Klopp geht bereits in seine vierte Saison als Trainer von Borussia Dortmund. Nach der erfolgreichen letzten Spielzeit liegt die Messlatte bei den Schwarz-Gelben höher als im vergangenen Sommer - die Euphorie bei den Fans ist riesig. Wegen der großen Nachfrage wurde der Verkauf der Dauerkarten um eine Woche bis zum kommenden Dienstag verlängert, bei 53.000 verkauften Dauerkarten soll der Verkauf aber in jedem Fall gestoppt werden.
Doch Watzke, Zorc und Klopp lassen sich dadurch ebenso wenig unter Druck setzen wie durch die kürzlich formulierten Kampfansagen der Bayern, die bereits am Montag ins Training eingestiegen waren und mit aller Macht den Gewinn des Meistertitels anstreben. "Wir haben vernommen, was Thomas Müller gesagt hat. Aber das ist uns wurscht, völlig egal", sagte Klopp am Rande der ersten Trainingseinheit am Mittwoch. Die Gedanken an die mehr als erfolgreiche letzte Saison sind bei den Verantwortlichen längst in den Hintergrund gerückt, alle "beginnen wieder bei Null", wie der 44 Jahre alte Übungsleiter weiß.
Trainersteckbrief Klopp
Spielersteckbrief Perisic
Spielersteckbrief Leitner
Spielersteckbrief Gündogan
Spielersteckbrief Löwe
"Wir beginnen wieder bei Null."
Jürgen Klopp
Auch Hans-Joachim Watzke stimmte in die Aussagen seines Trainers ein: "Von uns wird es keine markigen Sprüche geben", entgegnete Dortmunds Geschäftsführer den anwesenden Journalisten und begründete die Zurückhaltung wie folgt: "Wir sind kein klassischer Titelverteidiger, dafür kam der Erfolg zu überraschend." Vielmehr setzen sich die Verantwortlichen unisono das eher bescheidene Ziel, in der kommenden Saison einen internationalen Platz zu erreichen.
Klopp: "Personell stärker"
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Der Abgang von Nuri Sahin Richtung Real Madrid schmälert diese Zielsetzung nicht. Klopp glaubt fest daran, den Verlust durch die Zugänge wie Perisic, Gündogan oder Leitner aufzufangen: "Ich habe das Gefühl, dass wir personell stärker geworden sind", urteilt der ehemalige Mainz-Coach.
Auch die zusätzliche Belastung durch die Champions League will Sportdirektor Michael Zorc nicht als Ausrede gelten lassen: "Wir haben während der Hinrunde mit den englischen Wochen mehr Punkte erzielt als in der Rückrunde", rechnete der ehemalige Mittelfeldspieler vor, während Klopp die Partien in der Europa League aus der letzten Saison sogar als "reinen Genuss" bezeichnete.
Straffes Programm bis zum Start
Das erste Training auf dem Gelände in Brackel dauerte etwa eine Stunde, in der besonders das Kennenlernen im Vordergrund stand. In den nächsten Tagen und Wochen soll das Tempo dann angezogen werden, bis zum Auftakt im DFB-Pokal am 30. Juli bei Drittligist Sandhausen soll kaum mehr ein freier Tag eingelegt werden. "Unser größter Feind ist die Zeit", sagte Fitnesstrainer Oliver Bartlett, der darauf hofft, dass alles Profis ihre Hausaufgaben in Form von detaillierten Fitnessplänen während der Sommerferien pflichtbewusst erfüllt haben.
