Dass aktuell längst nicht alles funktioniert, war am Samstag beim kurzfristig eingeschobenen Testspiel gegen den FSV Frankfurt (4:3) zu beobachten. Bedenkliche Abwehrklöpse, Unsicherheiten nach gegnerischen Standards und einige Abstimmungsprobleme taten sich fünf Tage vor dem Heimauftritt gegen Gaz Metan Medias (Rumänien) auf. Auch wenn sich Tuchel bei der Wahl seiner Grundordnung stets vorbehält, flexibel auf jeden Gegner zu reagieren und sein Personal danach auswählt, deutet vieles auf ein 4-2-3-1-System hin. Der Grund: die Rückkehr von Elkin Soto.
Bereits bei seinem ersten Einsatz nach dem Ausscheiden mit Kolumbien bei der Copa America, der Begegnung im Liga-total-Cup gegen den FC Bayern , bewies der Mann mit der Glatze als linker Part der Doppelsechs seine große Bedeutung für das Team. Durch seinen Fleiß, die Ballsicherheit, das schlaue Zweikampfverhalten und die taktische Disziplin schwang er sich zum Impulsgeber im Mittelfeld auf. "Ich bin so froh, dass Elkin wieder da ist", betont Bo Svensson. "Ich bin ein großer Fan von ihm, er strahlt so eine Energie aus. Man kann ihn immer anspielen."
Soto - "ein ganz wesentlicher Faktor, gerade jetzt"
Soto, im Januar 2007 von Jürgen Klopp zu Mainz 05 geholt und anfangs vom Verletzungspech verfolgt, ist ähnlich wie Kapitän Noveski kein Lautsprecher innerhalb der Mannschaft. Und trotzdem ist der Siebtplatzierte der jüngsten kicker-Rangliste ein unumschränkter Führungsspieler. "Im letzten Jahr haben alle nur von Schürrle, Fuchs oder Holtby gesprochen. Aber Soto und Polanski waren mindestens genauso wichtig", sagt Svensson. "Die beiden haben einen riesigen Beitrag geleistet, warum wir die zweitbeste Abwehr hatten."
Wie es scheint, hat der 30 Jahre alte Nationalspieler den Trip nach Argentinien trotz lediglich 28 Einsatzminuten bei drei Kurzeinsätzen gut überstanden. "Elkin ist ein ganz wesentlicher Faktor, gerade jetzt", lobt Tuchel. "Er weiß, was verlangt wird und kennt die Abläufe. Elkin gibt dem Team Sicherheit. Ich rechne damit, dass wir das mit ihm stabil hinbekommen."
Uwe Röser