Bundesliga

Aufstiegsheld Büskens muss gehen - Kandidat Hasenhüttl

Fürth: Trainerwechsel beim Schlusslicht

Aufstiegsheld Büskens muss gehen - Kandidat Hasenhüttl

Hat die Wende in Fürth nicht mehr hinbekommen: Mike Büskens.

Hat die Wende in Fürth nicht mehr hinbekommen: Mike Büskens. Getty Images

Nach dem 0:1 bei Fortuna Düsseldorf nahm Fürths Präsident Helmut Hack kein Blatt mehr vor den Mund und kritisierte den Auftritt des Aufsteigers beim Mit-Aufsteiger schonungslos. "Das hat mit Bundesliga nichts zu tun", wetterte der Vereinschef. Hacks Groll richtete sich vornehmlich an die Mannschaft, der er "Halbherzigkeit“ vorwarf. An Trainer Mike Büskens gab es weiterhin nichts zu rütteln. "Es gibt keine Trainerdiskussion", so Hack am Sonntag gegenüber dem kicker. Seit Mittwoch ist Büskens Vergangenheit. Die Mannschaft hat es am Nachmittag von Büskens selbst erfahren. Dessen Assistent Mirko Reichel wurde ebenfalls entlassen. "Weil wir wissen was wir Mike Büskens zu verdanken haben, war es eine Entscheidung die uns sehr schwer gefallen ist. Wir haben nach wie vor eine Chance, die Klasse zu erhalten. Deshalb wollen wir versuchen, der Mannschaft neue Impulse zu geben", sagte Hack.

"Eine Trainerentlassung ist immer eine traurige und schwierige Situation, besonders wenn man gemeinsame Erfolge gefeiert hat. Das müssen wir erstmal verarbeiten", sagte Routinier Thomas Kleine in einer ersten Reaktion.

Trainersteckbrief Büskens
Büskens

Büskens Michael

Trainersteckbrief Hasenhüttl
Hasenhüttl

Hasenhüttl Ralph

SpVgg Greuther Fürth - Vereinsdaten
SpVgg Greuther Fürth

Gründungsdatum

23.09.1903

Vereinsfarben

Weiß-Grün

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SpVgg Greuther Fürth - Die letzten Spiele
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Preis und Schröder sollen das Team nur als Interimslösung betreuen. Die Franken haben sich bereits auf die Suche nach einem Nachfolger gemacht. Der neue Mann soll kein Feuerwehrmann sein, sondern die Mannschaft über die aktuelle Saison hinaus betreuen. Erste Kontakte sind aufgenommen worden, allerdings sind angeblich noch keine konkreten Gespräche geführt worden. Kandidat ist Ralph Hasenhüttl (45), derzeit für den Zweitligisten VfR Aalen erfolgreich tätig und zwischen 2000 und 2002 Spieler in Fürth. Präsident Hack hat eine gute Meinung von dem Österreicher, der die Ostalbstädter in der vergangenen Saison in die Zweite Liga führte und dort mit dem VfR eine erstaunlich gute Rolle spielt.

Schicksalsspiel auf Schalke gewonnen - danach blutleer

Schon vor dem Spiel bei Büskens' Heimatverein FC Schalke 04 wurde über ein Schicksalsspiel für den Coach der Franken berichtet. Doch ausgerechnet bei den Knappen landete er mit seiner Mannschaft einen nicht für möglich gehaltenen 2:1-Erfolg. Diese mittlere Sensation sollte den Auftakt bilden zu einer Aufholjagd, auf die die Fürther Verantwortlichen so sehnlichst warten. Es folgten zwei blutleere Auftritte - 0:1 gegen Wolfsburg, 0:1 in Düsseldorf. Gerade aufgrund der Gegner hatte Hack auf die Trendwende gehofft, doch diese blieb komplett aus, der Frust beim starken Mann der SpVgg stieg sichtlich und entlud sich nun.

Büskens stieg am 27. Dezember 2009 bei den Franken ein und führte die SpVgg in seiner dritten Saison in die Bundesliga. 15 Jahre mussten die Kleeblatt-Fans auf diesen oft knapp verpassten Schritt warten, entsprechend enthusiastisch wurde der Sprung in die Beletage gefeiert – und damit auch Trainer Büskens. Sein Vertrag wurde nach dem Aufstieg bis Juni 2013 verlängert.

Seine ersten Meriten als Trainer verdiente sich der heute 44-Jährige bei seinem Stammklub Schalke 04. Zur Saison 2005/06 übernahm er die Amateure der Königsblauen. Ab 13. April 2008 führte Büskens zusammen mit seinen früheren Mitspielern Youri Mulder als Interimstrainer die Profimannschaft. Nach Ende der Saison 2007/08 rückten Büskens und Mulder wieder ins zweite Glied und unterstützen ab dem 1. Juli 2008 den neuen Trainer Fred Rutten als Co-Trainer. Nach der Beurlaubung von Rutten am 26. März 2009 leitete Büskens wieder mit Mulder und Oliver Reck bis zum Arbeitsbeginn des neuen Trainers Felix Magath das Training der ersten Schalker Mannschaft.

Ein wesentlicher Faktor für Hacks Umschwenken könnte gewesen sein, dass trotz einer katastrophalen Ausbeute von nur zwölf Zählern aus 22 Partien die Bundesliga-Zugehörigkeit noch immer erhaltbar scheint, weil mit Augsburg und Hoffenheim zwei weitere Teams eine unterirdische Saison spielen. Die zuletzt leicht aufstrebenden Augsburger sind nur drei Zähler weg, die TSG auf dem Relegationsplatz hat vier Punkte Vorsprung. "Wir haben das große, einmalige Glück, dass auch die anderen nicht punkten", sagt Hack. "Da ist es klar, dass wir alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um diese Chance zu nutzen."