Bundesliga

Aus für Müller und Kurz! Mit Gisdol "zurück zu den Wurzeln"

Hoffenheim: 1899 zieht erneut Reißleine - Rosen steigt auf

Aus für Müller und Kurz! Mit Gisdol "zurück zu den Wurzeln"

Ihre Zeit endete heute in Hoffenheim: Manager Andreas Müller und Trainer Marco Kurz.

Ihre Zeit endete heute in Hoffenheim: Manager Andreas Müller und Trainer Marco Kurz. Getty Images

Das 0:3 auf Schalke wirkt nach in Hoffenheim. Vier Punkte beträgt der Rückstand weiter auf den Relegationsplatz, den derzeit der FC Augsburg hält. Die Spiele werden weniger, betonten Kurz und Müller, um Platz 16 noch zu ergattern und damit die Chance, auch nächste Saison über die Relegation noch in der Bundesliga zu spielen. Die Mission Klassenerhalt läuft ab sofort ohne Kurz und Müller ab. Auch Assistenz-Trainer Günther Gorenzel wurde beurlaubt.

Der Manager, der erst im 18. September 2012 in Hoffenheim anheuerte und nach der Entlassung des erfolglosen Markus Babbel seinen alten Weggefährten aus Schalker Zeiten zur TSG lotste, hatte zuletzt immer wieder betont, dass mit ihm ein weiterer Trainerwechsel in der laufenden Saison nicht infrage komme. "Ich muss das alles erst einmal in Ruhe für mich sacken lassen", sagte Müller dem Sport-Informationsdienst: "Mehr kann und möchte ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen."

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Und so offensichtlich sein Schicksal mit dem von Kurz verknüpft. Am gestrigen Montag versicherte Müller freilich: "Mit mir hat keiner gesprochen, und aus meiner Sicht gibt es für diese Gerüchte keine Anzeichen." Am Montag vor einer Woche habe er zuletzt Kontakt gehabt mit Vereinsboss Dietmar Hopp und über perspektivische Fragen gesprochen. Eine Situation, die Müller gründlich falsch interpretierte.

Gisdol übernimmt die doppelte Mission

Am Dienstag wurde Markus Gisdol als neuer Cheftrainer installiert. Ein Mann ursprünglich aus den eigenen Reihen, der nun in neuer Verantwortung zurückkehrt. Der 43-Jährige trainierte zu Zeiten Ralf Rangnicks die TSG II (von 2009 bis 23. März 2011) und folgte Rangnick als Cotrainer zu Schalke 04. Dort assistierte Gisdol auch Rangnicks Nachfolger Huub Stevens, musste dann aber am 16. Dezember vergangenen Jahres gemeinsam mit dem Niederländer seinen Hut nehmen.

Der vierte Trainer: Markus Gisdol soll nun die Hoffenheimer retten.

Der vierte Trainer: Markus Gisdol soll nun die Hoffenheimer retten.

Schon damals galt Gisdol dank seiner fachlichen und menschlichen Reputation als echte Alternative für den Chefposten in Hoffenheim. Der frühere Hockey-Nationaltrainer Bernhard Peters, aktuell Direktor Sport und Nachwuchsförderung in Hoffenheim, gilt als großer Förderer Gisdols. Letztlich setzte sich Kurz wegen seiner Erfahrung im Profibereich durch.

Der erste Kontakt zu Gisdol wurde seitens der TSG bereits am vergangenen Donnerstag vor dem Osterwochenende aufgenommen. Bei dieser Kontaktaufnahme ging es zunächst laut Gisdol um ein mögliches Engagement nach der Saison. Dieses habe er grundsätzlich bejaht. Nach der Niederlage auf Schalke wurde Gisdol erneut bezüglich eines sofortigen Einstiegs von den Kraichgauer Machern kontaktiert – "und deswegen sitze ich jetzt hier", so Gisdol, der seinen Asien-Urlaub umgehend abbrach, um im sprichwörtlichen Sinne "nach Hause" zu kommen.

Frank Briel, der TSG-Geschäftsführer Sport und Finanzen, ließ auf der Pressekonferenz am Dienstagnachmittag wissen, dass es mit Gisdol "zurück zu den Wurzeln gehen" soll. Dabei geht es um das Zurückholen der alten Spielphilosophie, "nämlich mit jungen Spielern aus der Region wieder offensiven, erfrischenden Fußball spielen zu lassen".

Rosen übernimmt als "Leiter Profifußball"

Auch auf die entstandene Vakanz auf der Managerposition wird mit einer internen Lösung reagiert. Demnach würde Alexander Rosen, bislang Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der TSG, als "Leiter Profifußball" einen neu-geschaffenen Posten übernehmen. Teilweise wird er Manager-Aufgaben übernehmen, aber hauptsächlich wird er eine "Bindeglied-Funktion" übernehmen.

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Der ehemalige Juniorennationalspieler Rosen arbeitete während seiner Zeit in Norwegen (2005-08 Follo Fotball) bereits im Vereinsmanagement und beendete im Januar 2009 begleitend zum Fußball seine Weiterbildung zum Sportfachwirt. Mit der TSG II stieg er 2010 in die Regionalliga auf, ehe er seine Karriere als Spieler beendete und die Leitung des NLZ übernahm.

Der Wechsel von Kurz zu Gisdol, der kurzfristig auch als Büskens-Nachfolger beim Tabellenschlusslicht SpVgg Greuther Fürth gehandelt wurde, ist die neunte Trainer-Ablösung in der laufenden Bundesliga-Runde.