Bundesliga

Augsburg jubelt, Traoré fliegt

FCB mit Geduld, S04 und HSV kriseln, Sinsheimer Drama

Augsburg jubelt, Traoré fliegt

Augsburgs Altintop wird für sein Tor gefeiert.

Augsburgs Altintop wird für sein Tor gefeiert. Getty Images

Der FC Augsburg erwischte im Schwabenderby gegen den VfB Stuttgart einen Traumstart. Altintop brachte die Gastgeber schon nach sechs Minuten in Führung, Callsen-Bracker erhöhte eine halbe Stunde später auf 2:0. Anschließend hatte Moravek die Chance zum dritten Treffer, doch das Tor machte Ibisevic mit einem verwandelten Foulelfmeter. Der VfB war wieder im Spiel, tat sich aber auch im zweiten Durchgang schwer. Dann rückten Traoré und Schiedsrichter Welz in den Blickpunkt. Sechs Minuten nach seiner Einwechslung sah der Mann aus Guinea zum Entsetzen der Stuttgarter Rot für ein Foul an Philp (70.). Der achte Platzverweis am Spieltag bedeutet Rekord. In der Schlussphase lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, in dem der FCA die vorzeitige Entscheidung verpasste. Mölders' Versuch zehn Minuten vor den Ende entsprang eher der Kategorie "Pleiten, Pech und Pannen". Aus knapp fünf Metern drosch er den Ball am leeren Tor vorbei. Doch am Ende jubelten die Fuggerstädter über ihre ersten Punkte. Beim VfB steht die Null – und die Zeiten für Trainer Bruno Labbadia bleiben ungemütlich.

Braunschweig geht wieder leer aus

Frankfurt sicherte sich in Braunschweig verdient den ersten Saisonsieg. Die spielerisch reiferen Hessen verpassten in ihrer starken Anfangsphase die Führung, ehe der Aufsteiger nach einer halben Stunde besser ins Spiel kam. Nach Wiederanpfiff war die Veh-Elf erneut präsenter, und nun klappte es auch mit dem Toreschießen: Nach einer guten Stunde war die Partie nach einem halben Eigentor und einem Abwehrfehler der offensiv harmlosen Niedersachsen entschieden. Aufsteiger Braunschweig wartet noch immer auf den ersten Punktgewinn und steckt früh in der Saison im Tabellenkeller.

Ribery knackt den Riegel - per Kopf!

Scharfschütze per Kopf: Bayerns Ribery.

Scharfschütze per Kopf: Bayerns Ribery. Getty Images

Am Samstagnachmittag war es in München so weit. Zum einen gab es das Derby gegen den Club, vielmehr noch war das Pflichtspieldebüt von Götze weit mehr als eine Notiz. Bayern-Coach bot eine fulminante Offensive auf – neben dem Ex-Dortmunder spielten auch Ribery, Robben, Thiago und Mandzukic. Doch ein Feuerwerk fand zunächst nicht statt. Die Münchner hatten Glück, dass Ginczeks Hammer von der Latte auf die Linie klatschte. Auf der anderen Seite vergab Alaba einen völlig unberechtigten Foulelfmeter (Nilsson an Robben). Im zweiten Durchgang ging das Münchner Kurzpassspiel munter weiter, wenn auch zunächst ohne große Durchschlagskraft. Den Knoten löste dann Ribery per Kopfball, Robben erhöhte schließlich per Sololauf zum 2:0.

Bayers Auszeit nicht bestraft - Sam trifft doppelt

Bayer Leverkusen bleibt an Borussia Dortmund dran und feiert wie der BVB den dritten Sieg im dritten Ligaspiel. Gegen Mönchengladbach gewann die Mannschaft von Teamchef Sami Hyypiä mit 4:2. Kießling brachte Bayer nach Arangos Handspiel per Elfmeter in Führung und legte Sams 2:0 mustergültig auf. Die Gladbacher, die zuletzt beim 3:0 gegen Hannover ihre Offensivqualitäten aufblitzen ließen, konnten der Werkself im ersten Abschnitt nicht gefährlich werden, auch wenn sie mehr Ballbesitz aufwiesen. Nach Wiederbeginn dauerte es dann nur drei Minuten und der VfL glich durch Stranzl und Arango nach Leno-Patzer aus. Die Leverkusener schüttelten sich kurz und schlugen durch Sam und Castro zurück.

Höwedes fliegt, Szalai am leeren Tor vorbei: 96 siegt

In Hannover war man gespannt, wie Schalkes Trotzreaktion nach dem mageren 1:1 in den Champions-League-Play-offs gegen PAOK Saloniki aussah? Die Antwort der Königsblauen ließ Böses ahnen – zumindest was die erste Hälfte anbelangte. Höwedes sah nach knapp einer Viertelstunde Rot wegen einer Notbremse an Diouf, den fälligen Elfmeter verwandelte Huszti sicher. Ab diesem Moment waren die Knappen ein Spielball der Niedersachsen, die noch vor dem Seitenwechsel durch Diouf auf 2:0 stellten. Mit Wiederbeginn schien sich Schalke weiter in sein Schicksal zu fügen, doch Szalai erzielte aus dem Nichts den Anschlusstreffer. Der Ungar hätte fast noch egalisiert, doch er traf aus zehn Metern das leere Tor nicht. Zwischenzeitlich sah 96-Antreiber Huszti die Rote Karte wegen eines hohen Beins, dennoch brachte Hannover den Vorsprung über die Zeit, auch weil der Schalker Fuchs noch mit Gelb-Rot runter musste.

