Bundesliga

Viel Arbeit für die Bayern - Remis am Rhein

24. Spieltag: S04 zurück im Geschäft - Bayer festigt Rang drei

Viel Arbeit für die Bayern - Remis am Rhein

Einziger Torschütze in Hoffenheim: FCB-Angreifer Mario Gomez.

Einziger Torschütze in Hoffenheim: FCB-Angreifer Mario Gomez. getty images

Es wurde ordentlich durchrotiert bei Hoffenheim und dem FC Bayern. Bei den Kraichgauern allerdings eher wegen Leistungsgründen und Sperren als wegen Kräfteverschleiß: Doch auch die sechs Neuen in der TSG-Startelf konnten keine Überraschung vollbringen, obwohl sich die Kurz-Truppe tapfer schlug und zunächst sogar die besseren Chancen hatte. In der 38. Minute aber überwand Bayern-Stürmer Gomez den Hoffenheim-Keeper Gomes, ein Ausdruck der stetig ansteigenden Überlegenheit des Rekordmeisters. Die Kraichgauer zeigten zwar auch nach Wiederanpfiff Moral, die besseren Chancen hatten aber klar die Bayern. Allein Schweinsteiger scheiterte mit seinen Freistößen zweimal am Aluminium! Letztlich blieb es beim knappen "Arbeitssieg" (Jupp Heynckes), den Hoffenheimern fehlen damit schon fünf Punkte auf den Relegationsplatz. Dank des elften Sieges in zwölf Auswärtspartien hat der FCB den Bundesliga-Rekord ein- und einen Vereinsrekord aufgestellt. Bayern gewann alle sieben Rückrundenspiele und stellte die Dortmunder Bestmarke aus der Saison 2011/12 ein.

Leistungsgerechtes Remis am Rhein

Das letzte Match des 24. Spieltags stieg am Sonntagabend in Düsseldorf - und bot einiges für das Kuriositätenkabinett. Schon in der 6. Minute bugsierte Svensson das Leder in die eigenen Maschen, Latka per Kopf (25., Wetklo hält) sowie Bellinghausen (28., an den Außenpfosten) hatten weitere Hochkaräter für die Fortuna. Doch nachdem Giefer eine Flanke durch die Finger gerutscht war, stand Klasnic, der überraschend für Szalai beginnen durfte, goldrichtig und staubte zum 1:1 kurz vor der Pause ab (40.). Die zweite Hälfte konnte in Sachen Kurzweiligkeit kaum mit dem ersten Abschnitt mithalten. Etwas agiler wirkten die Düsseldorfer, während den 05ern die Pokalstrapazen unter der Woche doch ein wenig anzumerken waren. Die Rheinhessen warten nun bereits seit fünf Ligaspielen auf einen Sieg.

Leverkusener Schlussspurt: VfB verpasst Überraschung spät

Leverkusener Jubeltraube

Leverkusener Jubeltraube: Nach Benders spätem Siegtor brachen bei Bayer alle Dämme. Getty Images

Leverkusen war im Samstagabendspiel gegen Stuttgart früh zu einem Wechsel gezwungen: Toprak musste schon in der fünften Minute mit einer Knieblessur raus. Bayer machte das Spiel, lief dann aber plötzlich einem Rückstand hinterher. Nach einem Foul von Wollscheid an Ibisevic - die Frage war jedoch: vor oder hinter der Sechzehner-Linie? - gab es Elfmeter: Der Bosnier trat selbst an und verwandelte (12.). Es war sein erstes Bundesligator nach 580 Minuten Durststrecke. Ein weiterer Torschuss gelang dem VfB in Durchgang eins nicht mehr. Nach dem Wechsel erhöhte die Werkself gegen auf Konter lauernde Schwaben den Druck - und wurde spät belohnt: Kießling glich acht Minuten vor Schluss per Handelfmeter (Molinaro) aus - schon sein 13. Tor gegen den VfB. Vier Minuten später zwang der Torjäger Ulreich zu einer Parade, Kapitän Bender war zur Stelle und köpfte den Abpraller zum umjubelten Sieg ein. Durch den Sieg hat Leverkusen nunmehr sieben Punkte Vorsprung auf Platz vier und ist dem Ziel Champions League damit einen großen Schritt näher gekommen.

