"Es war ein Privileg, mit erstklassigen Trainern und fantastischen Mitspielern zusammenzuarbeiten. Sicher wird es mir fehlen, nicht mehr vor 80.000 Fans zu spielen oder ein Tor zu schießen."
Zuletzt war der Superstar mit einem Verein in Australien in Verbindung gebracht worden. "Die letzten Monate ohne aktiven Fußball haben mir aber gezeigt, dass die Zeit reif ist, aufzuhören", sagte Ballack. "Ich freue mich jetzt auf ein neues Kapitel in meinem Leben und danke meiner Familie und all den großartigen Menschen, die mich gefördert, gefordert, begleitet und unterstützt haben. Sie alle haben großen Anteil an meinem Erfolg."
Michael Ballack war ein außergewöhnlicher Spieler, der für den DFB und den Stellenwert des gesamten deutschen Fußballs enorm viel geleistet hat.
Wolfgang Niersbach (DFB-Präsident)
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Vor allem sein Abschied aus der Nationalelf beschäftigte die ganze Nation monatelang. Sein letztes Länderspiel hat Ballack am 3. März 2010 (0:1 gegen Argentinien in München) bestritten, die WM verpasste er nach einem schweren Foulspiel von Kevin Boateng im englischen Pokalfinale verletzungsbedingt. Bei der WM drängten insbesondere Sami Khedira und Bastian Schweinsteiger ins Team. Eine Rückkehr gab es nicht mehr, Löw setzte auf die jungen Spieler und auch die Länderspiele Nr. 99 und 100 fanden nicht mehr statt, weil sich beide Parteien überworfen hatten. "Das Einzige, was ich hätte machen können, wäre vielleicht konsequenter zu mir gewesen zu sein und eher zurückzutreten", hatte der gebürtige Görlitzer zu seinem unfreiwilligen Abschied im DFB-Team gesagt.
In einer ersten Reaktion würdigte Löw seine "überragenden Qualitäten", nahm aber zu den Streitereien keine Stellung mehr. Teammanager Oliver Bierhoff gab zu, dass man nicht immer eine Meinung gewesen sei, unterstrich aber: "Wir sind uns stets mit gegenseitiger Wertschätzung begegnet, wie es sich unter Sportlern gehört."
Ballack bestritt 98 Länderspiele und wurde Vize-Weltmeister 2002, Vize-Europameister 2008 und WM-Dritter 2006. Mit seinen Klubs 1. FC Kaiserslautern, Bayern München, FC Chelsea und Bayer Leverkusen war er insgesamt viermal deutscher Meister, dreimal Pokalsieger und einmal englischer Meister geworden. Zudem holte er mit Chelsea dreimal den FA-Cup.
