Bundesliga

Mönchengladbach siegt beim Angstgegner VfB

Das Trio marschiert: Bayern, BVB und S04 gleichauf

Mönchengladbach siegt beim Angstgegner VfB

Goalgetter: Mike Hanke (Nr. 19) erzielte Gladbachs 1:0 beim VfB Stuttgart.

Goalgetter: Mike Hanke (Nr. 19) erzielte Gladbachs 1:0 beim VfB Stuttgart. picture alliance

Das Überraschungsteam von Borussia Mönchengladbach ließ sich am Sonntagabend sogar durch Angstgegner VfB Stuttgart nicht stoppen. Gegen die Schwaben war den Fohlen in den vorangegangenen 27 Bundesligaspielen nur ein einziger Sieg gelungen, mit 2:0 im Heimspiel am 30. April 2005. In der vergangenen Saison waren die Gladbacher sogar mit 0:7 in Stuttgart untergegangen. Am Sonntagabend aber bestätigten die Favre-Schützlinge ihren jüngsten 3:1-Sieg gegen den FC Bayern und nahmen mit dem 3:0-Sieg die Punkte aus Stuttgart mit. Seit dem 14. Spieltag (2:1 gegen Augsburg) warten die Schwaben derweil auf einen Bundesliga-Sieg. Daran änderte auch der teure Neuzugang Ibisevic nichts, den VfB-Coach Bruno Labaddia gleich in die Startelf beorderte.

Lange Zeit mühten sich die Stuttgarter vergebens, den Gladbacher Abwehrriegel zu knacken und kassierten dann wie schon so oft in dieser Saison nach einem Standard das Gegentor. Die Borussen standen wieder einmal kompakt und lauerten auf Konter. Die erste echte Chance des Spiels nutzten sie zudem eiskalt: Hanke köpfte nach einem Freistoß von Reus zu seinem vierten Saisontor ein. Nach dem Treffer wurde das Spiel lebhafter, Chancen gab es nun auf beiden Seiten. Der VfB war durch einen Pfostentreffer von Hajnal nah dran am Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel setzte VfB-Coach Labbadia mit neuem Personal auf Offensive, beide Teams lieferten sich einen tollen Fight und suchten ihr Heil in der Vorwärtsbewegung. Die Borussen-Abwehr (die beste der Liga mit nur zwölf Gegentreffern) stand aber meist klasse organisiert, der VfB wiederum durfte sich bei Torwart Ulreich bedanken, dass es erstmal beim 0:1 blieb. Doch in der Schlussphase konterten die Favre-Schützlinge den VfB eiskalt aus und schossen einen klaren Sieg heraus.

Mainz macht einen großen Sprung

Erfolgsgaranten: Eugen Polanski (re.) und Eric Maxim Choupo-Moting schossen Mainz früh auf die Siegerstraße.

Erfolgsgaranten: Eugen Polanski (re.) und Eric Maxim Choupo-Moting schossen Mainz früh auf die Siegerstraße. picture-alliance

Dem 1. FSV Mainz 05 gelang am Sonntagnachmittag im Kellerduell gegen den SC Freiburg eine beeindruckende Rehabilitation für die unglückliche 2:3-Niederlage in Leverkusen und der vierte Heimsieg dieser Saison. Die Rheinhessen kletterten damit auf Rang 12. Die Breisgauer dagegen rutschten nach der 1:3-Niederlage auf den letzten Tabellenplatz ab. Nach dem 1:0-Erfolg gegen Augsburg zum Einstand von Trainer Christian Streich ist schon im zweiten Spiel Ernüchterung eingekehrt beim Sportclub.

Mainz brannte in den ersten Minuten ein wahres Feuerwerk ab. Nach sechs Minuten führten die Rheinhessen bereits mit 2:0, befanden sich zudem in Überzahl, nachdem Freiburgs Neuzugang Diagné wegen einer Notbremse schon in der 4. Minute vom Platz geflogen war. Als Choupo-Moting in der 17. Minute einen Doppelpack schnürte und auf 3:0 erhöhte, war die Messe praktisch schon gelesen. Fortan ging's für den Sportclub praktisch nur um Schadensbegrenzung. Mainz ließ es in der Folge locker angehen, war meist Herr der Lage, riss sich aber kein Bein mehr aus. Der SCF fand über weite Strecken offensiv kaum statt, kam aber nach einem Eckstoß noch zur schön anzusehenden Ergebniskosmetik. Freiburg verkaufte sich insgesamt den Umständen nach teuer, bleibt mit lediglich fünf Punkten auf des Gegners Platz die harmloseste Auswärtsmannschaft der Liga.

"Fehleinkauf" Marica bringt Schalke auf Kurs

Er drehte das Spiel: Marica (Mi.) traf doppelt.