Draxler ebnet den Weg zum ersten Schalker Auswärtssieg seit Oktober 2012

Julian Draxler und Jermaine Jones

Es geht auch auswärts: Schalke feierte dank Julian Draxler (r. mit Jones) mit Wolfsburg. Getty Images

Vor Dortmunds Heimspiel gegen Hannover wurde die "Plagiatsaffäre" behandelt: Jürgen Klopp, der die Bayern im Nachgang der 0:1-Pokalpleite von München des Ideenklaus bezichtigt hatte , entschuldigte sich bei Jupp Heynckes . Danach stand ein Spieler im Mittelpunkt, dessen Mitwirken erst seit Freitag sicher war: Lewandowski, dessen Rotsperre vom DFB-Bundesgericht reduziert worden war , brauchte acht Minuten für Saisontor Nummer 15 und legte eine knappe Viertelstunde später nach. Der BVB, bei dem Götze und Piszczek geschont wurden, hatte alles klar im Griff, ließ es dann jedoch zu ruhig angehen. Die Folge: Hannover kam fünf Minuten vor der Pause nach einer misslungen Kopfballrückgabe von Santana wieder zurück ins Spiel. Nach dem Wechsel ließ Lewandowski zunächst einige Chancen aus, Schieber brachte das Spiel für den BVB mit seinem ersten Bundesliga-Tor in schwarz-gelb aber wieder in ruhiges Fahrwasser. Beim 3:1 blieb es. Die Klopp-Schützlinge können die Konzentration nun auf das Achtelfinal-Rückspiel gegen Donezk in der Champions League am Dienstag richten. Nicht dabei war bei 96 neben Huszti im Übrigen Diouf, der in Dortmund als einer von vielen potenziellen Lewandowski-Nachfolgern gehandelt wird .

Platz vier ist für Schalke wieder in greifbarer Nähe

Wieder dick im Geschäft im Rennen um Platz vier ist Schalke 04, das in Wolfsburg seine Auswärtsmisere beendete und beim VfL, der den frühen Ausfall von Naldo (Oberschenkelprobleme) nicht verkraftete, den ersten Sieg in der Fremde seit Oktober 2012 einfuhr. Und der fiel mit 4:1 imposant aus. Wegbereiter zum Triumph war Draxler, der zwei Treffer selbst erzielte und ein Tor vorbereitete. Huntelaar beendete kurz vor Schluss seine Torlos-Serie nach 608 Minuten, seit dem 14. Spieltag hatte der Niederländer nicht mehr getroffen. Noch länger war das Warten für Olic: Das zwischenzeitliche 1:1 war der erste Treffer des Kroaten seit 854 Minuten. Während Wolfsburg weiter auf Platz 15 festhängt, verkürzte S04 den Rückstand auf Platz vier auf zwei Punkte.

Freiburg und der HSV müssen sich mit Unentschieden begnügen

Freiburg hätte mit einem Sieg in Nürnberg auf den begehrten Rang vier springen können. Der Sportclub schlug jedoch aus Frankfurts Niederlage vom Freitag kein Kapital und musste sich in Nürnberg mit 1:1 begnügen. In einer schwachen ersten Hälfte ging der Club wie aus dem Nichts durch einen umstrittenen Handelfmeter in Führung. Simons verwandelte auch seinen sechsten Bundesliga-Strafstoß souverän. Nach dem Wechsel drängten die Freiburger – am Dienstag erstmals in Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen – aufs 1:1, das Schmid sieben Minuten vor Schluss gelang, nachdem Torhüter Schäfer einen Schuster-Schuss gerade noch gehalten hatte. Damit bleibt es dabei: Nürnberg kann gegen Freiburg nicht gewinnen. Die Bilanz seit dem gemeinsamen Aufstieg 2009: Kein Sieg, drei Remis, fünf Niederlagen.

