Bundesliga

Das Symbol Khedira: Der VfB schärft sein Profil

Stuttgart: Schneiders Mut wird belohnt

Das Symbol Khedira: Der VfB schärft sein Profil

Jugendhaft: Khedira (19, 2.v.l.) jubelt gegen Hannover unter anderem mit Werner (17), Leitner (21) und Rüdiger (20).

Jugendhaft: Khedira (19, 2.v.l.) jubelt gegen Hannover unter anderem mit Werner (17), Leitner (21) und Rüdiger (20). imago

"Von der ersten Minute an", sagte Innenverteidiger Daniel Schwaab nach dem Befreiungsschlag stolz, "haben wir gebrannt." Das galt zunächst zwar auch für den Stuttgarter Strafraum, in dem Keeper Sven Ulreich zum ersten Mal in dieser Saison patzte und Schwaab selbst ähnlich schlecht aussah (beide kicker-Note 5). Doch dann legte sie, unterstützt von Hannoveraner Fehlern, langsam los, die neuformierte, stark verjüngte Elf des VfB.

Rani Khedira (19) erstmals in der Startelf, Moritz Leitner (21) erstmals auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld, Timo Werner (17) erstmals in einer echten Doppelspitze mit "Senior" Vedad Ibisevic (29): Thomas Schneider bewies Mut - und wurde belohnt.

Spielersteckbrief R. Khedira
R. Khedira

Khedira Rani

Spielersteckbrief Leitner
Leitner

Leitner Moritz

Spielersteckbrief Leibold
Leibold

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Mit 23,45 Jahren war die Anfangsformation die drittjüngste in der VfB-Historie, nur am 31. Oktober 1987 ( 23,40 beim 4:1 gegen Leverkusen ) und am 11. Mai 1968 ( 23,23 beim 3:2 gegen den KSC ) begannen die Schwaben noch jugendhafter. Schneider, selbst erst 41, setzte das um, wofür der VfB stehen will, wonach die Fans lechzen. Mit Linksverteidiger Tim Leibold (20) saß ein weiterer Youngster zum ersten Mal auf der Bank.

Leitner nutzt den Denkzettel für Kvist

Dort fanden sich auch Platzhirsche wie Georg Niedermeier und William Kvist wieder, bei denen zuletzt Anspruch und Wirklichkeit nur noch bedingt zusammenpassten. Weil Christian Gentner mit Knieproblemen passen musste, symbolisierte am Ende die neue Doppel-Sechs das frische Gesicht des VfB: Khedira bestand seine Feuertaufe trotz kleiner Wackler (kicker-Note 3,5), Leitner zeigte sein bestes Spiel im Trikot mit dem Brustring (kicker-Note 2).

Wo landet der VfB?

"Das ist eben meine Position", meinte die Leihgabe vom BVB, die, obwohl fürs defensive Mittelfeld geholt, in den vergangenen Wochen immer wieder auf der Außenbahn agieren musste und dort mangels Tempo keine Impulse zu setzen wusste. "Hier", sagt Leitner über die Mittelfeldzentrale, "kann ich meine Qualitäten einbringen, kann aus dem Zentrum heraus das Spiel machen." So brachte er die ersten drei Tore auf den Weg. "Mein Lob", vergaß Leitner jedoch nicht, "geht auch an Rani, der sich richtig reingehauen hat."

Es gab teilweise Spott.

Rani Khedira

Khedira Junior (Schneider: "Er war immer schon ein Thema, aber Verletzungen haben ihn oft zurückgeworfen") war nur 121 Tage älter als Sami bei dessen Startelfpremiere ( am 14. Oktober 2006 beim 3:0 gegen Leverkusen ) und erinnert auch sonst stark an seinen längst berühmten Bruder, zum Beispiel auch dann, wenn er reflektiert und selbstbewusst sagt: "Es gab teilweise Spott: Ich wäre nur dabei, weil der VfB Sami etwas schuldig ist, weil er dem Verein viel Geld gebracht hat. Ich lasse mich davon aber nicht beeinflussen." Er weiß schließlich: "Ich war hier nicht dabei, weil mein Bruder mal hier war."

Bilder zur Partie VfB Stuttgart - Hannover 96