Nils Petersen (25) spielte in dieser noch jungen Saison bislang keine einzige Minute für Werder Bremen, sein Name war es aber, der Thomas Eichin auf der turnusmäßigen Pressekonferenz am Donnerstag kurz zur Weißglut brachte. Nachdem Trainer Robin Dutt Fragen zum schwierigen Stand des Angreifers noch nüchtern beantwortet hatte ("Es können nur elf Mann spielen - Nils ist ein toller Teamplayer, er wird noch viele Spiele machen"), verbarg Eichin nicht, dass ihn derlei Fragerei "richtig auf den Keks" gehen.
"Wir brauchen einen Kader. Wir behandeln alle Spieler mit großer Wertschätzung", erklärte der Sport-Geschäftsführer mit lauter Stimme: "Ich habe echt keine Lust, mir so was dauernd anzuhören!" Auch Verkaufskandidat Ludovic Obraniak (29) komme ihm "zu schlecht weg. Wir müssen mal aufhören, unsere Spieler immer schlecht zu bewerten!" Für den wechselwilligen Polen gibt es immer wieder Offerten, die aber bislang nicht Eichins Vorstellungen entsprechen. Werder will wenigstens die 1,5 Millionen Euro Ablöse erzielen, die der im Winter als "Soforthilfe" (Dutt) gepriesene Mittelfeldspieler gekostet hat.
Spielersteckbrief Selke
Spielersteckbrief Prödl
Spielersteckbrief Obraniak
Bundesliga - 2. Spieltag
Und nach wie vor steht im Raum, dass noch andere, in die Stammelf integrierte Akteure dem Sparkurs kurzfristig zum Opfer fallen. Zum Beispiel Zlatko Junuzovic ("Es ist wohl in der kurzen Zeit kaum möglich") oder Sebastian Prödl, der am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen Hoffenheim wieder einsatzfähig ist. Die Verträge der beiden Österreicher laufen 2015 aus.
"Gute Voraussetzungen": Werder will, Selke will
"Internationaler Wettbewerb, Transfererlöse, schwarze Null, alle Verträge verlängern - wir können nicht alles erreichen", weiß Dutt, der nach Assani Lukimyas Verlängerung bis 2017 zumindest eine weitere positive Meldung registrierten darf: Die erhoffte Vertragsverlängerung mit U-19-Europameister und -Torschützenkönig Davie Selke (19) rückt näher.
"Beide Seiten wollen, Davie möchte hier bleiben", vermeldete Eichin. "Das sind gute Voraussetzungen. Wir versuchen, das umzusetzen, aber ohne Zeitdruck." Spielervater Teddy Rupp und Berater Akeem Adewunmi signalisierten, dass Selke nicht abgeneigt ist, bis 2018 zu bleiben. Sein aktuelles Arbeitspapier läuft bis 2015, verlängert sich bei entsprechender Einsatzzahl aber automatisch um ein Jahr.