Auch der Hamburger SV verpasste es, sich im Kampf um die Europacup-Plätze besser zu postieren: Gegen Schlusslicht Fürth entfachten die Hamburger zwar ein echtes Powerplay samt (vergebenen) Großchancen, gerieten doch urplötzlich in Rückstand. Djurdjic ließ den Außenseiter jubeln. Der HSV antwortete mit wütenden Angriffen und glich noch vor der Pause durch Beister aus. Mehr wollte jedoch auch nach dem Wechsel nicht gelingen. So nahmen die Fürther, die abgesehen von einer kurzen Drangphase nach vorne nicht viel boten, einen alles in allem glücklichen Punkt mit.

Augsburg schießt Werder in die Krise und träumt vom direkten Klassenerhalt

Der Rückstand der Franken auf den Relegationsplatz wuchs dennoch, denn der FC Augsburg stellte seine imposante Rückrundenform auch in Bremen unter Beweis. Ein Kopfballtreffer von Werner ließ den FCA in Durchgang eins jubeln. Nach dem Wechsel verlegte sich der Abstiegskandidat ausschließlich aufs Kontern. Werder war dem Ausgleich mehrfach nahe, doch der wenig später ausgewechselte Hunt vergab aus bester Position. Und in der Schlussphase scheiterte Sokratis zunächst am stark parierenden Amsif und dann am Pfosten. Nach dem 0:1 befindet sich Werder endgültig in der Krise, nach der dritten Pleite in Serie müssen die Europacup-Ambitionen wohl erst einmal zu den Akten gelegt werden. Zu allem Überfluss handelte sich Sokratis auch noch die fünfte Gelbe Karte ein und fehlt in Gladbach kommenden Spieltag genauso wie der ebenfalls noch gesperrten Abwehrkollege Prödl. Für die Augsburger scheint nun sogar der direkte Klassenerhalt möglich zu sein. Wolfsburg und Düsseldorf sind nur noch sechs Punkte entfernt.

Frankfurter Tor-Fluch bleibt bestehen

Sein Treffer reichte für drei Punkte: Gladbachs Luuk de Jong freut sich.

Sein Treffer reichte für drei Punkte: Gladbachs Luuk de Jong freut sich. Getty Images

Nach dem Wechsel war es Inui, der in guter Position mit einem Schuss knapp das Tor verfehlte. Aber es blieb für die Hessen, die deutlich mehr Ballbesitz hatten, eine zähe Angelegenheit. Doch Gladbach war jetzt oftmals zu passiv, ließ Frankfurt gewähren und so kam Chance um Chance. Die beste ließ Aigner liegen, als er aus kurzer Distanz mit einem schlechten Kopfball über den Querbalken zielte. Auf dem Platz wurde es hitziger, die Zweikämpfe wurden bissig geführt und Frankfurt jetzt richtig am Drücker, doch es wollte kein Tor mehr fallen. Damit bleibt Frankfurt im vierten Spiel in Folge ohne Tor. Dafür darf sich Gladbach nach sechs Pflichtspielen ohne Sieg wieder freuen und träumt weiter von Europa. "Es ist ärgerlich, dass man gegen eine Mannschaft verliert, die so destruktiv spielt", ließ Veh seinem Frust danach freien Lauf.

Frankfurt war gegen Gladbach angetreten, um den eigenen Torfluch zu beenden, doch er blieb bestehen und dauert nunmehr 415 Minuten an. Es waren trotz ordentlichem Beginn wieder die anderen, die trafen. Gladbachs Younes scheiterte zwar noch völlig freistehend, wenig später war aber de Jong nach einer Ecke zur Stelle und köpfte zur Führung ein. Die Begegnung war dennoch ausgeglichen, aber der Elf von Armin Veh, die ohne den erkrankten Matmour antrat, fehlte in der Offensive einfach die zündende Idee, um die gute Ordnung der Borussen, bei denen Arango passen musste, durcheinanderzubringen.