Bundesliga

Standards als Waffe: Kiyotake setzt fränkische Maßstäbe

Nürnberg: Nilsson als Top-Torjäger

Standards als Waffe: Kiyotake setzt fränkische Maßstäbe

Macht den ruhenden Ball gefährlich: Nürnbergs Hiroshi Kiyotake.

Macht den ruhenden Ball gefährlich: Nürnbergs Hiroshi Kiyotake. picture alliance

Zwei Spieler stehen stellvertretend für die Nürnberger Qualitäten: Hiroshi Kiyotake und Per Nilsson. Kiyotake kam erst im Sommer von Cerezo Osaka nach Franken und sicherte sich sofort einen Stammplatz. Am 16. Spieltag beim 2:0 gegen Düsseldorf fehlte Kiyotake ein einziges Mal, weil ihn eine Grippe schwächte, bei Wiesingers Debüt zum Rückrundenstart (1:1 gegen den HSV) kam er nur von der Bank. In allen anderen 26 Ligaspielen stand der Japaner in seiner ersten Bundesligasaison in der Startformation (kicker-Notenschnitt 3,38). Und er sicherte sich gleich einen Platz in den FCN-Geschichtsbüchern: Kiyotake ist der beste Vorlagengeber der Nürnberger, seit der kicker diese Kategorie erfasst (seit 1988/89). Elf Tore bereitete der 23-Jährige bereits unmittelbar vor. Dabei ist der ruhende Ball Kiyotakes besonderer Freund. "Kiyo spielt überragende Bälle rein", lobt Markus Feulner.

Das sieht auch Per Nilsson so, der darauf hinweist, dass die Erfolge nach Freistößen und Ecken keineswegs Zufälle sind: "Wir trainieren sehr viel Standards. Wir wissen, wenn es nicht so läuft, dass wir eine Waffe haben bei Standards und so zurückkommen können. Es ist gut zu wissen, dass wir dann die Ruhe bewahren und Kiyotake nicht so schnell ausführt, sondern konzentriert bleibt." Und dann auch gerne den Schweden findet, wie am Sonntag gegen Mainz, als dieser nach Kiyotake-Freistoß und -Eckball (von Balitsch verlängert) beide Tore erzielte. Und wie schon eine Woche zuvor, als die gleiche Kombination einen Punkt beim 2:2 in Wolfsburg rettete. Oder wie im Hinspiel gegen Mainz, als der Nilsson-Treffer nicht für einen Zähler reichte (1:2).

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Nürnbergs "Zlatan"

Insgesamt kommt "Pelle" Nilsson nach seinem sonntäglichen Doppelpack nun schon auf fünf Saisontore. Damit ist der Schwede der Top-Torschütze beim Club, die Stürmer Tomas Pekart und Sebastian Polter kommen auf drei bzw. vier Tore. Dass der Innenverteidiger aber im Training in Anlehnung an seinen Nationalmannschaftskollegen Ibrahimovic schon "Zlatan" gerufen wird, ist ihm aber nicht wirklich recht. Auch wenn er seine eigenen Vorzüge im Scherz durchaus präsentieren mag: "Ich kann besser singen und Gitarre spielen als er."

Angesichts seiner plötzlichen Treffsicherheit – vor dieser Spielzeit hatte Nilsson nur einmal in 47 Bundesliga-Spielen getroffen – übt sich der Defensivexperte aber in Bescheidenheit: "Die zwei Tore heute waren sehr glücklich." Lob kam hingegen nicht nur vom kicker, der den Schweden zum Spieler des Spiels kürte, sondern auch vom Trainer: "Er hat heute ein gutes Spiel gemacht", erklärte Wiesinger. "Er war auch der Turm in der Abwehr, fast fehlerfrei."