Sein linkes Knie ist auffällig getappt. Blaue Streifen der kinesiologischen Bänder zieren dieses Körperteil bei Marnon Busch, als er sich in den Sessel der Bar des Resorts Brandenburg zur Presserunde setzt. "Es entlastet die Patellasehne", sagt der Nachwuchsmann, der zu Beginn der letzten Saison noch von Skripnik-Vorgänger Robin Dutt überraschend zu den Profis geholt worden ist.
Das Kniegelenk ist eine von seinen Problemzonen. Ansonsten macht dem 20-Jährigen schon mal die Muskulatur ein wenig Kummer. Risse in den Muskelfasern des Oberschenkels haben ihn zuletzt zurückgeworfen, gleich dreimal. Ein Muskelbündelriss verursachte eine längere Pause. Zeiten, die vergessen sein sollen. Busch hat sein Profileben geändert, seine Ernährung umgestellt und betreibt ein gezieltes Personaltraining, um besser die Belastungen verkraften zu können. So hat er es auch in dieser Sommerpause getan. Nur wenige Tage totale Ruhe, dann startete er sein "Aufwärmprogramm", um fit und vorbereitet zu sein. Busch berichtet, dass er sich in vielen anderen Sportarten geübt habe: Tennisspielen, Kanufahren mit den Kumpeln, Sonderprogramme mit seinen Freunden aus der Leichtathletik. "Ich habe viel getan für die Patellasehne und für die Rumpfmuskulatur." Nebeneffekt des ganzen: Er hat ordentlich abgenommen, hat sein Kampfgewicht um gut zwei Kilo reduziert.
Spielersteckbrief Busch
Spielersteckbrief Gebre Selassie
Spielersteckbrief Zander
Trainersteckbrief Skripnik
Busch: Level anheben
Sein Antrieb lautet so. Busch will nicht "auf dem Level bleiben, auf dem ich bin." Also macht er mehr. Im Training bei Werder will er sich beweisen. Motto: "Trainer, hier bin ich. Ich habe etwas gemacht!" Seine Ziele hat er klar formuliert. Das Eigengewächs will erst einmal verletzungsfrei durch die Vorbereitung kommen, um dann den Konkurrenzkampf auf der rechten Abwehrseite aufnehmen zu können.
Dabei hofft er auf ein "faires Duell", wie er sagt. Ein Duell mit Theodor Gebre Selassie, dem Nationalspieler aus Tschechien, der sich noch nicht im Trainingsprozess befindet, sowie mit Luca Zander, dem anderen Youngster. "Starke Konkurrenten", wie er sagt. Es sei nicht einfach, gerade an "Theo", wie der Tscheche gerufen wird, vorbeizukommen. Doch Busch sieht auch seine Möglichkeiten. Selbstbewusst sagt er: "Ich kenne meine Stärken, ich muss mich nicht verstecken."
Auftrieb durch die Saison-Endphase 14/15
Auftrieb hat ihm die Endphase der letzten Spielzeit gegeben. Im letzten Saisonspiel bei Borussia Dortmund stand er in der Startaufstellung, dann folgte der Siegeszug der "Zweiten", die in die 3.Liga aufgestiegen, wozu er mithelfen konnte. "Am liebsten hätte ich weitergespielt", so Busch, der immer noch von diesen Erfolgserlebnissen schwärmt. Sie sind für ihn Ansporn im neuen Spieljahr: "Daran will ich anknüpfen."
