Bundesliga

S04-Boss Heldt: "Wir werden unsere Ziele erreichen"

Flammende Ruck-Rede

S04-Boss Heldt: "Wir werden unsere Ziele erreichen"

Ist weiterhin zuversichtlich: Schalke Boss Horst Heldt.

Ist weiterhin zuversichtlich: Schalke Boss Horst Heldt. imago

Zu minimalistisch kommt der Fußball unter dem neuen Coach Roberto di Matteo daher. Umso vehementer nimmt nun allerdings Manager Horst Heldt den Kampf gegen das königsblaue Stimmungstief auf. In größerer Journalisten-Runde holte der Sportvorstand zu einer regelrechten "Ruck-Rede" aus, die Mannschaft, Klub und Umfeld zusammenschweißen soll.

Heldts Kernbotschaft: "Wir können alle unsere Ziele noch aus eigener Kraft erreichen. Und das werden wir auch wieder schaffen, so wie wir es in den letzten Jahren immer geschafft haben. Auch da war es immer eine enge Kiste." Heldt appelliert an den "langen Atem" und die Geduld aller Beteiligten. Dabei räumt er ein: "Wir haben erkennbare Probleme, aber denen stellen wir uns. Wir müssen kämpfen und uns auch mal durchwurschteln. Wen das nicht zufriedenstellt, dem kann ich vorerst auch nicht helfen."

Wir sind in der Liga nicht so weit entfernt von den Plätzen, auf die wir kommen wollen.

S04-Boss Horst Heldt über die aktuelle Tabellensituation

Als Hauptursache für die Schalker Schwankungen führt der Manager die Verletztenmisere ins Feld: "Wir jammern nicht. Aber uns fehlen nun mal langfristig Klasse-Spieler wie Farfan, Goretzka, Kolasinac und jetzt auch noch Julian Draxler, um nur mal vier zu nennen. Irgendwann steht und fällt jeder Plan halt auch mit den Leuten, die man unter Vertrag hat. Dabei hat man sich schließlich etwas gedacht." Die Ansprüche an die aktuell verfügbare Belegschaft müssten naturgemäß geringer sein, so Heldt: "Ich kann nicht Dinge verlangen, die im Moment einfach nicht gehen. Bei anderen Klubs wird das akzeptiert. Wenn man das bei uns nicht nachvollziehen kann, habe ich damit ein Problem. Ich bin es leid, mich dafür immer wieder erklären und rechtfertigen zu müssen."

Heldt wehrt sich gegen zu viel Pessimismus

Bei seiner Bestandsaufnahme des bisherigen Saisonverlaufs zeichnet Heldt keineswegs ein düsteres Bild: "Worüber reden wir? Wir sind in der Liga nicht so weit entfernt von den Plätzen, auf die wir kommen wollen. Und wir werden sie in dieser Saison auch noch erreichen. In der Winterpause kann ein Trainer wirkungsvoll an der Fitness und der Spielphilosophie arbeiten. Ich werde nicht zulassen, dass hier jetzt die große Depression ausbricht. Ständig zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt - so funktioniert keine Bundesliga-Saison und keine Zielerreichung. Wer nicht versteht, dass man einen langen Atem braucht, der wird es schwer haben."

Eine kurzfristige Reaktion der Profis wäre indes auch nicht so schlecht. Möglichst schon am Samstag: "In Freiburg ist es traditionell schwer", erklärt Heldt, "aber wir fahren dahin, um zu punkten. Und wenn wir eine gute Leistung abliefern, werden wir auch etwas holen." Die Spannung auf den Auftritt seiner Mannschaft hat Heldts flammender Appell jedenfalls erhöht. Denn: Sich mit aller Macht gegen eine Negativ-Entwicklung stemmen - das müssen in allererster Linie die Spieler auf dem Platz. Verbal hat es ihnen der Boss zumindest schon mal vorgemacht.

Thiemo Müller