Herthas Coach Markus Babbel musste nach dem 1:1 in Kaiserslautern Franz (Kreuzbandriss) ersetzen. Für den Ex-Frankfurter kehrte Mijatovic in die Innenverteidigung zurück. Außerdem spielte Ebert für Rukavytsya.
Schalkes Trainer Huub Stevens brachte nach dem 3:1-Sieg gegen Augsburg drei Neue: Höwedes sowie die beiden zuletzt Gelb-gesperrten Jones und Papadopoulos waren wieder einsatzfähig und standen gleich wieder in der Startelf. Höger, Metzelder und Moritz mussten dafür auf die Bank. Raul feierte damit seinen 50. und Fuchs seinen 100. Bundesligaeinsatz.
Im Olympiastadion entwickelte sich zunächst eine zerfahrene Partie, die lange Zeit keine echten Höhepunkte zu bieten hatte. Hertha war zwar die aktivere Mannschaft und hatte mehr Spielanteile, konnte sich aber ebenso wenig durchsetzen wie die auf Konter ausgelegten Knappen. Hüben wie drüben fehlte das letzte Quäntchen Präzision, sodass Torraumszenen nicht zu sehen waren.
Der 16. Spieltag
Erstmals änderte sich das nach 19 Minuten, als es dann auch gleich einschlug! Fuchs' präzise Flanke von links wollte Hubnik per Kopf klären, was ihm allerdings gründlich misslang. Der Ball landete genau vor den Füßen von Huntelaar, der sich bedankte und seinem Ruf als Torjäger einmal mehr gerecht wurde. S04 trat extrem abgezockt auf, nutzte gleich den ersten nennenswerten Angriff, um in Führung zu gehen und die Berliner zu verunsichern. Kurz darauf hätte Pukki nachlegen können, der Finne verpasste das Leder jedoch knapp (24.).
Über einen Standard meldete sich die "Alte Dame" dann wieder zurück: Raffael zog eine Ecke von links an den ersten Pfosten. Dort stieg Ramos höher als drei Schalker und köpfte dann aus fünf Metern am auf der Linie stehen gebliebenen Unnerstall vorbei zum 1:1 in die Maschen (25.). Auch wenn es keine Fülle an Torchancen zu sehen gab, so überzeugten doch beide Teams umso mehr durch Effizienz.
Königsblau rührt Beton an und lässt die "Alte Dame" abprallen
Eingekreist: Schalkes Holtby (li.) und Fuchs im Kopfballduell mit Ebert (re.). Getty Images
Auf beiden Seiten gab es aber das Manko, dass aus dem Spiel heraus wenig ging. Nach ruhenden Bällen strahlten allerdings sowohl die Berliner als auch die Gelsenkirchener Gefahr aus. Weil aber Hubnik nach einer Ecke zu zögerlich agierte (36.) und Papadopoulos auf der Gegenseite knapp drüber köpfte (39.), sah es nach einem Remis zum Seitenwechsel aus. Dass daraus nichts wurde, war Pukki geschuldet. In der 44. Minute nahm der Finne genau Maß und nagelte den Ball aus 16 Metern sehenswert in den rechten Winkel und bescherte den Knappen somit die Pausenführung.
Nach Wiederanpfiff änderte sich nicht wirklich viel. Berlin blieb bemüht, allerdings auch harmlos. Die Schalker hingegen erwarteten den Gegner in der eigenen Hälfte und vertrauten auf die eigene Konterstärke. Wie schon zu Beginn des ersten Durchgangs, neutralisierten sich beide Teams auch jetzt weitgehend im Mittelfeld. Nach 54 Minuten gab Ebert einen ersten Warnschuss ab. Etwas später hätte es auf der anderen Seite dann fast schon wieder geklingelt: Nach tollem Pass von Fuchs scheiterte Huntelaar aber aus kurzer Distanz am erstklassig reagierenden Kraft (59.).
Damit hatte es sich aber auch schon wieder an gelungenen Offensivaktionen. Dies lag vor allem an den Gelsenkirchenern, die das Spiel komplett zu machten und die Berliner tief in der eigenen Hälfte erwarteten. Babbel versuchte mit den Hereinnahmen von Torun und Ronny die Offensive zu beleben - vergebens. Der "Alten Dame" fiel überhaupt nichts ein gegen gut sortierte Knappen, die nichts mehr zuließen und den Dreier schlussendlich unter Dach und Fach brachten.
Für die Königsblauen steht nun am kommenden Mittwoch das letzte Gruppenspiel in der Europa League bei Maccabi Haifa auf dem Programm, ehe es am Samstag in der Bundesliga im Abendspiel gegen Werder Bremen geht. Drei Stunden zuvor sind die Berliner in Hoffenheim gefordert.