Er drehte das Spiel: Marica (Mi.) traf doppelt für Schalke. picture-alliance

Am Samstagabend war das dritte der vier Topteams gefordert. Die Schalker traten bei den Kölnern an und feierten einen 4:1-Auswärtssieg. Vor allem in der ersten Halbzeit strahlten die Königsblauen bis auf Matips Kopfball wenig Torgefahr aus. Zudem liefen sie ab der 4. Minute einen Rückstand hinterher, weil Podolski aus 20 Metern knallhart abzog und flach ins rechte Eck traf. Obwohl die Schalker im ersten Durchgang mehr Ballbesitz hatten, war der FC dennoch torgefährlicher - Podolski hatte aus zwölf Metern das 2:0 auf dem Fuß. Nach dem Seitenwechsel ließ S04-Trainer Stevens seine Elf offensiver agieren - Jurado kam für Rechtsverteidiger Uchida und Marica spielte statt eine hängende nun eine echte zweite Spitze neben Huntelaar. Es dauerte eine Weile, bis die Schalker die Umstellung annahmen, aber dann krachte es dank Marica, schon häufig als "Fehleinkauf" betitelt, gleich doppelt: Erst traf der Stürmer per Kopf zum Ausgleich, dann staubte er nach einem Pfosten-Kopfball von Huntelaar eiskalt zum Führunsgtreffer ab. Diese Tore zeigten ihre Wirkung bei der Elf von Trainer Stale Solbakken, Schalke hatte nun klar Oberwasser: Draxler drang energisch in den Strafraum ein und wurde von Brecko gelegt - Rot und Elfmeter, Huntelaar vollstreckte zum 3:1 mit seinem 16. Saisontreffer. In Überzahl ließen die Schalker nicht locker und kamen durch Höger noch zum vierten Treffer - zur Erinnerung: Schalke siegte im Hinspiel 5:1. Mit dem erneuten Kantersieg schloss S04 wieder zu Bayern und Dortmund auf - das Trio hat nun jeweils 40 Zähler auf dem Konto.

Gomez als Erlöser, Robben als Vollender

Gomez mit dem erlösenden 1:0 für die Bayern gegen Wolfsburg.

Unnatürliche Haltung, aber erfolgreich: Gomez mit dem erlösenden 1:0 für die Bayern gegen Wolfsburg. Getty Images

Spitzenreiter FC Bayern München musste am Samstag die 1:3-Auftakt-Niederlage in Mönchengladbach vergessen machen. Mit dem VfL Wolfsburg kam ein scheinbar dankbarer Gegner in die Fröttmaninger Arena. Die "Wölfe", die kurzfristig ohne die verletzten Madlung und Polak auskommen mussten, konnten noch nie ein Bundesligaspiel in München gewinnen. Daran sollte sich auch diesmal nichts ändern. Zwar standen die Niedersachsen enorm kompakt, doch nach rund einer Stunde war das Magath'sche Bollwerk geknackt - Gomez vollstreckte nach einer Ecke zum erlösenden 1:0 für den Rekordmeister. Für den 26-jährigen Mittelstürmer war es der 17. Bundesliga-Treffer in dieser Runde. ein schönes Geschenk im 200. Bundesligaspiel. Wolfsburg musste seine defensive Ausrichtung danach etwas aufgeben, doch gefährlich tauchte der VfL nicht vor Neuer auf. Vielmehr hätten die Bayern den zweiten Treffer nachlegen können, doch Ribery kam nicht an Benaglio vorbei. Erst in der Nachspielzeit machte Robben den Sack zu, als Olic Benaglio überlupfte und der Niederländer beim Rettungsversuch auf der Linie zum 2:0-Endstand angeschossen wurde.

Der BVB siegt erstmals daheim gegen Hoffenheim

Nach der 5:1-Gala in Hamburg nahm Borussia Dortmund den Faden gegen die TSG Hoffenheim nahtlos auf und feierte einen hochverdienten 3:1-Heimsieg. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp schnürte die Kraichgauer, die in der Liga noch nie beim BVB verloren (drei Remis) hatten, von der ersten Sekunde ein - wieder einmal zeigte Lewandowski seine aktuelle Klasseform. Den Führungstreffer erzielte allerdings Kagawa, der Rudys schlampigen Pass in der eigenen Hälfte gnadenlos ausnutzte. Großkreutz erhöhte noch in der ersten Hälfte und hinterließ eine Stanislawski-Elf, die gar nicht wusste, wie ihr geschah. Dortmund blieb auch im zweiten Durchgang dominant, auch wenn die TSG sich nicht völlig aufgab. Als Lohn sprang der Anschlusstreffer zum 1:3 durch Johnson heraus. Mehr sollte nicht mehr passieren, die Klopp-Elf brachte den souveränen Heimsieg sicher unter Dach und Fach und bleibt weiterhin punktgleich mit den Münchnern auf Platz zwei.

