Bundesliga

Plattenhardt: "Das Härteste, was ich je erlebt habe"

Hertha: Haraguchi ins Training eingestiegen

Plattenhardt: "Das Härteste, was ich je erlebt habe"

Kam beim Lauf- und Krafttraining an seine Grenzen: Marvin Plattenhardt.

Kam beim Lauf- und Krafttraining an seine Grenzen: Marvin Plattenhardt. imago

Aus dem Hertha-Trainingslager in Bad Saarow berichtet Steffen Rohr

Salomon Kalou (Elfenbeinküste), Per Skjelbred (Norwegen), Peter Pekarik (Slowakei) und Valentin Stocker (Schweiz) werden von Berlin-Tegel aus ins eine gute Autostunde entfernte Bad Saarow nachreisen, wo der Klub noch bis zum Mittwoch ein Lauftrainingslager bestreitet. Damit fehlen von den Auswahlspielern ab Montag lediglich noch U-21-EM-Teilnehmer Nico Schulz und US-Nationalspieler John Anthony Brooks. Während Schulz am 19. Juli und damit pünktlich zum zweiten Trainingslager (19. bis 27. Juli in Schladming/Österreich) einsteigen soll, wird Brooks, der bereits Urlaub hatte, direkt nach dem Gold-Cup (7. bis 26. Juli) zu seinem Klub reisen.

Spielersteckbrief Plattenhardt
Plattenhardt

Plattenhardt Marvin

Spielersteckbrief Haraguchi
Haraguchi

Haraguchi Genki

Trainersteckbrief Dardai
Dardai

Dardai Pal

Nach Sascha Burchert (Knieprellung/acht bis zehn Tage Pause) gab es am Sonntagvormittag die zweite Blessur. Ronny brach wegen Achillessehnenbeschwerden das Training vorzeitig ab. "Dass in so einer Phase mal der Muskel zwickt, ist normal", sagt Trainer Pal Dardai. "Es war mit Ronny wegen seiner Beschwerden abgesprochen, dass er selbst entscheidet, wann er runtergeht vom Platz."

Dardai hatte Mitleid mit den Spielern

Drei Einheiten pro Tag setzt Dardai aktuell an für seine Profis, vor allem die vom aus Schalke zurückgekehrten Fitnesstrainer Henrik Kuchno vorgegebenen Übungen und Umfänge im Lauf- und Kraftbereich haben es in sich. "Am Samstagnachmittag", sagte Dardai am Sonntag lächelnd, "hatte ich Mitleid mit meinen Spielern." Linksverteidiger Marvin Plattenhardt erklärt: "Das ist mit das Härteste, was ich bislang als Profi erlebt habe. Aber das musst du ausblenden und den Kopf abschalten."

Kuchnos Rückkehr ist auch eine Antwort des Hauptstadtklubs auf die vergangene Saison, als fehlende Fitnessprozente und eine Flut an Verletzungen ein besseres Abschneiden erschwerten. Mit Kuchno und dem im Februar von Dardai zu den Profis beförderten Hendrik Vieth beschäftigt Hertha jetzt zwei Fitnesstrainer und wähnt sich im Bereich Athletik und Verletzungsprävention besser aufgestellt. "Kuchno ist ein sehr erfahrener Mann, der bewiesen hat, dass er eine Bundesliga-Mannschaft fit bekommt", sagt Dardai. "Vieth wird sich verstärkt mit den Profis beschäftigen, die gerade aus Verletzungen zurückkommen. Für mich ist er fast ein Künstler."

Die Hertha-Spieler schwitzen im Trainingslager in Bad Saarow.

Die Hertha-Spieler schwitzen im Trainingslager in Bad Saarow. imago

Drei Profis fehlen im Camp - drei Talente sind dabei

Nicht in Bad Saarow dabei sind jene drei Profis, für die Vieth bei Hertha seit Monaten fast der wichtigste Ansprechpartner ist: Alexander Baumjohann, Tolga Cigerci und Änis Ben-Hatira. Während Cigerci (nach Mittelfußbruch und Zehenverletzung) in Berlin individuell arbeitet, wird Baumjohann (nach zwei Kreuzbandrissen zuletzt ins Mannschaftstraining zurückgekehrt) aktuell von einem fiebrigen Infekt gebremst.

Bei Verkaufskandidat Ben-Hatira hingegen geben sich die Verantwortlichen betont zurückhaltend mit zeitlichen Prognosen. Dafür sind mit dem defensiven Mittelfeldspieler Florian Kohls (20), Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt (18) und Offensivallrounder Shawn Kauter (19) drei Talente im Camp dabei, die sich gut präsentieren.

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Wunschkandidat Dzsudzsak ist von vielen umworben

Nicht so gute Nachrichten gab es am Wochenende auf dem Personalsektor: Der von Hertha BSC intensiv umworbene Innenverteidiger Emir Spahic (34, ablösefrei) entschied sich für einen Wechsel zum HSV. Schalkes Sidney Sam, mit dem sich die Berliner ebenfalls beschäftigten, zieht es leihweise zu Eintracht Frankfurt. Und Balazs Dzsudzsak (Dynamo Moskau), Dardais Wunschkandidat für die linke Seite, hat nicht nur das Interesse mehrerer südeuropäischer Klubs geweckt. Auch Dynamo Moskau bietet dem ungarischen Nationalmannschafts-Kapitän eine Verlängerung des Ende Dezember auslaufenden und überaus lukrativen Vertrages an.

Der kicker weiß: Dzudzsak verdient in Moskau aktuell drei Millionen Euro netto, Hertha bietet ihm 1,1 Millionen netto - mehr ist nicht drin. Angesichts dieser enormen Differenz ist klar: Dardai, dessen Arbeitsweise Dzsudzsak von der Nationalelf extrem schätzt, wird gute Argumente benötigen.