Strobl setzt den Schlusspunkt im Spektakel

Von den sieben Platzverweisen war seiner am unnötigsten: Salihovic ohrfeigte Schuster.

Von den sieben Platzverweisen des 3. Spieltags war seiner am unnötigsten: Salihovic ohrfeigte Schuster. Getty Images

In Sinsheim gab es vom Anpfiff weg Theater, am Ende stand ein super-unterhaltsames 3:3 zwischen Hoffenheim und Freiburg. Die Kraichgauer führten zweimal, doch schon beim 1:0 durch Salihovics Elfmeter leistete sich der Bosnier eine dumme Tätlichkeit und flog vom Platz. Freiburg schlug zurück und glich durch Sorg aus, doch die Gisdol-Elf profitierte vom Ballgefühl Vollands, der per Lupfer zum 2:1 einschoss. Wieder kam die Antwort prompt - Guedé machte das 2:2, allerdings wurden die Breisgauer durch Coquelins unberechtigte Ampelkarte dezimiert, was SC-Trainer Christian Streich derart ärgerte, dass er sich auf der Tribüne wiederfand. Nach dem Seitenwechsel ging der SC erstmals in Führung, doch es gehörte zur Dramaturgie dieses Spiels, dass es keinen Sieger geben durfte - Strobls Hammer bescherte Hoffenheim das Remis, für Freiburg war es der erste Punkt.

Mainz behält blütenweiße Weste

Dortmund, Leverkusen, Bayern ... und Mainz: Das sind die vier Mannschaften, die weiterhin eine weiße Weste haben. Die Nullfünfer gewannen gegen den VfL Wolfsburg dank Stürmer Choupo-Moting und FSV-Torjäger Mülletr mit 2:0. Kurz nach dem Führungstor flog auf Seiten der Wölfe Neuzugang Luiz Gustavo mit der Ampelkarte vom Platz, so dass die Tuchel-Elf den Vorsprung durch einen Konter des Nationalspielers zum 2:0 nachlegen konnte.

Ramos trifft im dritten Anlauf - HSV weiter in Not

Was der HSV kann, kann die Hertha auch: In der Pose der Hamburger feiern die Berliner den 1:0-Sieg über die Hanseaten.

Was der HSV kann, kann die Hertha auch: In der Pose der Hamburger feiern die Berliner den 1:0-Sieg über die Hanseaten. Getty Images

Das Spiel am Samstagabend zwischen Hertha BSC Berlin und dem Hamburger SV war lange Zeit eine Geduldsprobe, doch am Ende siegte der Aufsteiger verdient mit 1:0. Nach einer ereignislosen ersten Halbzeit wurde die Partie etwas flotter, wobei der Aufsteiger aus der Hauptstadt dem Siegtreffer zunächst näher war. Nach Ronnys Einwechslung wurde das Offensivspiel der Berliner zielstrebiger und Ramos machte bei seiner dritten Chance den vielumjubelten Siegtreffer. Die Hanseaten standen lange Zeit im Olympiastadion relativ sicher, dennoch wurden die Lücken in den letzten 20 Minuten größer, so dass die Niederlage verdient war. Nach der jüngsten Schlappe gegen Hoffenheim (1:5) und der Unruhe danach steht dem Dinosaurier, der am Samstag seinen 50. Geburtstag als Bundesliga-Mitglied feierte, wieder interessante Tage bevor.

Nur Lewandowski trifft

Entscheidend entwischt: Lewandowski machte für den BVB gegen Bremen den Führungstreffer.

Entscheidend entwischt: Lewandowski machte für den BVB gegen Bremen den Führungstreffer. Getty Images

Borussia Dortmund besiegte Werder Bremen am Freitagabend 1:0, nur 1:0 muss man sagen. Der BVB feiert damit den dritten Sieg im dritten Spiel. Vom Anpfiff weg brannte die Klopp-Elf ein wahres Feuerwerk ab. Die Schwarz-Gelben, die ohne Aubameyang begannen, schnürten die Hanseaten förmlich ein und erspielten sich in Halbzeit eins zahllose hochkarätige Chancen - am nächsten dran war Blaszczykowski, der die Kugel mit voller Wucht an die Unterkante der Latte donnerte. Fast hätte sich das Auslassen großer Chancen gerächt, als der in der Startelf stehende Arnautovic für Werder kurz vor dem Wechsel knapp verzog.

Nach dem Seitenwechsel ließ der BVB keinen Zentimeter nach und dominierte das ebenfalls mit zwei Siegen gestartete Werder in allen Belangen. Den Knoten löste schließlich Lewandowski in der 55. Minute, als er von Reus perfekt bedient wurde und nur noch einschieben musste. Mit der Führung im Rücken ergaben sich für die Borussen mehr Räume und so hätten sie das Ergebnis wesentlich deutlicher gestalten müssen. Bremen hatte im zweiten Abschnitt nur eine Chance durch Debütant und Joker di Santo, die erste Niederlage für die Dutt-Elf war somit hochverdient.

Zahme Löwen, brüllende Franken und stürmische Bayern