Pizarros 13. Saisontor reicht nicht - Wiese patzt

Gleich schlägt es 13:  Pizarro zieht mit links zum 1:0 gegen Leverkusen ab.

Gleich schlägt es 13: Pizarro zieht mit links zum 1:0 gegen Leverkusen ab. Getty Images

Fünfter gegen Sechster - ein Verfolgerduell und ein wegweisendes Spiel im Kampf um die internationalen Plätze. Bremen musste in den vergangenen Tagen personell einen gehörigen Aderlass wegen Verletzungen und Transfers wegstecken, bei den Leverkusenern ging es einmal mehr um die Personalie Ballack - der einstige Nationalmannschaftskapitän saß an der Weser 90 Minuten auf der Bank, im Sturm spielten Kießling und Schürrle. Nach rund 20 Minuten übernahm die Mannschaft von Thomas Schaaf die Initiative und wurden in der 29. Minute belohnt: Pizarro schloss im Strafraum mit links trocken ab - 1:0 für Werder dank des 13. Saisontores des Peruaners. Im zweiten Abschnitt agierte Werder-Keeper Wiese bei einer Flanke nicht energisch genug, so dass Defensivspieler Reinatz für Leverkusen ausgleichen konnte.

Emotionales Remis im Keller - Hain zeigt, wie es geht

Für Augsburg stand gegen Kaiserslautern der nächste Abstiegskrimi auf dem Programm. Vor Wochenfrist unterlag der Aufsteiger nach einer schwachen Vorstellung 0:1 in Freiburg, nun erreichte die Luhukay-Elf gegen die Pfälzer ein hart umkämpftes 2:2. Zunächst ging es bestens los für den Aufsteiger aus der Fuggerstadt, nachdem de Jong einen Freistoß aus 22 Metern durch die sich öffnende Mauer in die Maschen drosch. Dann aber begann die Zeit der Lauterer Standards - und damit die von Dick. Noch in Hälfte eins markierte der Abwehrmann den Ausgleich, kurz nach Wiederbeginn war er per Abstauber zum 2:1 für den FCK zur Stelle. Unter dem Strich hatten die Augsburger aber die wahrlich großen Chancen, wobei Mölders und Werner dreimal kläglich scheiterten. Nach Mölders' zweitem Fehlschuss hatte Luhukay genug und brachte Hain - ein genialer Schachzug, denn der Joker brauchte nur wenige Sekunden, um das 2:2 zu markieren. Auch in der Folge blieb das Duell völlig ausgeglichen und spannend, weil beide Teams das Visier komplett offen hielten - ein weiterer Treffer fiel aber nicht mehr.

Skibbe muss weiter auf einen Punkt warten

Ebenfalls nach unten in der Tabelle muss sich Berlin und orientieren. Der Einstand von Hertha-Trainer Michael Skibbe verlief enttäuschend. Beim 0:2 in Nürnberg gingen die Hauptstädter leer aus und haben nur noch ein Polster von drei Punkten auf den Relegationsrang. Gar nur zwei Punkte trennten den HSV vor dem Spiel vom ungeliebten Platz 16 - das 1:5 gegen den BVB war ein Schock. Recht tief schien dieser aber nicht zu sitzen. Die Fink-Elf ging in Berlin durch Jansen und Petric in Führung und gestattete dem Aufsteiger aus der Hauptstadt so gut wie keine Chance. Erst in der Schlussphase durfte die Hertha nochmal hoffen, als Lasogga per Kopf verkürzen konnte. Doch für mehr reichte es nicht - der HSV verschafft sich etwas Luft, für die in der Rückrunde ohne Punkt gestarteten Berliner wird diese weiter dünner.

Abdellaoue beendet Hannovers Misere

Mohammed Abdellaoue drückt das Leder ins Club-Gehäuse.

Tor des Tages: Mohammed Abdellaoue drückt das Leder ins Club-Gehäuse. Getty Images

Mit großen Erwartungen startete Hannover 96 am Freitagabend in den 19. Spieltag, sollte doch die Serie von acht sieglosen Spielen (0/6/2) und zuletzt fünf Unentschieden am Stück gegen den 1. FC Nürnberg enden. Am Schluss sprang ein knapper Sieg für die Niedersachsen heraus, der in Hälfte zwei auf der Kippe stand. Zunächst diktierte die Elf von Mirko Slomka das Geschehen und setzte den Club mächtig unter Druck. Der verdiente Lohn: Das 1:0 durch den zehnten Saisontreffer von Abdellaoue. Doch auch der Gegentreffer weckte den FCN nicht auf, wenngleich 96 nicht wirklich zwingend vor dem Club-Tor wurde. In Durchgang zwei investierte das Hecking-Team dann wesentlich mehr, hatte einige Möglichkeiten zum Ausgleich, stand am Ende nach zwei Siegen in Folge ohne Gegentor aber mit leeren Händen da.

Gladbach jubelt weiter, Spitzentrio im Gleichschritt