Bundesliga

Verbeek über Streich: "Wie ein Verrückter. Kein Kollege"

Nürnberg: Streich weist alle Vorwürfe zurück

Verbeek über Streich: "Wie ein Verrückter. Kein Kollege"

Regte sich in Freiburg über seinen Trainerkollegen Christian Streich und die Schiedsrichter auf: FCN-Coach Gertjan Verbeek.

Regte sich in Freiburg über seinen Trainerkollegen Christian Streich und die Schiedsrichter auf: FCN-Coach Gertjan Verbeek. Getty Images

Verbeek echauffierte sich über angebliche Beleidigungen seitens des Freiburger Coaches. "Wie Streich mit mir geschimpft hat, wie er mich angegangen ist, war brutal, unverschämt, unglaublich, respektlos. Wie ein Verrückter. Er hat mich beschimpft. Das ist unmöglich. Ich setze mich nicht neben diesen Mann. Ich gehe nicht auf die Pressekonferenz. Das ist kein Kollege", schimpfte Verbeek nach dem Schlusspfiff und blieb der Pressekonferenz auch fern.

Wie er mich angegangen ist, war brutal, unverschämt, unglaublich, respektlos. Wie ein Verrückter

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"Das ist brutal", so Verbeek weiter. Zudem werde er auch keine Entschuldigung annehmen, sollte es denn eine geben.

Christian Streich wies auf der Pressekonferenz alle Vorwürfe zurück. "Das ist eine völlige Unwahrheit. Ich habe ihn selbstverständlich nicht beschimpft. Er hat mir den Vogel gezeigt, ich habe gar nicht reagiert. So was tue ich nicht. Mir ist das völlig unerklärlich, wie er auf sowas kommt", so Streich.

Das ist eine völlige Unwahrheit.

Christian Streich über Gertjan Verbeeks Aussagen

Er habe mit Mintal (Assistenztrainer Nürnberg) "ganz normale Kommunikation gehabt", sagte Streich. "Ich beschimpfe doch keinen Kollegen. Das ist doch völliger Wahnsinn. Ich finde das schade, aber ich habe auch Verständnis, weil die Enttäuschung natürlich groß ist." Seine Mannschaft habe so gearbeitet, "dass Nürnberg uns auch immer wieder foulen musste", so Streich auf der PK nach dem Spiel.

"Ich kann es verstehen, dass man nach so einem Spiel, wenn man es verliert, dann ein bisschen die Nerven verliert", führte Streich weiter aus.

Auch Drees bekommt sein Fett weg

Auch der Mainzer Schiedsrichter Drees, der einen Foulelfmeter für Freiburg gepfiffen und den Nürnberger Verteidiger Emanuel Pogatetz vom Platz gestellt hatte, nahm Verbeek ins Visier. Der Club habe "fast die ganze Zeit gegen zwölf Mann gespielt", sagte er, Drees sei der Lage nicht gewachsen gewesen: "Wenn ein Spieler bei mir so schlecht spielt, spielt er das nächste Spiel nicht. Der darf nie wieder ein Spiel pfeifen. Da muss vielleicht der Deutsche Fußball-Bund Maßnahmen ergreifen."

Bader: Handlungsweisen gegen Verbeek

Am Sonntagvormittag wurde Nürnbergs Sportvorstand Martin Bader in der Sendung "Doppelpass" bei Sport1 zu den Vorfällen befragt. "Ich habe es live vor Ort größtenteils mitbekommen. Wir sind keine schlechten Verlierer. Fakt ist, dass es ein hochemotionales Spiel war, Emotionen gehören dazu. Was Gertjan Verbeek nicht nachvollziehen konnte: Dass bei jeder Aktion die ganze Freiburger Bank und Streich in seine Richtung gestikuliert haben. Gertjan Verbeek findet es unsäglich, wenn Spieler sich fallen lassen. Es ist nicht mehr das beschauliche Breisgau, wie es immer dargestellt wird, es ist knallharter Abstiegskampf. Er kann nicht nachvollziehen, dass es immer in seine Richtung ging."

Auf Nachfrage, was konkret passiert sei, sagte Bader: "Da gab es so viele Gestiken hin und her. Gertjan Verbeek ist überhaupt nicht bekannt dafür, dass er sich in Kleinkriegen oder im Clinch mit gegnerischen Trainern oder Schiedsrichtern befindet. Diese Gelb-Rote Karte war das i-Tüpfelchen. 90 Minuten sind immer nur Gesten und Handlungsweisen von der Freiburger Bank gegen ihn (Verbeek, Anm. d. Red.) gegangen." Nach Aussage des Schiedsrichters wurde nichts besonderes im Spielberichtsbogen eingetragen, beim DFB wolle der Club nicht vorstellig werden.

Verbeeks Wutrede im Wortlaut:

"Das war ein gutes Spiel, wo wir fast die ganze Zeit gegen zwölf Mann gespielt haben. Wenn man nicht besteht gegen diese Emotionen, die es hier gibt, und wenn man nicht geschützt wird, auch nicht durch den vierten Offiziellen, wenn man sieht, wie der Trainer (Christian Streich, d. Red.) mich beschimpft hat, das ist unverschämt, brutal, respektlos! Das habe ich noch nie mitgemacht.
Ich gehe auch nicht zur Pressekonferenz und setze mich neben diesen Mann, das ist ein Kollege von mir, das ist brutal, das gibt's doch gar nicht! Das ist unverschämt, wie man hier empfangen wird! Wie ein Verrückter hat er agiert, bei jedem Mal, wenn etwas passiert ist.
Man sieht auch, wie der Schiedsrichter da mitgeht. Wenn ein Spieler so schlecht spielt, dann spielt er nicht das nächste Mal. Das heißt: Er darf nicht mehr pfeifen. Das ist doch unglaublich, was er gemacht hat heute, das gibt's doch nicht! Wenn man sieht, wie international gepfiffen wird, dann ist das doch ein großer Unterschied. Die beiden Mannschaften wollten Fußball spielen, die gehen drauf, die waren nicht gemein oder so. Natürlich versucht der SC Freiburg, mit der Atmosphäre einen Vorteil rauszuholen. Wenn der Schiedsrichter nicht dagegen besteht, dann muss er was anderes machen. Da muss der Deutsche Fußball-Bund Maßnahmen ergreifen, aber die machen das nicht, die verteidigen immer. Das ist das erste Mal, das ich etwas sage über die Schiedsrichter. Was hier passiert ist, unverschämt. Das ist kein Kollege."

Bilder zur Partie SC Freiburg - 1. FC Nürnberg