Dabei profitierte Bayer von einem typischen Calhanoglu-Freistoß, den der Zauberfuß gekonnt über die Mauer in die Maschen beförderte. Direkt nach dem Seitenwechsel hätte der türkische Nationalspieler beinahe den nächsten Coup gelandet, doch diesmal klatschte sein Freistoß ans Gebälk. Von den 96ern kam im Vorwärtsgang zu wenig, um die Schmidt-Elf in Bedrängnis zu bringen, so dass es beim knappen Sieg für Leverkusen blieb, das die Generalprobe für das Rückspiel gegen Lazio Rom damit erfolgreich gestaltete.

1:1 in Frankfurt: Russ kontert Caiuby

Bei Eintracht Frankfurt durfte der Augsburger Neuzugang Stayfilidis gleich auf der Baba-Position ran und musste sich mit seinen neuen Kollegen gegen die schwungvoll startenden Hessen erwehren. Nach rund 15 Minuten kam der FCA besser rein in die Partie und belohnte sich durch Caiuby, der mit rechts trocken zur Halbzeitführung abzog. Mit Wiederbeginn stellten sich die Augsburger tiefer hinten rein und lauerten auf Konter. Die Eintracht mühte sich vergeblich, um Lücken zu finden. Zudem waren die Stürmer der Veh-Elf ziemlich abgemeldet. So musste der Frankfurter Defensivspieler Russ herhalten, um in der Schlussphase das Remis für die SGE zu retten.

Bremen verhindert den Berliner Traumstart

Umkämpfte Partie: Bremens Zlatko Junuzovic und Herthas Genki Haraguchi (v.r.).

Umkämpfte Partie: Bremens Zlatko Junuzovic und Herthas Genki Haraguchi (v.r.). Getty Images

Es bleibt dabei: Die Hertha kann nicht mit zwei Dreiern in der Bundesliga starten. Am Freitagabend trennten sich Berlin und Bremen 1:1. Der Hauptstadtklub konnte nach dem "erschwitzten Männersieg" (Coach Pal Dardai) in Augsburg (1:0) nicht nachlegen, Werder ergatterte nach dem 0:3-Auftakt gegen Schalke den ersten Zähler. Den Fans "ein gutes Gefühl geben, damit das Stadion auch in den nächsten Wochen voll bleibt", war die Maxime von Innenverteidiger Langkamp, und Hertha legte entsprechend los. Schon in der 6. Minute drosch Stocker den Ball ins Bremer Gehäuse. Die Dardai-Elf ließ den Gästen auch in der Folge wenig Luft zum Verschnaufen. Bis zur 26. Minute: Da saß der erste Bremer-Nadelstich, Ujah durfte sich für den ersten Saisontreffer der Hanseaten feiern lassen. Die waren danach besser im Spiel, ehe nach der Pause wieder Hertha das Kommando übernahm. Wieder hätte Stocker zuschlagen können, hatte aber bei drei Möglichkeiten kein Abschlussglück. Mitte der zweiten Halbzeit ließ Hertha nach, die Skripnik-Elf meldet sich mit zwei Aluminium-Treffern zu Wort. Baumjohann durfte noch sein Comeback feiern, ehe am Ende ein insgesamt leistungsgerechtes 1:1 stand.

nik/bst

Spieltagsbilder 2. Spieltag 2015/16