Bundesliga

Frostiges Klima bei Hertha

Berlin: Preetz versus Babbel

Frostiges Klima bei Hertha

Trennung auf Raten: Markus Babbel (li.) und Manager Michael Preetz sind nicht mehr einer Meinung.

Trennung auf Raten: Markus Babbel (li.) und Manager Michael Preetz sind nicht mehr einer Meinung. picture alliance

Das einst vertrauensvolle Verhältnis zwischen Preetz und Babbel hat dem Vernehmen nach bereits im Sommer erste Kratzer bekommen. Mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr, dass die beiden nicht mehr an einem Strang ziehen. Im Gegenteil: Nach dem Dienstagstraining redete Preetz wort- und gestenreich auf Babbel und dessen Assistenten Rainer Widmayer (44) ein - es gab, wie Augen- und Ohrenzeugen berichten, durchaus Widerworte.

Das nachhaltig gestörte Binnenklima hat nicht nur mit der Weigerung Babbels zu tun, sich mit Herthas Vertragsofferte auseinanderzusetzen, sondern auch mit der unterschiedlichen Bewertung von Qualität und Perspektive des aktuellen Kaders. Dass Babbel für den Sommer 2012 intern eine gründliche Nachjustierung des Aufstiegsteams an drei, eher vier Stellen und in allen Mannschaftsteilen mit Ausnahme des Tors einfordert, stößt bei Preetz aufgrund der auch Babbel bekannten Sparzwänge auf wenig Verständnis.

zum Thema

Dass der Manager am Montag im kicker erklärte, es habe "bislang keine Absage" Babbels an ihn gegeben, darf als taktisch geprägte Äußerung ausgelegt werden - doch die Fassade, die die Bosse nach außen hin aufrechtzuerhalten versuchen, bröckelt fast täglich etwas mehr. Preetz’ Ahnung, dass der Trainer seinen 2012 auslaufenden Vertrag nicht verlängern will, hat sich längst zur Gewissheit verdichtet.

In der Abstiegssaison 2009/10 schaute Preetz, damals neu im Amt des Verantwortlichen, dem ebenso einfalls- wie erfolglosen Favre-Nachfolger Friedhelm Funkel lange zu - und entschied sich letztlich gegen eine intern diskutierte Trennung im Winter. Noch mal soll ihm ein derart missglücktes Timing nicht widerfahren.