Bundesliga

"Es gibt nur meinen Weg oder keinen Weg!"

Köln: Solbakken denkt an Systemumstellung

"Es gibt nur meinen Weg oder keinen Weg!"

"...dann spielt dieser Spieler nicht": FC-Trainer Stale Solbakken ist von seiner Spielidee weiter überzeugt.

"...dann spielt dieser Spieler nicht": FC-Trainer Stale Solbakken ist von seiner Spielidee weiter überzeugt. Getty Images

Im Training zeichnete sich bei genauem Hinsehen die neue Besetzung der Mittelfeldzentrale ab: Sascha Riether würde als einziger Sechser beginnen, auf den Halbpositionen Mato Jajalo und Martin Lanig, der nach Gelbsperre zurückkehrt. Alternativ testete der Trainer Kevin Pezzoni als Sechser mit den "Halben" Riether und Jajalo.

Solbakken erklärt: "Ich habe viel Praxis mit dem 4-1-4-1. Das ist eine Möglichkeit für Stuttgart." Als Spieler und als Co-Trainer von Norwegens Nationalelf sowie als Trainer der U-18-Auswahl setzte der ehemalige Mittelfeldakteur dieses um. Offensiv sieht er den Vorteil des Systems darin, dass gleich vier Akteure in den Strafraum zur einzigen Spitze nachrücken könnten. Defensiv, dass ein Mann mehr die Räume im Mittelfeld zustellen könne. Generell wird gerne auf ein 4-1-4-1 gesetzt, um kompakter zu stehen. Naheliegend nach 29 Gegentreffern - nur Freiburg (30) kassierte mehr.

Wenn ein Spieler nicht mit mir in diese Richtung geht, dann spielt dieser Spieler nicht.

Stale Solbakken

Auch wenn Solbakken sein System womöglich umstellt, rückt er nicht von seinem taktischen Konzept ab: "Ich bin ein freundlicher Mann, aber ich muss in den Spiegel schauen können. Und wenn ein Spieler nicht in diese Richtung geht zusammen mit mir, dann spielt dieser Spieler nicht."

Keine Drohung an Riether

Solbakken will damit betonen, dass er von seiner Idee absolut überzeugt ist. So erklärt er: "Es gibt nur meinen Weg oder keinen Weg!" Was er explizit nicht mit seiner Aussage bewirken will, ist, speziell Riether zu drohen, der zuletzt seine Unzufriedenheit auf dem Platz zeigte. Auf Nachfrage stellt Solbakken klar: "Man kann nicht mit Spielern spielen, die nicht zu 100 Prozent bereit dafür sind. Aber ich glaube, das ist kein Problem - auch mit Sascha nicht."

Der Norweger beschwört die Einheit: "Ich weiß nicht, ob das ein Spieler ist oder zwei. Man kann über Details diskutieren, das ist klar, aber für mich gibt es zwei Dinge: dass alle das Gleiche wollen auf dem Platz. Und dass alle auch zusammenstehen, wenn wir nicht auf dem Platz sind."

Kein Problem mit Finke

Diese gemeinsame Marschrichtung sieht er übrigens im Verhältnis zu Volker Finke (63) trotz anderslautender Berichte gegeben: "Unser Verhältnis ist professionell. Wir arbeiten in eine Richtung, aber wir sind unterschiedliche Persönlichkeiten, haben privat keinen Kontakt." Mit dem Trainer streitet der Sportdirektor also nicht über dessen Konzept.

Stephan von Nocks