Bundesliga

Reuter: "Matavzs Entwicklung ist sehr gut"

Augsburgs Stürmer sagt Länderspiel-Reise ab

Reuter: "Matavzs Entwicklung ist sehr gut"

Konzentriert sich voll auf Augsburg: Stürmer Tim Matavz.

Konzentriert sich voll auf Augsburg: Stürmer Tim Matavz. imago

28 Länderspiele hat Tim Matavz für Slowenien bislang absolviert, darunter sogar ein WM-Einsatz gegen England 2010 in Südafrika. In diesen Tagen wird kein weiteres hinzukommen, denn der Augsburger hat darauf verzichtet, seine slowenischen Kollegen im EM-Qualifikationsspiel in England am 15. November und im Test gegen Kolumbien am 18. November zu unterstützen. "Es war seine Entscheidung", so erzählt Augsburgs Manager Stefan Reuter. "Er hat das mit dem Nationaltrainer und uns vorher besprochen." Für Reuter steht schon jetzt fest: "Das ist eine super Aktion."

Länderspiel-Absage als doppeltes Signal

So viel Freude für eine Länderspielabsage kommt nicht von ungefähr. Das Signal des Stürmers nach draußen wie nach innen ist klar und deutlich: Augsburg ist mir wichtig und ich tue alles, um mich hier durchzusetzen. Reuter erklärt: "Er will sich bei uns stabilisieren. Wenn er einen guten Rhythmus hat, wird er auch wieder für die Nationalmannschaft spielen."

Spielersteckbrief Matavz
Matavz

Matavz Tim

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20
FC Augsburg - Vereinsdaten
FC Augsburg

Gründungsdatum

08.08.1907

Vereinsfarben

Rot-Grün-Weiß

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Es gibt Nachholbedarf in Sachen Leistung beim neuen Arbeitgeber. In lediglich vier von zwölf Pflichtspielen stand der 25-Jährige in dieser Saison in der Augsburger Startelf, dabei erzielte er insgesamt zwei Tore. Sein Notenschnitt von 4,20 gibt ungefähr das wieder, was von ihm zu sehen war: Er bemüht sich, doch befriedigend waren die ersten vier Monate nach seinem Wechsel vom PSV Eindhoven nicht, das immerhin drei Millionen Euro für Matavz kassierte.

Auch gegen den SC Paderborn war das so. Matavz mühte sich, rieb sich auf, doch die entscheidenden Aktionen hatten andere. Seine Stärken ließen sich aber durchaus auch am vergangenen Samstag erkennen. Körperliche Präsenz in der gegnerischen Abwehr mit wirkungsvollen Kopfballverlängerungen oder guten Ballbehauptungen, auch ein guter Torabschluss nach einem Dribbling war zu sehen. Doch für 75 Minuten ist das bei einem Mann wie ihm zu wenig. Im Verein hat man aber Geduld. "Seine Entwicklung ist sehr gut. Wie er sich im Training entwickelt hat im Lauf der Zeit, wie sicher er dort im Torabschluss ist, das muss man alles sehen", so Reuter.

Tim hatte eine schlechte Basis, als er kam.

FCA-Trainer Markus Weinzierl

Die Augsburger hatten eine gewisse Eingewöhnungszeit einkalkuliert. Im November 2013 hatte sich Matavz, der in der niederländischen Eredivisie in den vier Spielzeiten zwischen 2009 und 2013 immer mehr als zehn Treffer erzielte, eine Meniskusverletzung zugezogen. In der Rückrunde kam er danach nur noch zu sechs Einsätzen als Einwechselspieler. "Tim hatte eine schlechte Basis, als er kam", sagt auch Trainer Markus Weinzierl. "Er hat ein halbes Jahr kaum gespielt", bestätigt Reuter, "es gibt wenige Spieler, die dann sofort top spielen. Dazu kommt, dass es eine neue Liga, eine andere Spielweise ist."

In der Tat: Unter Weinzierl kommt dem Pressing des zentralen Stürmers eine große Bedeutung zu, dazu muss der Angreifer auch stets schauen, welcher Abwehrspieler sich in seinem Rücken löst. "Bei uns müssen die Stürmer sehr viel mitarbeiten", so der FCA-Manager, der aber sicher ist, dass "es eine Frage der Zeit ist, bis Matavz dafür auch belohnt wird".

Der Slowene selbst will nun in der Länderspielpause weiter punkten, um in Stuttgart im nächsten Spiel wieder von Beginn an zu spielen. Noch ist es ihm nicht gelungen, zweimal hintereinander in der Liga den Sprung in die Startelf zu schaffen. "Er ging immer top mit der Situation um, wenn er draußen saß. Das zeigt, dass er ein Vollprofi ist", lobt ihn Reuter. In Augsburg geben sie Matavz die Zeit, die er noch braucht. Zu- statt Misstrauen. Und wie sieht das der Stürmer? "Er glaubt an sich und ist von seiner Qualität überzeugt", sagt Reuter. Eine Frage der Zeit, wann er die gänzlich in Augsburg zeigt? Reuter meint ja. Er könnte Recht haben, denn wer in 100 Spielen 48 Tore für den PSV Eindhoven erzielt, der kann so schlecht nicht sein.

Mounir Zitouni

Bilder zur Partie FC Augsburg - SC Paderborn 07