Bundesliga

Labbadia: "Lassen uns nicht aus der Bahn werfen"

Stuttgart: Maza für Niedermeier - Tasci hofft auf Pokal

Labbadia: "Lassen uns nicht aus der Bahn werfen"

Trotzt den dunklen Vorzeichen: VfB-Trainer Bruno Labbadia blickt optimistisch in die Zukunft.

Trotzt den dunklen Vorzeichen: VfB-Trainer Bruno Labbadia blickt optimistisch in die Zukunft. picture alliance

Frisches Blut, das aus den eigenen Reihen kommen soll, der Erwerb eines Niedermeier-Ersatzes ist nicht geplant. "Jetzt ist die gesamte Mannschaft gefragt, diesen Verlust zu kompensieren", gibt sich Labbadia am Dienstag kämpferisch, wenngleich der neuerliche Ausfall ein Verlust sei, der weh tue. "Wir müssen jetzt noch mehr im Kollektiv arbeiten und schauen, dass die Innenverteidigung möglichst wenig zu tun bekommt."

Dort war neben Serdar Tasci in Abwesenheiten des dauerverletzten Kapitäns Matthieu Delpierre eigentlich Niedermeier vorgesehen, nach dessen Ermüdungsbruch im rechten Oberschenkelknochen , verbunden mit einer sechs- bis achtwöchigen Zwangspause, muss Labbadia nun umdenken. "Wir werden vielleicht auch mal junge Spieler wie Ermin Bicakcic und Patrick Bauer ins kalte Wasser werfen", kündigt der VfB-Coach an, "dann können sie sich beweisen und freischwimmen."

Wir hätten ihn gerne langsam aufgebaut.

Bruno Labbadia über Maza, Neuzugang und erster Niedermeier-Vertreter

Und natürlich ist Neuzugang Maza plötzlich erste Wahl - auch wenn das anders geplant war. "Wir hätten ihn gerne langsam aufgebaut", gibt Labbadia zu, jetzt müsse er sich eben die Fitness "über die Spiele" holen. Schon im DFB-Pokal-Erstrundenspiel beim SV Wehen Wiesbaden am Freitagabend (20.30 Uhr) könnte der hoch aufgeschossene Mexikaner sein Pflichtspieldebüt feiern.

Neben Tasci? Der 14-malige Nationalspieler hatte sich beim 2:1-Testspielsieg über Sivasspor eine Oberschenkelverhärtung abgeholt und konnte auch am Dienstag nicht trainieren. Labbadia: "Heute haben wir ihn noch aus dem Mannschaftstraining rausgenommen, da wir hauptsächlich Schnelligkeit und Zweikämpfe trainiert haben. Aber er trainiert separat, und unser Ziel ist es, dass er am Donnerstag wieder voll einsteigt. Dann wird man sehen, ob er gegen Wiesbaden spielen kann."

Sieben fehlen in Wiesbaden - auch Vater Bah

In jedem Fall werde er "die bestmögliche Mannschaft aufbieten", betont Labbadia, schließlich stünde ein K.o.-Spiel an, "gegen eine Mannschaft, die absoluter Topfavorit in der 3. Liga und mit ambitionierten Zweitligaspielern gespickt ist". Geschont werde niemand. Sicher fehlen werden allerdings neben Delpierre und Niedermeier Johan Audel, Julian Schieber und Timo Gebhart, die allesamt weiterhin individuell trainieren, Mamadou Bah, der seit Montagabend Vater einer Tochter ist, und Khalid Boulahrouz, der seiner neuen Rolle als Stamm-Rechtsverteidiger erst nach seiner Pokal-Sperre nachgehen kann.

Hoffnung bestehe laut Labbadia noch bei Shinji Okazaki. Zwar bleibe abzuwarten, wie weit der Japaner bis Freitag sein werde, "er hat schließlich das komplette Trainingslager aufgrund seiner Verletzung im Kapselbandapparat nicht mit der Mannschaft absolviert". Körperlich aber habe er "kaum etwas verloren, da er individuell drei Einheiten am Tag gemacht hat".

Labbadia ist sich sicher: "Wir sind gut vorbereitet"

Viele Verletzungen, durchwachsene Testspielleistungen, dazu die kurze Vorbereitungszeit der Nationalspieler: Muss sich der VfB auf eine weitere unangenehme Saison einstellen? "Wir lassen uns von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen", sagt Labbadia trotzig. "Wir sind gut vorbereitet auf die Aufgaben, die vor uns liegen." Die Stimmung sei positiv, "und wir gehen optimistisch in das Pokalspiel und in das Auftaktspiel gegen Schalke. Ich vertraue der Mannschaft, da wir wissen, dass wir in der Rückrunde unter schweren Bedingungen 30 Punkte geholt haben." Sorgenkind Abwehr hin oder her.