Bundesliga

Beiersdorfer denkt in "kleinen Schritten"

Hamburg: Cleber bereits in Köln dabei?

Beiersdorfer denkt in "kleinen Schritten"

Wo steht der Hamburger SV? Selbst der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer weiß dies zwei Tage vor dem ersten Spiel gegen Köln nicht so genau.

Wo steht der Hamburger SV? Selbst der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer weiß dies zwei Tage vor dem ersten Spiel gegen Köln nicht so genau. imago

"Das wahre Leistungsvermögen können wir alle noch gar nicht richtig einschätzen", gestand Beiersdorfer in einem Interview auf der HSV-Website ein.

Immerhin wurde im ersten Pflichtspiel ein Rückschlag gleich zu Beginn vermieden, auch wenn die Leistung beim 4:1 im Elfmeterschießen im DFB-Pokal bei Energie Cottbus alles andere als berauschend war. Dies weiß auch Beiersdorfer, der nun hofft, dass die Mannschaft den Erfolg in positive Energie umsetzen kann: "Jetzt geht es darum, dass wir in den Spielen gegen Köln und Paderborn bis zur Länderspielpause einen guten Start in die Liga schaffen", so der 50-Jährige.

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Hamburger SV - Vereinsdaten
Hamburger SV

Gründungsdatum

29.09.1887

Vereinsfarben

Blau-Weiß-Schwarz

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Da blicken wir im Winter sicher besser durch.

Dietmar Beiersdorfer über das Leistungsvermögen der Mannschaft.

Es wäre eine weitere Etappe auf dem Weg, den HSV wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen. "Wir wollen uns in kleinen Schritten stabilisieren und verbessern", bleibt Beiersdorfer zwei Tage vor dem Liga-Auftakt demütig. Dazu gehört auch, dass er eine konkrete Zielvorgabe in Form eines bestimmten Tabellenrangs vermied. Vielmehr sei das Erreichen von intern definierten "Handlungszielen" entscheidend: "Dass wir die Anzahl an Gegentoren minimieren, viel mehr Zweikämpfe gewinnen, häufiger zum Abschluss kommen und viel mehr Tore schießen", formulierte Beiersdorfer. Sollte die Mannschaft diese Vorgaben umsetzen würden sie "automatisch Punkte sammeln" und eine "gute Platzierung erreichen". Wichtig sei zudem, sich "gemeinsam zu entwickeln" und dabei auch die Fans mitzunehmen.

Cleber bereits in Köln dabei?

Noch am Donnerstag wird Beiersdorfer einen neuen Spieler für den HSV verpflichten. Denn der Brasilianer Cleber absolviert den medizinischen Test und soll anschließend seine Unterschrift unter einen vorbereiteten Vierjahresvertrag setzen. Laut Beiersdorfer erfüllt der 23-Jährige das Anforderungsprofil perfekt. "Wir haben nach einem aggressiven Innenverteidiger gesucht, der zweikampf- und kopfballstark ist", sagte er auf der Pressekonferenz am Mittag. Der neue Mann soll "Blut in die Mannschaft bringen".

Ob der neue Mann bereits am Samstagnachmittag beim 1. FC Köln (15.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de) zum Team gehören wird, ließ Trainer Mirko Slomka offen. "Er wird morgen mit der Mannschaft trainieren, dann werden wir entscheiden", so der HSV-Coach. Ein Kandidat für den Kader sei er aber auf jeden Fall, immerhin hat er in Brasilien bereits 30 Spiele absolviert und "steht deshalb voll im Saft".

Definitiv verzichten muss Slomka dagegen auf seine neue Flügelzange Nicolai Müller und Zoltan Stieber. Der Ex-Mainzer Müller befindet sich wegen seinen Adduktorenproblemen zur Behandlung bei Bayern-Doc Müller-Wohlfarth in München und soll am kommenden Dienstag oder Mittwoch wieder in das Training einsteigen. Der Ex-Fürther Stieber soll nach seinem Knochenödem im Mittelfuß am Montag wieder mit seinen Kollegen trainieren.

Fehlen werden auch Maximilian Beister (Knie-OP), Slobodan Rajkovic (Aufbautraining) sowie Gojko Kacar (Innenbandriss).

Badelj und Tah vor Absprung?

Mit der Verpflichtung von Cleber, dürfte die anvisierte Senkung der Kaderkosten in weite Ferne gerückt sein. Statt der im Vorfeld der Saison kalkulierten 38 Millionen Euro steht der HSV mittlerweile bei einem Etat von etwa 46 Millionen Euro. "Wir können nicht nur Geld ausgeben, sondern müssen auch schauen, was reinkommt", kündigte Beiersdorfer am Donnerstag noch Abgänge bis Ende der Transferperiode an.

Als Verkaufskandidat gilt neben Per Skjelbred, an dem Werder Bremen und Hertha BSC Interesse zeigen, mittlerweile auch Milan Badelj. Der kroatische WM-Teilnehmer soll beim spanischen Europa-League-Sieger FC Sevilla im Gespräch sein. Ausgeliehen werden könnte Jonathan Tah, wenn sich das Leihgeschäft für den 18-Jährigen und den Verein lohnt. Sprich, wenn der Verteidiger bei einem anderen Verein verlässlich Spielpraxis sammeln kann und dann gereift an die Elbe zurückkommt. In diesem Fall würde Beiersdorfer eine Ausleihe Tahs "nicht mehr ausschließen".

Keine Neuigkeiten gibt es in Sachen Peter Knäbel. Beiersdorfer bestätigte, dass es Gespräche zwischen dem HSV, dem 47-Jährigen sowie dem Schweizer Fußball-Verband (SFV), wo der Ex-Bundesligaprofi derzeit beschäftigt ist, gegeben habe. Einen neuen Stand konnte Beiersdorder aber nicht vermelden. "Der Trend geht Richtung Schweiz", sagte der Franke mit mehr als einem Augenzwinkern. Gemünzt war diese Aussage nicht auf Knäbel, sondern auf den neuen Partner Graubünden. Mit dem Schweizer Kanton geht der HSV eine zweijährige Kooperation ein und wird in Zukunft auch seine Trainingslager in der Ferienregion abhalten.