Bundesliga

Koo und das Warten auf den Durchbruch

Mainz: Schmidts Planspiele auf der Zehn

Koo und das Warten auf den Durchbruch

Dribbelstark: Ja-Cheol Koo (li.) lässt Augsburgs Höjbjerg aussteigen und trifft zum 2:0 für Mainz.

Dribbelstark: Ja-Cheol Koo (li.) lässt Augsburgs Höjbjerg aussteigen und trifft zum 2:0 für Mainz. Getty Images

Ein robust geführter Zweikampf, ein Wackler vorbei an Pierre-Emile Höjbjerg, ein genauer Abschluss - Tor, 2:0 für Mainz 05 in Augsburg. Es sind diese Momente, für die die Rheinhessen Ja-Cheol Koo aus Wolfsburg losgeeist haben. Kann der Treffer dem Hochbegabten, der seine bislang beste Zeit, wie er selbst sagt, in der Bundesliga in Augsburg hatte, den entscheidenden Auftrieb geben, endlich zur festen Größe in Mainz zu werden?

Trainer Schmidt glaubt daran: "Das war hoffentlich ein Dosenöffner." Koo habe bereits in den vergangenen zwei Wochen sehr gut trainiert. Entscheidend sei auch sein Auftritt beim 2:2 gegen Gladbach gewesen. "Wir haben so viele gute Szenen von ihm gesehen, da hätte man meinen können, er hat 30 Minuten gespielt." Dabei war der 26-Jährige erst in der 88. Minute eingewechselt worden. "Da haben wir gemerkt: Der Junge muss mehr spielen."

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Das Duell mit Yunus Malli

Dass er bislang auch unter Schmidt zumeist von der Bank kommt, hat mehrere Gründe. Erstens, weil Koo aufgrund der Einsätze bei der südkoreanischen Nationalelf (WM in Brasilien, Asien-Cup in Australien) ein ermüdendes Jahr in den Knochen hat. Zweitens brachten ihn in der Vorrunde immer wieder kleinere Verletzungen außer Tritt. Drittens: Yunus Malli.

Der U-21-Nationalspieler ist aktuell als "Umschalt-Zehner" (Schmidt) gesetzt. "Ja-Cheol muss den Zweikampf mit Yunus annehmen", fordert Schmidt. Koo hat einen anderen Ansatz als Malli. Weniger Tiefenläufe, mehr Drehungen, mehr Abschlüsse aus der zweiten Reihe, mehr körperliche Präsenz, gerade in der Luft. Gegen tief stehende Gegner kann das ein Argument sein für den Asiaten. Doch Schmidt neigt in der aktuellen Situation - und die heißt nach wie vor Kampf um den Klassenerhalt - weniger dazu, zu wechseln.

Er hat eine hohe Eigenmotivation und trainiert immer volles Rohr.

Trainer Martin Schmidt über Koo

Das kann in ein paar Wochen anders aussehen. Die Trainingsleistung ist dabei der Schlüssel. "Es soll nicht leicht sein, in die Startelf zu kommen. Denn das hieße, dass sich die Startelf nicht auspowert." Gleiches gelte für den 18er Kader. "Sonst haben wir unter der Woche keinen Druck", erklärt Schmidt und lobt Koo: "Er hat eine hohe Eigenmotivation und trainiert immer volles Rohr."

Der Spieler selbst gibt sich gelassen: "Ich fühle mich wohl hier. Ich will natürlich wie gegen Augsburg immer ein Tor schießen. Gegen Wolfsburg wird es nicht leicht. Das ist auch mein Ex-Verein, da bin ich noch etwas motivierter."

Koos Chance auf die Startelf

Gut möglich, dass er am Sonntag gegen den VfL (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in der Startelf steht. Denn Christian Clemens und Jairo Samperio absolvieren derzeit nur Lauftraining, Jonas Hofmann (erneut Probleme im rechten Knie) droht nun sogar bis Ende April auszufallen. Koo würde dann nicht Malli verdrängen, sondern entweder als Zwischenstation eingeschaltet werden oder auf die Bahn rücken. Und gegen Ex-Klubs lief es beim Südkoreaner zuletzt ja nicht ganz schlecht - siehe Augsburg.

Benni Hofmann