Augsburgs Coach Markus Weinzierl nahm zwei Umstellungen an seiner ersten Elf vor: Kohr fehlte gelbgesperrt, Esswein saß nur auf der Bank. Im Vergleich zur 0:1-Auswärtspleite beim FC Schalke 04 durften sich dafür Feulner und Matavz beweisen.
Paderborns Übungsleiter André Breitenreiter musste nach dem 3:1-Heimerfolg gegen Hertha BSC ebenfalls zweimal wechseln: Hünemeier (Bauchmuskelzerrung) und Ducksch (Infekt) hatten die Reise in den Süden nicht mit angetreten, Koc (trotz Außenbandanriss im rechten Sprunggelenk) und Strohdiek sorgten für Ersatz. Zudem war Stoppelkamp nach Adduktorenproblemen wieder fit.
SCP spielt, FCA trifft
Der Aufsteiger legte sofort mutig los. Bereits in der vierten Minute kam Kachunga zum ersten Abschluss, jagte die Kugel aber weit über das Ziel hinaus. Die Partie kannte nur eine Richtung: auf das FCA-Tor zu.
Der 11. Spieltag
Paderborn spielte vorne super, hinten allerdings mit einem entscheidenden Fehler: Bakalorz verlor kurz vor dem eigenen Sechzehnmeterraum leichtsinnig den Ball. Altintop war sofort zur Stelle und spitzelte die Kugel in die Schnittstelle der Abwehr, wo Werner durch war und mit links vollstreckte (7.). Das 1:0 - wie aus dem Nichts.
Selbstbewusste Heimmacht
Ein Treffer mit Folgen: Der Aufsteiger wirkte nach dem Gegentor angeknockt und brachte das eigene Angriffsspiel nicht mehr durch. Die Ballsicherheit im Mittelfeld war dahin. Die Augsburger strahlten mit einem Mal wieder das Selbstbewusstsein aus, das sie im eigenen Stadion bislang ausgezeichnet hatte. Altintop hätte nach einem Bobadilla-Zuspiel noch auf 2:0 erhöhen können, schoss aber rechts am Kasten vorbei (14.).
Nach einer Viertelstunde verflachte die Partie dann zusehends. Tempo und vor allem Strafraumaktionen blieben aus. Augsburg fiel offensiv nicht viel ein, Paderborn traute sich nur zaghaft in den Angriff.
Agile Mittelfeldkämpfer unter sich: Suleyman Koc (re.) und Halil Altintop beharken sich ordentlich. Getty Images
Erst gegen Ende des ersten Durchgangs fanden die Gäste zurück in die Spur: Hitz war aber nach einem Traumpass von Stoppelkamp in die Spitze, wo Wemmer lauerte, zur Stelle (37.). Bitter für den Aufsteiger: Noch vor dem Schlusspfiff musste Werner mit Leistenproblemen runter, Vucinovic ersetzte ihn (44.).
Gäste verpennen das zweite Tor
Keine drei Minuten waren in der zweiten Hälfte vergangen, da führte der FCA plötzlich 2:0: Verhaegh flankte hoch ins Zentrum, wo Werner am Fünfmeterraum mutterseelenallein war und per Kopf einnetzte. Vucinovic war von der Außenbahn nicht mit eingerückt, um in der Gefahrenzone zu verteidigen (47.).
Im direkten Gegenzug gelang den Gästen fast der Anschlusstreffer. Stoppelkamps Distanzschuss war aber zu ungenau platziert (49.). Dennoch zeigte sich: Paderborn steckte bei Weitem noch nicht auf. Die beste Gelegenheit in dieser Phase hatte Ziegler, der nach einem ruhenden Ball von Vrancic ungestört rechts am Kasten vorbeiköpfte (61.).
So langsam mussten sich die Paderborner Fahrlässigkeit in ihrer Chancenverwertung vorwerfen. Und das sollte sich natürlich rächen: In der 68. Minute zirkelte Werner einen Standard fast neben der rechten Eckfahne mit Schnitt zum Tor. Dort stach Callsen-Bracker wie ein Turm aus der Menge hervor und drückte die Kugel per Kopf über die Linie. Vrancic war noch leicht mit dem Fuß dran, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern - 3:0. Die Entscheidung.
Zwar kämpften die Gäste weiterhin um jeden Ball und suchten unermüdlich den Weg nach vorne, doch reichte es an diesem Tag einfach nicht, um noch ein paar Punkte mitzunehmen. Kein Beinbruch für den Aufsteiger, der wie die Hausherren weiterhin 15 Zähler auf dem Konto hat.
Weiter geht es in der Bundesliga erst nach der Länderspielpause: Am Samstag (22. November, 15.30 Uhr) empfängt Paderborn Borussia Dortmund. Tags darauf (17.30 Uhr) gastieren die Augsburger in Stuttgart.