Bundesliga

Cohen: Trotz Meriten durch ein Wellental

Nürnberg: Harter Kampf um den Stammplatz

Cohen: Trotz Meriten durch ein Wellental

Einer des Quartetts: Almog Cohen muss um seinen Platz im zentralen Mittelfeld des 1. FC Nürnberg kämpfen.

Einer des Quartetts: Almog Cohen muss um seinen Platz im zentralen Mittelfeld des 1. FC Nürnberg kämpfen. imago

Weder gegen Ajax Amsterdam noch gegen Slovan Liberec brachte Trainer Dieter Hecking den auf dem Spielfeld so giftigen, privat aber ruhigen Israeli, was diesen offensichtlich ins Grübeln brachte. "Er interpretiert zu viel hinein, aber das ist sein Problem, nicht meins", sagte Dieter Hecking, kurz nachdem Cohen eine Trainingseinheit auf Befehl des Trainers vorzeitig hatte abbrechen müssen. Dem Chef hatte das Gemecker Cohens missfallen.

Offensichtlich hat dieser gemerkt, dass die Neuzugänge Markus Feulner und Daniel Didavi Qualität mitbringen, Jens Hegeler, der Vierte im Bunde, sowieso. "Ich habe mit dem Trainer gesprochen, wir haben das Missverständnis ausgeräumt, es ist alles wieder in Ordnung", gab sich der achtmalige Nationalspieler am Ende des Trainingslagers wieder aufgeräumt. Sein Wellental der Gefühle hatte er da endgültig hinter sich. Der Verbannung folgte ein verschossener Elfmeter gegen Liberec, tags darauf reagierte er mit einer sehr starken Trainingsleistung und etlichen Toren.

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Cohen Almog

1. FC Nürnberg - Vereinsdaten
1. FC Nürnberg

Gründungsdatum

04.05.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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"Gattuso", der Ballack fast zur Weißglut trieb

Hecking dürfte dies gefallen haben, schürt er den Konkurrenzkampf doch bewusst. Zumal alle vier auf ihre Einsatzzeiten kommen werden, so viel scheint sicher. "Keine einfache Entscheidung für den Trainer", weiß Cohen, der aber auf seine veränderte Ausgangslage gegenüber dem Vorjahr und damit auch auf seine Meriten verweist: "Damals war ich neu, keiner kannte mich und meine Stärken. Aber ab der Rückrunde war ich Stammspieler, der Trainer kennt meine Qualitäten und der Verein hat mich mit einem neuen Vertrag belohnt." Bis 2014 läuft das Arbeitspapier des Spielers nun, dem sein Kampfgeist den Spitznamen "Gattuso" einbrachte und der bei 25 Einsätzen (zwei Tore) unter anderem einen Michael Ballack fast zur Weißglut trieb.


In seiner Heimat genießt Cohen Starstatus, auch wenn er darüber nicht gerne redet. Ein Heimsieg gegen Griechenland im nächsten Qualifikationspiel, und die Teilnahme an der EURO nächsten Sommer rückt in Reichweite. "Das ist ein großes Ziel", unterstreicht er die Wichtigkeit. Erreichen will er dies auch mit den beiden Lauterer Neuzugängen Gil Vermouth und Itay Shechter, die ihn bereits in Nürnberg besucht haben. Komplettiert wird das private Glück im November, wenn Cohens Freundin ihren Armeedienst beendet hat und nach Nürnberg zieht. Fehlt also nur das sportliche Glück mit dem Stammplatz. Immerhin: Im letzten Test gegen Santander (1:0) spielte Cohen von Beginn an.

Frank Linkesch